APRIL 2021 · 7,50 EURO · DUB-MAGA ZIN.DE Gesamtauflage: 271.519 Exemplare R E M H E N R E T N U B U D DUB DEUTSCHE UNTERNEHMERBÖRSE Magazin für digitale Transformation zu Regeln! Die Netflix-DNA: Radikal anders erfolgreich 1 0 1 0 5 7 0 8 8 5 6 8 9 1 4 EXKLUSIV: VISIONÄRE SPRECHEN KLARTEXT E-Health-Vordenker Jens Baas, TK Unternehmerin Jasmin Arbabian-Vogel Robotik-Papst Rodney Brooks Weltumsegler Boris Herrmann

EDITORIAL Wind der Veränderung die Pandemie teilt die Nation: Mit Blick auf die Infektionsgefahr sind wir alle gleich – wirt- schaftlich gesehen aber gibt es Gewinner und Verlierer. Ganze Branchen befinden sich seit knapp einem Jahr in Wartestellung. In der Luftfahrtindustrie, in Kulturbetrieben, bei Hotels und Restaurants geht quasi nichts mehr. Andere sind partiell schwer betroffen – etwa Friseure und der stationäre Einzelhandel. Für jene, die zu den Betroffenen zählen, klingt das Sprichwort „In jeder Krise liegt eine Chance“ sicher erst einmal wie Hohn. Aber sobald sie die Realität akzeptiert haben, beginnen sie zu überlegen, was sie aus der Situation machen könnten. Und da liegt die berufliche Neuorientierung nahe (siehe Seite 60). Denn in beruf- lichen Krisen wird klar, dass der Job vielleicht sowieso nicht erfüllend war, nur einen Teil der Fähigkeiten abgerufen hat und ohnehin nicht bis zur Rente ausgeübt werden könnte. Brigitte Zypries, Herausgeberin des DUB UNTERNEHMER- Magazins: „Sie haben Lob, Kritik, Anregungen? Schreiben Sie an redaktion@DUB.de“ Ich habe mir schon mehrmals eine Übersicht aufgestellt: Links kam hin, was für den Job spricht; rechts standen die Gegenargumente. Zeigt sich, dass es derselbe Beruf bleiben soll, sollte die jetzige Zeit für eine Weiterbildung genutzt werden. Die kann direkt mit dem Job zusammenhängen, kann aber zum Beispiel auch die Finanzbildung betreffen. Es bietet sich zudem an, die Zeit zu nutzen, um online eine Sprache zu erlernen. Ein weitere Alternative: gezielt in die Gesundheit investieren durch Ernährungsumstellung und Sport. Beim Wunsch nach einem Berufswechsel empfiehlt sich auf alle Fälle ein Gespräch mit der Bundesagentur für Arbeit. Daneben kann man sich im Internet schlaumachen und die Schwarmintelligenz nutzen, indem man Fragen in berufsbezogenen Netzwerken stellt: Wer hat Erfahrung mit bestimmten Ausbildungen, wer kann zusätzliche Überlegungen bei - steuern? Auch mithilfe des neuesten Hypes, der „Clubhouse“-App, lässt sich sicher eine spannende Gesprächsrunde zum Thema Neuorientierung zusammenstellen. Wie bei anderen Themen gilt auch mit Blick auf die berufliche Zukunft: Weht der Wind der Veränderung, bauen die einen Mauern, die anderen Windmühlen. Bauen Sie Windmühlen! Jetzt gratis: DUB weekly Das wöchentliche Newsletter- Update für Unternehmer Die wichtigsten News & Trends aus den Bereichen Digitalisierung, Führung & Finanzen Anmelden unter DUB-magazin.de/newsletter Guten Tag, Frau Müller, hier unsere Top-Themen der Woche: - E xper ten beant wor ten die wichtigsten Fragen zur C orona- Impfung - Leadgenerierung im Net z: Das ist zu beachten - Alternative Investments rücken in den Fokus Her zliche Grüße Ihr Jens de Buhr, Verleger Leads online generieren: Das sollten Mit telständler beachten „Wer es schaf f t – trot z physischer Distanz – Nähe und Ver trauen auszustrahlen und die Herausforderungen der Krisenzeit als Chance zu sehen, hat gewonnen“, sagt Christine Waldmann, E xper tin für Per formance Marketing und digitale Neukundenakquise. Wie das gelingt und warum sich gerade für kleine und mit tlere Unternehmen hkeiten bieten. Hier weiterlesen

ANZEIGE Hass aus dem Handy Beleidigen, bedrohen, belästigen, bloßstellen – Hetze im Internet kennt viele Wege. Cybermobbing ist ein ernst zu nehmendes und wachsendes Problem. Die Opfer werden täglich mehr und immer jünger. Das belegt eine aktuelle Studie. W ährend der Coronapandemie steht das öffentliche Leben weitgehend still. Schulschließungen und Kontaktbeschränkungen verlagern den Alltag zunehmend ins Internet. Das erhöht die Gefahr, Opfer von Cybermobbing zu werden. Ob fiese Kommentare auf Facebook, beleidigende Posts auf Instagram oder bloßstellende Videos in WhatsApp-Gruppen: Hass aus dem Netz wird für immer mehr Jugendliche und Kinder zum Problem. Wie häufig Schülerin- nen und Schüler von Cybermobbing betroffen sind, zeigt die aktuelle Studie „Cyberlife III – Cybermobbing bei Schülerinnen und Schülern“ des Bündnisses gegen Cybermobbing in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse (TK). Für die Studie wurden im Zeit- raum von Februar bis November 2020 mehr als 6.000 Eltern, Lehr- kräfte sowie Schülerinnen und Schüler zum Thema Mobbing und Cybermobbing befragt. Die Erhebung zeigt: Die Zahl der betroffe- nen Kinder und Jugendlichen zwischen 8 und 21 Jahren ist seit 2017 um 36 Prozent gestiegen, ihr Anteil an der Altersgruppe von 12,7 auf 17,3 Prozent im Jahr 2020. Fast zwei Millionen von ihnen sind demnach schon Opfer von Cybermobbing geworden. Massive gesundheitliche Folgen Uwe Leest, Vorstandsvorsitzender des Bündnisses gegen Cyber- mobbing: „Ziel der Studie war es, die Veränderungen des Problems Cybermobbing und Gewalt im Netz zu untersuchen. Es zeigt sich ganz deutlich, dass heute gezielter und härter gemobbt wird als noch vor drei Jahren.“ Nicht nur die Intensität der Attacken und die gestiegenen Opferzahlen alarmieren. Die Betroffenen werden zudem immer jünger. Nach Aussage der Eltern ist bereits jeder zehnte Grundschüler einmal Opfer von Cybermobbing gewesen. In der Schülerbefragung gab in der Altersgruppe der 13- bis 17-Jährigen sogar jeder Vierte an, schon einmal Cybermobbing erlebt zu haben – mit teilweise massiven Folgen für die körperliche und seelische Gesundheit. Dazu gehören zum Beispiel Ängste, Schlafstörungen und Depressionen. Gerade Kinder und Jugend- liche sind emotional besonders verletzlich. Nicht selten leiden die Betroffenen noch jahrelang an den Spätfolgen. Eine ganz wesentliche Erkenntnis der Studie: Je zufriedener die Kinder und Jugendlichen mit ihrer Lebenssituation sind, desto weniger anfällig sind sie für Mobbing – sowohl on- als auch offline. Glücklichere Schülerinnen und Schüler gehen gelassener mit den emotionalen Belastungen von Mobbing um als weniger zufriedene. Wer Kindern auf Augenhöhe begegnet sowie eine Kultur von Zusammenhalt und Respekt fördert, schafft wichtige Voraussetzungen dafür, dass Kinder stark und zu selbstbewussten Erwachsenen werden. Damit das gelingt, sind Eltern, Lehrerinnen und Lehrer und die Gesellschaft gleichermaßen gefordert. Machen sie einen guten Job, hat Mobbing keine Chance. Auch die TK setzt in Sachen Cybermobbing auf Vorsorge. Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK: „Im Rahmen der Prävention unterstützen wir bereits seit Jahren viele Projekte zur Förderung der Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen. Denn neben dem technischen Know-how ist auch der Umgang miteinander im Netz entscheidend.“ Ein Beispiel: das Anti-Mobbing-Programm „Gemeinsam Klasse sein“. Mit dieser Online-Plattform können Schulen eine Projektwoche zum Thema Mobbing durch führen. Ziel ist die Stärkung der Klassengemeinschaft, so dass Mobbing gar nicht erst entsteht. Mehr Informationen zu „Gemeinsam Klasse sein“ gibt es auf tk.de unter der Suchnummer 2010444. Weitere Angebote der TK zur Stärkung der Medien kompetenz sind unter der Suchnummer 2000272 zu finden. Mehr als jeder dritte Schüler ist Opfer von Mobbing. Mädchen sind häufiger betroffen als Jungen. Mädchen Jungen 42 % 33 % Noch mehr Fakten aus der Cyber- mobbing-Studie sowie ein Link zum Download der kompletten Inhalte sind auf tk.de unter der Suchnummer 2095164 abrufbar. 0 2 0 2 e s s a k n e k n a r K r e k i n h c e T / g n i b b o m r e b y C n e g e g s i n d n ü B , “ I I I e f i l r e b y C „ e i d u t S : e l l e u Q y n a p m o C d n a k r a l C / s e g a m I y t t e G : o t o F

INHALT 109 „Rolex ist Goldstandard“: Chrono24-Chef Tim Stracke über das Coronajahr 2020 LIFE & STYLE 110 Starke Drinks ganz frei: Alkoholfreie Spirituosen sind im Trend 112 Veganer Koch-Star: Das „ONA“ ist Frankreichs erstes veganes Sterne restaurant 113 News & Trends 114 Zuhause – neu gedacht: Die Highlights der Möbelhersteller 118 News & Trends: 120 Gelesen und gesehen: Buch- und Filmtipps 122 Impressum 104 Regatta „Vendée Globe“: Boris Herrmann segelte in 80 Tagen um die Welt 80 Das Timing muss stimmen: Worauf es im Nachfolgeprozess ankommt GESUNDHEIT & VORSORGE 82 86 Zahlen fürs Alter: Betriebliche Altersvorsorge im Fokus Wichtige Vernetzung: TK-Chef Jens Baas über die elektronische Patientenakte 88 Immunstark in Coronazeiten: Kolumne von Dr. Bilgen Kurt 89 Trends AUTO & MOBILITÄT 90 Mehr aus dem Fuhrpark machen: FAQs rund ums Flottenmanagement 94 Gratis-Füllung von Porsche: Die Sportlimousine Panamera 96 So wurde Kia zu einem Gewinner im Krisenjahr: Der Modellmix des koreanischen Herstellers 98 Stilbewusst und leise: Der Lexus UX 300e im Test 100 Besser als sein schlechter Ruf? Gastbeitrag von Professor Thomas Koch zum Verbrennungsmotor 60SECONDS: DAS UHREN-SPEZIAL INVEST NOW: DAS FINANZ-SPEZIAL 102 News-Ticker Neue Uhrenmodelle im Überblick 103 Zahlmeister am Arm: Ein Blick auf die Technik, die kontaktloses Bezahlen ermöglicht 104 „Verbesserung ist Teil der DNA“: Segler Boris Herrmann im Interview 106 Volle Kante: Uhren müssen nicht rund sein 02 Auf der alternativen Seite: Anlagemöglichkeiten abseits von Aktien und Anleihen 04 DNA des Erfolgs: Das Anlagesegment BioTech 05 06 Mensch plus Maschine: Vermögensaufbau auf digitalen Wegen „Nachhaltigkeit kostet keine Rendite“: Paul Buchwitz, Fonds- manager der DWS, im Interview 08 Glänzende Renditen schürfen: Die Assetklasse Rohstoffe 10 Binäres Betongold: Digitale Immobilieninvestments 11 Im Alter abgesichert: Pflegeimmobilien als Wertanlage 12 Das Ende der Tech-Rally? Kolumne von Jessica Schwarzer NEU: Invest now! Das Finanz-Spezial – exklusiv ab Seite 34 07 DUB UNTERNEHMER-Magazin

Teutonia IV Mondphase 50 Jahre Mondlandung hin oder her: Für alle, die auch bei diesem Thema anders ticken, gibt es noch so viel Spannendes über den Mond zu berichten. Dass er sich in den letzten 50 Jahren fast zwei Meter von der Erde entfernt hat und sich irgendwann ganz von ihr lösen wird, zum Beispiel. Oder dass es eine Teutonia gibt, die den Mond in einem Fenster bei sechs Uhr für alle Ewigkeit einfängt. www.muehle-glashuette.de Die patentierte Spechthalsregulierung Auch unter dem weißen Zifferblatt der Teutonia IV Mondphase tickt ein zuverlässiges Mühle-Uhrwerk mit stoßsicherer Spechthalsregulierung – perfekt für alle Aktivitäten.

EXKLUSIV stelle, die personell sehr gut ausgestattet ist und wo Frauen beschäftigt sind, die mit großer Leidenschaft ihrer Arbeit nachgehen. Zypries: Seit 65 Jahren wirbt der VdU mit weiblichen Vorbildern und zeigt, dass es etliche Frauen mit visionärem Unternehmergeist gibt. Wie wichtig ist es, ein öffentliches Bewusstsein für diese Thematik zu schaffen? Arbabian-Vogel: Extrem wichtig. Davon bin ich fel- senfest überzeugt. Es gibt etliche wissenschaftliche Studien, die zeigen, dass in Deutschland die Berufswahl sehr traditionellen Mustern folgt. Deshalb wählen Frauen oft Berufe oder Studiengänge, die nach den in der Gesellschaft immer noch vorherrschenden Ein- stellungen eher dem weiblichen Skillset entsprechen. Viele Männer folgen ebenso einem Schubladendenken. Sie schreiben sich beispielsweise häufiger für Studien- gänge wie Maschinenbau ein als Frauen. Diesen hin- gegen wird eine höhere Affinität für soziale Berufe nachgesagt. Gerade deshalb sind Vorbilder eminent wichtig, um aufzuzeigen, dass zahlreiche Alternativen bestehen und dass Genderrollen in Bildung und Beruf nichts weiter als soziale Konstrukte sind. Zypries: Den meisten Menschen wird nie erklärt, welche Verbraucher- und Zivilrechte sie haben ge- schweige denn, wie sie Verträge abschließen sollten. Müssten nicht bereits in der Schule unternehmerische Impulse in Form von ökonomischen Grundkompe- tenzen vermittelt werden? Arbabian-Vogel: Absolut. Das ist auch Teil der DNA des VdU. Zu ihm gehört etwa die Käte Ahlmann Stif- tung. Käte Ahlmann war Gründerin des VdU. Die Stif- tung bietet viele Mentoringprogramme, in denen Un- ternehmerinnen junge Frauen unterstützen. Wir sind auch an Schulen präsent und informieren Jugendliche. Es reicht aber nicht aus, mit Schülern einmal im Jahr im Rahmen einer Projektwoche über die Möglichkeiten im Unternehmertum zu sprechen. Das muss substan- zieller erfolgen. Je besser allerdings die Situation am Arbeitsmarkt ist, desto rückläufiger sind die Grün- dungszahlen. Das ist fatal. Zudem haben viele Selbst- ständige in Deutschland das Gefühl, sie müssten sich für ihren Unternehmergeist rechtfertigen. Das finde ich sehr schade. In vielen anderen Ländern ist das nicht der Fall. Das zeigt mir, dass wir hierzulande in einer Gesellschaft leben, die stark von Arbeitnehmer- kultur geprägt ist. Zypries: Sie haben auch ein Investorinnen-Netzwerk gegründet, in dem Frauen in Unternehmen von an- Brigitte Zypries: Die DUB UNTERNEHMER-Herausgeberin macht sich seit Jahrzehnten sowohl juristisch als auch politisch für Frauenrechte stark und fördert Gründerinnen bei ihren unternehmerischen Vorhaben deren Frauen investieren. Was war Ihre Motivation, dieses Netzwerk zu initiieren? Arbabian-Vogel: Gründerinnen haben weiterhin vielfach große Schwierigkeiten, an Kapital zu kommen. Das liegt vor allem daran, dass die Entscheidungsträ- ger – Investoren und Kreditgeber – meist Männer sind. Sie fördern eher Geschäftsfelder, mit denen sie sich auskennen beziehungsweise die ihnen näherliegen. Diese Problematik können wir nur lösen, wenn wir auf der Seite der Kapitalgeber stehen. Eine weitere Motivation ist das Thema externe Unternehmensnach- folge, die für Frauen zunehmend interessanter wird. Bei diesen Vorhaben wollen wir Unternehmerinnen noch mehr unterstützen. ZUR PERSON JASMIN ARBABIAN- VOGEL hat Politologie und Sozialpsychologie an der Universität Hannover studiert. Im Anschluss gründete sie die Firma Interkultu- reller Sozialdienst. Seit 2018 ist Arbabian-Vogel Präsidentin des VdU Zypries: Wie kann der VdU konkret helfen, und wa- rum machen Frauennetzwerke weiterhin Sinn? Arbabian-Vogel: Die größte Hürde sind die fehlen- den Kenntnisse darüber, wie Unternehmen gegründet werden. Da ist der Verband die perfekte Anlaufstelle. Wir bieten umfangreiche Informationen und stehen Gründerinnen zur Seite. Auch wenn es um die Frage der Finanzierung geht, sehen wir uns als Ansprech- partner. Gemeinsam können dann Lösungen gefunden werden. Und: Braucht man heutzutage wirklich noch Frauennetzwerke? Die Antwort ist ein eindeutiges Ja. Ich erlebe bei Messen oder Veranstaltungen von Indus- trie- und Handelskammern, dass weiterhin deutlich mehr Männer vertreten sind und Frauen teilweise in die Ecke gestellt werden. Das muss sich endlich ändern. Ich bin nicht 1986 aus dem Iran hierhergekommen, um im Deutschland des Jahres 2021 immer noch am Frauentisch zu sitzen! 11 DUB UNTERNEHMER-Magazin

NETFLIX-GRÜNDER Reed Hastings setzt auf Laissez-faire. Damit der Konzern wandlungsfähig bleibt, hat er Regeln reduziert und Verantwortung an seine Mitarbeitenden abgegeben. Die allerdings sind handverlesen. Funktioniert der offenkundig erfolgreiche Führungsstil von Hastings auch in deutschen Unternehmen? Sein Erfolgsprinzip im Check. M öglichst viele Entscheidungen selbst tref- fen – davon sollten Chefs unbedingt die Finger lassen. Zumindest wenn es nach Reed Hastings geht. Der Mitgründer des Streamingdienstes Netflix hält absolut nichts von Mikromanagement. In seiner Biografie „Keine Regeln“ schreibt Hastings, was Netflix aus- macht: „(...) eine Kultur, die Menschen über Prozesse stellt, die Innovation Vorrang vor Effizienz gibt und weitgehend auf Kontrollmechanismen verzichtet. Un- sere Kultur ist darauf ausgerichtet, mit einer hohen Talentdichte Spitzenleistungen zu erzielen und die Mitar beiter nicht zu kontrollieren und zu lenken, son- dern ihnen einen Kontext zu bieten, an dem sie sich orientieren können, um eigenständig zu entscheiden.“ Die Abwesenheit von Kontrolle und Regeln also. Das klingt extrem – nach Unsicherheit, Chaos und Anarchie. Fast so, als würde es ein Regisseur den Schauspielern während der Dreharbeiten selbst über- lassen, wie sich die Story einer Serie entwickelt. Als Laissez-faire klassifiziert der Sozialpsychologe Kurt Lewin (siehe Seite 20) den Stil, mit dem Hastings die inzwischen 9.400 Netflix-Mitarbeiter weltweit führt. Es ist ein Führungsstil, den der 60-Jährige nicht ohne Grund gewählt hat. Denn er hat als Unternehmer auch schon das krasse Gegenteil davon praktiziert. ERST SCHEITERN, DANN RADIKAL UMDENKEN 1991 hatte der Informatiker Pure Software gegründet. Und mit dem Wachstum begannen die Probleme, wie Hastings in seiner Biografie berichtet: „Wir stellten neue Mitarbeiter ein, von denen einige blöde Fehler begingen, die das Unternehmen Geld kosteten. Wann immer so etwas geschah, führte ich einen Prozess ein, damit sich dieser Fehler nicht wiederholt. (...) Verfah- ren und Kontrollmechanismen wurden ein fester Be- standteil unserer Arbeit, was zur Folge hatte, dass jene Leute befördert wurden, die nie über die Linien TITELTHEMA Vom Software- zum Medienunternehmer: N n t e s ti n e t fli r e s x

„The Crown“: „ E in Unternehmen ist keine Familie“, sagt Reed Hastings. Wenn man nicht (mehr) zueinander passt, sollte rasch die Reißleine gezogen werden „Wir brauchen Regeln als Leit- planken, müssen sie aber immer wieder auf ihre Sinnhaftig- keit hin über- prüfen.“ Alexander Herrmann, Sternekoch & Unter- nehmer malten, während sich viele unangepasste, kreative Personen erstickt fühlten und sich einen anderen Job suchten.“ In der Folge verlor die Softwarefirma die Fähigkeit, sich an veränderte technische Rahmenbe- dingungen und Kundenbedürfnisse anzupassen. 1997 war Hastings schließlich gezwungen, Pure Software an seinen größten Konkurrenten zu verkaufen. Doch daraus hat er für sich eine wichtige Lehre gezogen: Viele Vorgaben und definierte Prozesse mö- gen ein Unternehmen effizienter machen. Aber sie sorgen auch dafür, dass Kreativität, Flexibilität und Innovationsfähigkeit auf der Strecke bleiben. FÜNF MANAGEMENTPRINZIPIEN Bei Netflix, so Hastings’ Plan, sollte alles anders wer- den. Was er in seiner Biografie beschreibt, lässt sich auf fünf Managementprinzipien herunterbrechen. Doch wie viel Silicon-Valley-Attitüde steckt darin? Sind diese Prinzipien auch in deutschen Unter neh- men denkbar, vielleicht sogar gelebte Praxis? Um das herauszufinden, hat die DUB UNTERNEHMER- Redaktion sie einem Realitäts-Check unterzogen. Dafür haben wir mit sechs Unternehmern aus unter- schiedlichsten Branchen sowie mit dem Management- „Top-Leute zu kontrollieren macht keinen Sinn. Vertrauen und loslassen können – dazu müssen Füh- rungskräfte fähig sein.“ Christian Steiger, lexoffice TITELTHEMA Experten Nicolas von Rosty von der internationalen Personalberatung Heidrick & Struggles über Hastings’ Führungskonzept gesprochen. 1. Unternehmer müssen in der Belegschaft auf eine hohe Talentdichte drängen, sie im Zwei- fel förmlich erzwingen. Eine Forderung von Hastings, der Alexander Trommen ohne zu zögern zustimmt. Der Mitgründer der Digitalagentur Appsfactory setzt bei seinen 200 Angestellten nach eigener Aussage aus- schließlich auf Top-Performer (siehe Interview links). So, wie Hastings es bei Netflix vormacht. Dessen Ziel ist es, ein Dream-Team zu formen, in dem alle Mitar- beitenden konstant außergewöhnlich gute Leistungen erbringen, sich blind vertrauen und deshalb effektiv zusammenarbeiten. Hastings vertritt aber auch eine Ansicht, die für Diskussionsstoff sorgt: Für ihn ist ein Unternehmen keine Familie, in der man alles verzeiht und für immer und ewig zusammengehört. Seiner Auffassung nach ist ein Unternehmen vielmehr ein Team, das – wie im Sport – Spitzenleistungen erbringen muss. Schon eine Person, die das nicht schafft, reicht aus, um die Leis- tungsfähigkeit aller Teammitglieder zu verringern. Und das heißt auch: Wer eine hohe Talentdichte an- strebt, muss bereit sein, sich von Angestellten zu tren- nen, die nicht mithalten können. Der Netflix-Grün- der ist berüchtigt dafür, hart durchzugreifen und schnell hohe Abfindungen zu zahlen. Eine Ansicht, die von Rosty prinzipiell teilt. Denn bei Unzufriedenheit zu lange aneinander festzuhalten könne durchaus schädlich sein. Aber: „Trotzdem „Haus des Geldes“: Spitzenkräfte in ihren Disziplinen sollten für ihren Einsatz auch spitze entlohnt werden 15 DUB UNTERNEHMER-Magazin

kann man diese US-amerikanisch geprägte Ein- stellung nur schwer auf Deutschland übertragen. Kün- digungsschutzbestimmungen machen es Arbeitgebern hier zulande schwer, und es wird mitunter teuer, sich von Angestellten zu trennen“, so von Rosty. Christian Steiger von lexoffice, einem Anbieter cloudbasierter Unternehmenslösungen aus dem Hause Lexware, betont hingegen: „Nicht nur im Silicon Valley, auch in Deutschland ist es möglich, sich von jemandem zu trennen – solange man es wertschätzend macht.“Doch damit es gar nicht erst so weit kommen muss, gilt es natürlich, von vornherein nur die zum Unternehmen passenden Menschen einzustellen. „Selbst in Zeiten wie diesen, in denen es schwer ist, gute Leute am Arbeitsmarkt zu finden, darf man bei Einstellungen keine Kompromisse eingehen. Denn das bereut man später“, so Steiger. 2. Spitzenkräfte brauchen Spitzengehälter, aber keine Bonuszahlungen. Wer keinen Bonus zahlt, ist weniger attraktiv für Top-Talente? Das ist für Hastings ein Irrglaube. Denn der Verzicht auf leis- tungsabhängige Boni ermögliche es Arbeitgebern, von Beginn an ein höheres Grundgehalt zu zahlen. „Dutzende Führungskräf- te haben mir schon gesagt: ‚Wenn ich eines bereue, dann, dass ich zu lange an bestimmten Mitarbeitern festgehalten habe.‘“ Nicolas von Rosty, Heidrick & Struggles „Es reicht, Angestellten das große, über- geordnete Ziel zu zeigen. Den Weg finden sie selbst.“ Matthias Krieger, Krieger + Schramm TITELTHEMA Von Rosty sieht das etwas differenzierter: „Es gibt Bereiche wie den Vertrieb, da werden Sie Top-Perfor- mer nur mit einem Fixgehalt nicht hinterm Ofen her- vorlocken können. Da ist eine extrinsische Motiva- tion durch Boni wichtig.“ Generell ist der Berater von Heidrick & Struggles aber kein Freund von Boni: „Führungskräfte und Angestellte, die ein Unterneh- men wirklich voranbringen wollen, gilt es intrinsisch zu motivieren. Studien zeigen, dass ein Bonussystem die Motivation sogar deutlich reduziert.“ Von Rosty empfiehlt daher hohe Fixgehälter, Mitarbeiterbetei- ligungen etwa über Aktien sowie die Definition von kollektiven Zielen, an denen der Erfolg der gesamten Firma und nicht des Einzelnen gemessen wird. Sternekoch Alexander Herrmann, der das „Post- hotel“ in Wirsberg sowie drei Gastronomiebetriebe in Nürnberg betreibt, widerspricht dem allerdings deutlich: Er setze bei seinen Führungskräften bewusst auf Boni, „denn wenn man Einsatz zeigt und sich das Geschäft gut entwickelt, hat man durch einen Bonus immer auch das Gefühl, man hat die Arbeit ein Stück weit für sich selbst gemacht.“ 3. Transparenz und offenes Feedback fördern die Motivation der Mitarbeiter. Aus diesem Grund plädiert Hastings dafür, etwa Betriebsgeheim- nisse offenzulegen. Denn wer Mitarbeitenden zutraue, dass sie sensible Infos mit der gebotenen Umsicht be- handeln, werde durch diesen Vertrauensbeweis ihr Ver antwortungsgefühl stärken und damit ihre Eigen- ständigkeit fördern. Ein Weg, den auch Alexandre Seifert geht. Er ist CEO von vertical, einem Entwickler von Modern- Workspace- und Cloudlösungen. „Um als ausfüh- render Experte die richtige Entscheidung treffen zu können, braucht man ein bestimmtes Maß an Infor- mationen. Und je transparenter ich als Chef bin, je mehr Daten und Infos zur strategischen Ausrichtung ich zur Verfügung stelle, desto besser kann das Team am großen Ganzen mitwirken“, so Seifert. Zur Transparenz gehören für Hastings auch offe- ne Kommunikation und 360-Grad-Feedback. Bei Netflix ist es ihm zufolge normal, über Teamgrenzen hinweg professionelles, konstruktives Feedback zu geben und dabei auch Autoritäten infrage zu stellen. Doch genau das, so von Rosty, sei so eine Sache: „Ich finde Feedback generell tricky und bin kein Freund davon, permanent Rückmeldung zu geben. Meiner Ansicht nach verlangsamen diese ständigen Feedbackschleifen Entwicklungsprozesse. Hinzu kommt: Wird es von oben nach unten gegeben, wird damit meist ein Zweck verfolgt. Und auch Peer- 17 DUB UNTERNEHMER-Magazin

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TITELTHEMA „Tiger King“: Joe Exotic hat wenig bis gar nichts mit dem Tagesgeschäft seines Chaos-Zoos zu tun. Das ist Laissez-faire par excellence „House of Cards“: Um in Krisen- situationen schnellstmöglich reagieren zu können, obliegt die Verantwortung nur einer Person „How to Sell Drugs Online (Fast)“: Drei junge Männer kommen zusammen, um im Drogengeschäft erfolgreich zu werden. Aufgabenteilung zeichnet ihre partner- schaftliche Zusammenarbeit aus „Orange is the New Black“: Piper Chapman (l.) landet im Gefäng- nis, wo egal ist, wer man ist und woher man kommt. Denn jeder muss sich in die strenge Gefängnisstruk- tur eingliedern. Der bürokratische Führungsstil lässt grüßen 21 DUB UNTERNEHMER-Magazin

Mehr Freiheit, weniger Kontrolle Neue Arbeit verändert nicht nur die Art der Zusammenarbeit, der Produkte und die Innovationsfähigkeit, sondern auch noch etwas anderes: die Führung. TITELTHEMA Inga Höltmann ist Expertin für Kultur- wandel in Unternehmen, für New Work und Digital Leadership. Sie ist Gründerin der Accelerate Academy, einer Plattform für Neues Arbeiten und Neues Lernen Es gibt seit Langem unterschiedliche Vorstellungen von dem, was Führung ist. So kann Führung etwa Kon- trolle und Begleitung sein – wie sie häufig im Bereich des Managements stattfindet. Da geht es eher um die Verteilung und Erledigung von Aufgaben so- wie die Überwachung und Be- gleitung der Arbeitenden. 60 % die Komplexität innerhalb der Organisation erhöht. Im Kern von agilem Arbeiten etwa steht, dass alle Men- schen wertvoll sind und etwas Wertvolles zum Innovations- oder Wertschöp- fungsprozess beitragen können. Es hat einen Grund, dass es in agilen Teams keine klas- sischen Chefinnen oder Chefs mehr gibt: Das Pro- dukt ist so komplex und volatil, dass eine einzel- ne Person nicht alles im Blick behalten und steu- ern kann. Stattdessen geht es darum, Struktu- ren zu bauen, in denen alle Beteiligten ihr Poten- zial entfalten können und Prozent der Führungskräfte in Deutschland und Österreich wenden schon heute einen Führung kann aber auch anders stattfinden: Man- chen Führungskräften geht es eher darum, Räume auf- zumachen – Räume, in de- nen Mitarbeitende eigen- ständig Entscheidungen treffen, lernen und zudem Fehler machen können. In der Praxis sind viele Führungsstile wahrscheinlich eine Mischung aus beidem. Doch gibt es eine Form von Führung, die für die neue Arbeitswelt besser geeignet ist? Ich meine, ja: Für mich ist es der Führungsstil, der Lern- und Entscheidungsräume eröffnet, und weniger der Führungsstil, der kontrolliert. Denn Ersteres ent- spricht der Ausgestaltung und den Werten von Neuer Arbeit – und zeigt, wie wir Arbeit neu denken und gestalten sollten. Neue Arbeit ist eine Antwort auf die zunehmende Komplexität der Arbeitswelt. Märkte und Kundenbedürfnisse verändern sich rasant, der tech- nologische Fortschritt nimmt stetig zu. Gleichzeitig wird die Welt immer schwerer überschaubar, immer mehr Informationen stehen bereit, strategische Pla- nung stößt an Grenzen. Neue Arbeit begegnet dieser Komplexität des Umfelds der Organisation, indem sie agilen Führungsstil an. Das zeigt ein 2020 veröffentlichter Report des Hernstein Instituts für Manage- ment und Leadership. auch angehört werden. Es gehört zur neuen Arbeitswelt, dass Führungskräfte diese neuen Rahmenbedingungen verstehen und ihre Führungsarbeit bewusst in Richtung der Räume und weg von bloßer Kontrolle bewegen. Nur so können sie der zunehmenden Komplexität gerecht werden. Und nicht zuletzt spiegelt dieses Führungsverständnis wichtige Werte der Neuen Arbeit wie Augenhöhe oder Vertrauen wider. Eine Arbeitswelt mit solchen Werten braucht neue Führung. Unternehmen tun gut daran, mit ihren Führungskräften dieses neue Führungsver- ständnis zu erarbeiten. Und sie sollten auch nicht zö- gern, sich Begleitung dafür zu holen. Denn das kann ein sehr herausfordernder Prozess sein. 0 Mehr unter DUB-magazin.de/autor/inga-hoeltmann 23 DUB UNTERNEHMER-Magazin

DIGITALISIERUNG & TECHNOLOGIE der französischen Agence nationale de la sécurité des systèmes d’information heißt es, man beobachte eine „gesteigerte Aggressivität der Erpressungsmethoden bei Ransomware-Angriffen sowie immer mehr Fälle des sogenannten Big Game Hunting, also hochpro- fessionelle und gezielte Angriffe auf zahlungskräftige Ziele“. ES KANN JEDEN TREFFEN Und dennoch wird die Gefahr nach wie vor unter- schätzt. Cyberkriminalität sei eben ein relativ neues Risiko, betont Brokamp (siehe Seite 26). Ein Risiko, das für viele Unternehmer nach wie vor schwer greif- bar ist. Dabei kann es jeden treffen. „Dax-Konzerne werden meiner Erfahrung nach eher Opfer von zielgerichteten Angriffen“, sagt Julia Nebe, Underwriter Haftpflicht & Cyber bei der Bas- ler Versicherung. „Aber es gibt auch Unmengen von nicht zielgerichteten Angriffen – frei nach dem Motto ‚Wir verschicken einfach mal Tausende E-Mails und schauen dann, wo wir reinkommen‘. Und irgendwo finden Hacker immer eine offene Tür, um Schäden anzurichten.“ Meist treffe es dann kleine und mittel- ständische Unternehmen, deren Absicherungslevel nicht so hoch sei wie der bei Großkonzernen, so Nebe. Und gerade für kleine Unternehmen könne eine Cyberattacke schnell existenzbedrohend werden. „Dax-Konzerne stecken die Schäden durch Cyber attacken besser weg. Aber für ein kleines Unter- nehmen ist es existenz- bedrohend, wenn der Betrieb längere Zeit stillsteht.“ Julia Nebe, Basler Versicherung Andreas Reinhold von der Signal Iduna sagt: „Cyber- sicherheit ist keine Raketenwissenschaft.“ Er plädiert dafür, mit vernünftigen und ökonomisch sinnvollen Maßnahmen das Risiko für Angriffe zu reduzieren (siehe Seite 27). Und dann gilt es, das Restrisiko mit einer Cyberversicherung abzusichern. Entsprechende Policen beinhalten weit mehr als nur finanzielle Ent- schädigungen. Versicherer unterstützen etwa beim Krisenmanagement und vermitteln Kontakt zu IT- Spezialisten, die im Notfall ganz praktisch dabei hel- fen, die Systeme wieder zum Laufen zu bringen. MEHR DIGITALISIERUNG, MEHR ABSICHERUNG Laut Reinhold sind Cyberpolicen momentan die am stärksten wachsende Versicherungssparte. Das – so HDI-Mann Brokamp – liege vor allem daran, dass sich Geschäftsmodelle verändern, digitaler werden. „Wer zumindest Teile seines Geschäfts online abwickelt und damit von IT-Systemen abhängig ist, der hat auch eine gewisse Affinität zu Technik und ist damit für die Risiken sensibilisiert“, sagt Brokamp. Und deshalb – davon ist Nebe überzeugt – werden Cyberversicherungen in drei bis fünf Jahren für Un- ternehmer genau so selbstverständlich sein wie eine Feuer- oder Betriebshaftpflichtversicherung. 0 Mehr unter DUB-magazin.de/cybersecurity 25 DUB UNTERNEHMER-Magazin

DIGITALISIERUNG & TECHNOLOGIE Sicherheit versus Effizienz PRÄVENTION MIT AUGENMASS: Dafür plädiert Dr. Andreas Reinhold von der Signal Iduna mit Blick auf Maßnahmen, welche die Cybersicherheit erhöhen sollen. C ybersicherheit ist keine Raketenwissenschaft“, sagt Andreas Reinhold von der Signal Iduna. Es gehe darum, durch vernünftige, ökonomisch sinn- volle Maßnahmen das Risiko einer Attacke so weit wie möglich zu reduzieren. „Das ist ein bisschen wie mit dem Händewaschen: Es ist eine simple Maßnahme, die das Infektionsrisiko erheblich reduziert“, so Reinhold. DUB UNTERNEHMER-Magazin: Vielfach ist seit einem Jahr zu hören, die Arbeit im Homeoffice öffne Cy- berattacken Tür und Tor. Können Sie das bestätigen? Andreas Reinhold: Wir sehen diesbezüglich zurzeit keinen gravierenden Trend. Aber das kann sich natür- lich noch entwickeln. Denn schlussendlich bewegen sich Mitarbeiter im Homeoffice immer in einer Grau- zone zwischen privatem und dienstlichem Bereich, weil in der Regel die private Infrastruktur genutzt wird. Ließe sich durch Präventionsmaßnahmen eine nahe- zu hundertprozentige Sicherheit herstellen? Reinhold: Letztlich geht es dabei immer um eine ökonomische Trade-off-Entscheidung. Wie viel Zeit stecke ich in Schulungen, und wie viele Regeln defi- niere ich, ohne dass zu viel Arbeitseffizienz verloren geht? Ich halte es für wichtig, dass – abhängig von der Art und Größe des Betriebs – ein paar einfache Regeln vereinbart werden. Etwa, dass man per Mouseover in einer Mail checken muss, wer der Absender ist oder was für ein Dateiname sich hinter dem Anhang ver- birgt. Wenn das allerdings nicht zum Erfolg führt, nimmt man eben auch ein Restrisiko in Kauf. Und manchmal ist es ökonomisch wirklich sinnvoller, das Restrisiko finanziell abzusichern, statt den Betrieb durch ein Übermaß an Prävention, die ja ebenfalls viel Geld kostet, lahmzulegen und die Chancen der Digitalisierung zu verpassen. Was müssen Unternehmer machen, damit der Versi- cherungsschutz im Ernstfall auch wirklich greift? Reinhold: Von kleineren Betrieben erwarten wir zum Beispiel ein wöchentliches Back-up und alle drei Monate eine Aktualisierung der Firewall. Diese Soft- ware muss definitiv kostenpflichtig sein. Zudem müs- sen Passwörter im Betrieb zentral administriert wer- den. Wenn der Versicherungsnehmer diesen Pflichten nachkommt, liegt das Restrisiko bei uns. Nach einem Cyberangriff könnten auch Rechtsan- sprüche etwa von geschädigten Kunden geltend ge- macht werden. Lassen sich diese mit einer klassischen Rechtsschutzversicherung absichern? Reinhold: Die Rechtsschutzversicherung hat typi- scherweise keinen Cyberausschluss. Ob sie greift, hängt schlussendlich davon ab, welche Ansprüche geltend gemacht werden. Die Rechtsschutzversicherung hilft vor allem, wenn ich bei jemandem mein Recht einkla- gen möchte. Im Zusammenhang mit Cyberangriffen haben wir häufig Forderungen von Dritten – etwa wenn ein Unternehmen zu Schaden gekommen ist, dessen Daten beim Angegriffenen gestohlen wurden. Das wäre dann durch die Cyberversicherung abgedeckt, die auch eine Drittschadenkomponente hat. ZUR PERSON DR. ANDREAS REINHOLD ist Bereichsleiter Kompositversiche- rung Produktma- nagement und Underwriting bei der Signal Iduna. Reinhold hat die Cyberversicherung des Anbieters entwickelt Klare Regeln: Schon simple Vorgaben zum Umgang mit E-Mails senken das Risiko, angegriffen zu werden 27 DUB UNTERNEHMER-Magazin

ZEIT FÜR VERÄNDERUNG DER NEUE PEUGEOT 3008 PLUG-IN HYBRID FÜR175 € MTL. LEASEN1 NIGHT VISION-TECHNOLOGIE2 NEUES PEUGEOT i-Cockpit® NEUES KRAFTVOLLES DESIGN Beispielfoto eines Fahrzeuges der Baureihe, die Ausstattungsmerkmale des abgebildeten Fahrzeuges sind nicht Bestandteil des Angebotes. Kraftstoffverbrauch für den neuen PEUGEOT 3008 HYBRID 225 e-EAT8, 165 kW (225 PS): 1.6 l PureTech 180, 133 kW (181 PS) und Elektromotor mit 81 kW (110 PS): Reichweite in km: bis zu 563; Kraftstoffverbrauch (kombiniert) in l/100 km: 1,53; CO2-Emissionen (kombiniert) in g/km: 353; Stromverbrauch (kombiniert) in kWh/100 km: 15,7-15,4.3 1Ein unverbindliches Kilometerleasingangebot der PSA Bank Deutschland GmbH, Siemensstraße 10, 63263 Neu-Isenburg, unter Berücksichtigung der Innovationsprämie4 (Herstelleranteil und staatlicher Anteil), für den neuen PEUGEOT 3008 HYBRID 225 e-EAT8, 165 kW (225 PS), Anschaffungspreis (Nettodarlehensbetrag): 28.769,19 €; Leasingsonderzahlung: 10.249,63 €; Laufzeit: 48 Monate; 48 mtl. Leasingraten à 175 €; effektiver Jahreszins: 1,28 %; Sollzinssatz (fest) p. a.: 1,27 %; Gesamtbetrag: 18.649,63 €. Alle Preisangaben inkl. MwSt.; zzgl. Überführungs- und Zulassungs- kosten; Laufleistung: 10.000 km/Jahr. Zgl. Bsp. nach § 6a PAngV. Angebot gültig bis zum 31.03.2021. Widerrufsrecht nach § 495 BGB. Mehr- und Minderkilometer (Freigrenze 2.500 km) sowie eventuell vorhandene Schäden werden nach Vertragsende gesondert abgerechnet. Über alle Detailbedingungen informiert Sie gerne Ihr teilnehmender PEUGEOT Partner. 2Je nach Version erhältlich. 3Die Kraftstoffverbrauchs- und CO2-Emissionswerte wurden nach der neu eingeführten „Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure“ (WLTP) ermittelt und werden zu Vergleichszwecken auch zurückgerechnet nach dem früheren NEFZ-Standard ausgewiesen. Aufgrund der realistischeren Prüfbedingungen fallen WLTP-Werte häufig höher aus als die nach NEFZ gemessenen Werte. Bitte beachten Sie, dass für die Bemessung von Steuern und ggf. anderen fahrzeugbezogenen Abgaben seit dem 01.09.2018 die nach WLTP ermittelten Werte als Berechnungsgrundlage herangezo- gen werden. Der Stromverbrauch und die Reichweite werden ausschließlich nach WLTP ausgewiesen und beziehen sich auf die ersten 100 Kilometer in Verbindung mit einer vollen Ladung der Batte- rie. Die angegebenen Reichweiten und Werte stellen einen Durchschnittswert der jeweiligen Modellreihe dar. Sie können unter Alltagsbedingungen abweichen und sind von verschiedenen Faktoren abhängig, z. B. Ausstattung, gewählten Optionen, Bereifung, Außentemperatur, persönliche Fahrweise oder Streckenbeschaffenheit. 4Im Anschaffungspreis ist der Herstelleranteil der Innovationsprä- mie seitens PEUGEOT in Höhe von 2.677,50 € bereits berücksichtigt. Der staatliche Anteil wird auf Antrag in Höhe von 4.500 € vom Bund gewährt und der Bund erstattet Ihnen die Anzahlung in dieser Höhe. Den staatlichen Anteil erhalten Sie auf Antrag nach Erwerb des Fahrzeuges, Details unter www.bafa.de.

Wohlfühlen ist das neue Gesund. Die TK-Gesundheitskurse sorgen nicht nur für ein besseres Körpergefühl, sondern auch für mehr Bewegung. Wir wissen weiter. Die Techniker dietechniker.de

DIGITALISIERUNG & TECHNOLOGIE Menschen wie Elon Musk mahnen vor den potenziel- len Gefahren von KI. Was sagen Sie dazu? Brooks: Musk ist ein ganz großartiger Unternehmer. Das heißt aber natürlich nicht, dass er immer und mit allem recht hat. Er hatte meines Wissens nach 2019 erklärt, 2020 gäbe es weltweit eine Million Tesla- Robo-Taxis. Er testet seine autonomen Autos auch unter uns Menschen – und zwar ohne unsere Billigung. Sie haben in den 1980er-Jahren begonnen, Roboter zu bauen. Das Vorbild damals: Insekten. Warum? Brooks: Ich war damals bei meinen Schwiegereltern im Urlaub, in einem Haus auf Stelzen im Fluss. Dort saß ich und habe beobachtet, wie sich Insekten bewe- gen. Da kam bei mir die Frage auf, ob ich wohl einen Roboter bauen kann, der so schlau ist wie Insekten. Das war die Geburtsstunde Ihres Staubsaugerrobo- ters „Roomba“. Wo stehen wir technologisch heute? Brooks: Wir wären – um im Bild zu bleiben – noch nicht einmal in der Nähe der Maus. Müssen Roboter eigentlich Menschen imitieren? Brooks: Eine schwierige Frage. Viele geben ihrem „Roomba“ einen Namen. Dabei ist das kein besonders kluger Roboter. Ich persönlich mag die Idee nicht, dass Roboter in Sachen Emotionen Menschen ersetzen. Was sagen Sie denn zum Roboter „Sophia“ von Han- son Robotics mit seinem Menschengesicht? Brooks: Ich tue mich schwer, höflich davon zu spre- chen. Es ist Augenwischerei. Und die Medien lassen sich immer wieder darauf ein. Das ärgert mich schon. Dennoch sollen Roboter ja Menschen helfen. Brooks: Das können sie wirklich, zum Beispiel indem sie menschlichen Pflegern mehr Zeit für ihre eigent- liche Arbeit verschaffen – nämlich die Beschäftigung mit dem Menschen. In einem Krankenhaus in San Francisco werden etwa Roboter genutzt, um schmut- ziges Geschirr in die Küche zu bringen. Was ja wiederum gar nicht so weit weg ist von Ihrer ursprünglichen Idee des Staubsaugerroboters. Brooks: Davon sind, glaube ich, über 30 Millionen Exemplare verkauft worden. Ich scherze gern, dass ich als Mathematiker angefangen habe und als Staubsau- gerverkäufer endete. Dieser Roboter hat ja ein sehr niedriges Intelligenzniveau. Und bis das wirklich mehr wird, braucht es viel Ingenieurarbeit. Und viel Zeit. 0 Mehr unter DUB-magazin.de/brooks-im-gespraech 33 DUB UNTERNEHMER-Magazin Roboter „Baxter“: Den kollaborativen Industrieroboter mit animiertem Gesicht haben Rodney Brooks und sein Unter- nehmen Rethink Robotics kon- struiert weniger transparent ist. Für mich ist Europa daher nicht abgeschlagen, sondern Teil der Struktur. Ihre jüngsten Veröffentlichungen lesen sich, als seien Sie der Überzeugung, dass die Menschen die Dynamik in Sachen KI überschätzen. Brooks: Das ist möglich. Ich frage Zuhörer in Vor- trägen oft, wann ihrer Meinung nach die erste auto- nome Fahrt über 20 Kilometer stattgefunden habe. Die meisten liegen falsch mit ihrer Antwort. Denn das erste Mal war schon 1987 in Bayern. Sind es immer nur technologische Fragen, die über den weiteren Fortschritt entscheiden? Brooks: Es geht vor allem um die Technologie, aber eben nicht nur. Die Gesichtserkennung etwa ist viel besser geworden, technologisch beeindruckend. Aber sie wirft auch soziale Fragen auf. Etwa die Frage danach, wie diese Technologie genutzt wird. Unterstützt sie gar Vorurteile? Das ist ganz sicher nicht Sinn der Sache.

Ihr Anlage-Navigator Das Finanz-Spezial im DUB UNTERNEHMER-Magazin

M anchmal sind es die kleinen Meldungen, die von etwas Großem künden. Versiche- rungen setzen vermehrt auf alternative Investments (AI), hieß es kürzlich auf der Web- site insurancebusiness.mag. Die konser- vativen Versicherungen machen in Hedge- fonds und Private Equity? Die Gründe liegen auf der Hand: Anleihen, üblicher- weise Versicherungsliebling Nummer eins, werfen kaum mehr Zinsen ab. Aktien wie- derum sind längst nicht mehr günstig. Was bleibt? AI eben. Dahinter verbirgt sich ein Sammel- surium an unterschiedlichen Anlageopti- onen wie Hedgefonds und Private Equity, aber auch Immobilien- oder Infrastruk - tur investments. Manche Experten zählen ebenso Rohstoffe dazu. Vereinfacht gesagt: AI sind jene Investments, die etwas abseits der Klassiker wie Aktien oder Anleihen liegen. Abseits für die meisten Normalan- leger, gewiss. Doch das könnte sich ändern. Denn neben Versicherungen schauen die Manager von Stiftungsfonds, aber auch von Staatsfonds genau hin. Staatsfonds ver- walten das nationale Vermögen von Staaten – also zum Beispiel die Erträge aus dem Verkauf von Öl und Gas im Fall von Nor- wegen oder Abu Dhabi – und investieren es weltweit in die Kapitalmärkte. Sie zäh- len zu den größten Anlegern der Welt. Warum das eine Inspiration für Pri- vat personen ist? Weil sie ganz ähnliche Anforderungen an ihre Kapitalanlage ha- ben wie die Herren über das Riesenver- mögen: Es geht ihnen um langfristige Pla- nung, darum, nicht ständig aufwendig nachjustieren zu müssen. Und da kommen eben AI ins Spiel. Der Hintergrund: Es wird angesichts der niedrigen Leitzinsen immer schwieri- ger, mit Anleihen noch regelmäßige Er - träge zu erwirtschaften. Und Aktien? Die Corona-Rücksetzer haben gezeigt, dass das stete Kurswachstum der Vergangenheit tatsächlich Vergangenheit ist. Entspre- chend lesen sich die Analysen der Groß- investoren. Für ein 60:40-Portfolio, beste- hend aus 60 Prozent Aktien und 40 Pro- Dreimal so hoch wie 2007 ist inzwischen die Summe der alternativen Investments weltweit, heißt es beim Geldhaus Holdun. Bis 2023 soll sie um 6 auf 14 Billionen Dollar steigen, knapp 12 Billionen Euro. 96 % der Befragten gaben an, alternative Investments seien gut für die Diversifi kation ihres Portfolios. Quelle: BAI Investor Survey 2020 zent Bonds, senkte etwa J.P. Morgan Asset Management die Ertragserwartungen von 3,2 auf 2,7 Prozent für Euro-Anleger. Was bleibt angesichts dieser Aussichten? „Al- ternative Anlagen entwickeln sich von ei- nem optionalen zu einem bedeutenden Portfoliobestandteil“, schreibt das Finanz- haus. „Es ist zu erwarten, dass die Allo- kationen sowohl bei institutionellen als auch bei privaten Anlegern steigen.“ STEIGENDE NACHFRAGE Werner Kolitsch vom Assetmanager M&G beobachtet ganz Ähnliches. „Die Gründe für ein Investment in alternativen Assets liegen vor allem in der Portfoliodiversifi- kation und den deutlich höheren Erträgen in einzelnen Anlageklassen. Das heißt: Das Niedrigzinsumfeld treibt die Investo- ren in höher rentierliche Sparten wie Pri- vate Equity oder Private Debt“, sagt der Head of Germany and Austria. Welche AI wollen die Investoren kon- kret? „Wir sehen vor allem große Nachfra- ge von institutioneller Seite nach unseren Strategien ,Infrastruktur Equity‘, ,Real Estate Debt‘ und ,European Mortgages‘“, so Kolitsch. Man könnte inzwischen wohl auch Kryptowährungen dazu zählen. Im- merhin hat sich der Kurs des Bitcoin, der wohl bekanntesten der Kunstwährungen, zuletzt zwischenzeitlich gut vervierfacht. Zwar geht der Anleger mit AI auch Risiken ein – aber eben andere Risiken, als es mit den herkömmlichen Anlagen wie Aktien oder Anleihen der Fall ist. Zum Beispiel kann der Anleger diese Invest- ments vielfach nicht jederzeit veräußern. Doch dafür bekommt er in der Regel ein höheres Plus, die sogenannte Illiquiditäts- prämie, als mit den jederzeit verkäuflichen Anlagen. Und diese Eigenschaft ist in Zei- ten niedriger Leitzinsen und nervöser Bör- sen schon einen Blick wert. So wie es Stif- tungs- und Staatsfonds und Versicherungen vormachen, die nach Anlagealternativen auf der anderen Seite suchen. 0 Mehr unter DUB-magazin.de/finanzen/ i-tuepfelchen-bei-der-rendite 03

MENSCH PLUS MASCHINE ANLAGE 4.0 Nur Menschen mit viel Geld können sich einen Vermögensverwalter leisten? Das stimmt längst nicht mehr. Unternehmen wie Investify haben die Wende eingeläutet. Dabei arbeiten sie inzwischen auch im Verborgenen. zen Akzente bei ihrer Geldanlage setzen, etwa Robotik. Die Einbindung ins Port- folio liegt dann bei Investify. In der Anlagepraxis bedeutet das: Der Anleger kann zu vergleichsweise schlanken Kosten von 0,8 Prozent pro Jahr ein breit gestreutes Portfolio zusammenstellen las- sen, aber auch eigene Ideen einbringen. Das ist nur der eine Teil des Ansatzes von Investify. Das Unternehmen ist darü- ber hinaus auch für andere Finanzhäuser aktiv. Es unterstützt sie zum Beispiel in Fragen der Regulatorik oder bietet soge- nannte White-Label-Lösungen an. Das DIGITAL bedeutet, dass andere Unternehmen In- vestmentlösungen unter eigenem Namen anbieten können, die Investify verwaltet. „Wir haben uns als Problemlöser positio- niert und spannende Kooperationen mit großen und kleinen Playern geschlossen. Daher kommt auch der meiste Umsatz aus diesem Geschäftszweig“, sagt Brock. DIE MACHER Brock ist so etwas wie ein alter Hase in Sachen Wirtschaft 4.0. Unter anderem hat er den ersten Coworking-Space in einem deutschen Kreditinstitut aus der Taufe ge- hoben. Seit 2019 arbeitet er bei Investify. Seine Amtskollegen Norman Volmer und Ansgar Wigger sind seit der Gründung 2015 dabei und wurden 2018 zu Geschäfts- führern. Der Vierte im Bunde ist Gründer Christian Kratz. Sie sind Überzeugungs- täter in Sachen Digitalisierung. „Jeder eta- blierte Player im Markt sollte mittlerweile erkannt haben, dass veraltete IT-Systeme und analoge Prozesse den Weg in die Be- deutungslosigkeit pflastern“, sagt Brock. „Deshalb ist es richtig, dass sie auf Tech- nik schauen, die im Markt verfügbar ist. Wir halten unseren Vorsprung durch mas- sive Investitionen in unsere Plattform.“ 0 Mehr unter investify.com B ücher? Werden heute meist online be- stellt, die Pizza ebenso. Einfach weil es komfortabel ist. Immerhin erfolgt die Order vom Sofa zu Hause aus. Auch in Sachen Geldanlage funktioniert dieses Prinzip – dank Anbietern wie Investify. Geboten wird eine Vermögensverwaltung auf Basis von ETFs, weltweit gestreut. Und schon ab 500 Euro Einsatz geht es los. ZWEI GESCHÄFTSMODELLE IM HAUS Die Stärken der Technologie nutzen, aber auch die menschliche Erfahrung – was so einfach klingt, ist bei Investify Kern der Unternehmensphilosophie und Teil eins des Ansatzes. „Unsere Prozesse sind voll- ständig automatisiert und deshalb effizient sowie kostengünstig“, sagt Harald Brock, einer von vier Investify-Geschäftsführern. „Dabei brauchen wir für eine gute Geld- anlage trotz Digitalisierung weiterhin Menschen, die wissen, was sie tun.“ Wäh- rend andere FinTechs oft ausschließlich auf Technologie setzen, um individuelle Portfolios zusammenzustellen, bringt In- vestify das Finanz-Know-how von Pro- duktpartner Blackrock mit der hauseigenen Technologie zusammen. Der Input kann aber auch vom Anleger selbst kommen: Investify bietet mehr als 20 Themeninvestments. Die Kunden kön- nen aus über 20 unterschiedlichen Ansät- Komfortabler Zu- griff: Vermögens- verwaltung der modernen Art 05

talmarkt gibt es eindeutige Hinweise für einen Schub. 2020 gab es 16 Börsengänge in dem Sektor; viele weitere stehen in den Startlöchern. Venture-Capital-Investments verdoppelten sich im Jahr 2019 auf etwa 16 Milliarden US-Dollar. Neben dem Homeschooling gehört auch das lebenslange Lernen zu den Trends am Bildungsmarkt. Wie spiegelt sich das in Ihrem Portfolio wider? Buchwitz: Richtig. Durch den demogra- fischen Wandel und die fortschreitende Automatisierung der Arbeitsplätze gibt es einen großen Bedarf an Fortbildungen. China beispielsweise will bis zum Jahr 2050 70 Prozent des Pro-Kopf-Inlands- produkts der entwickelten Länder errei- chen. Das bedeutet, dass die Arbeitnehmer umschulen müssen. Weg von der Werkbank hin zu anderen Berufen – Dienstleistung statt Produktion. Das betrifft potenziell 30 Prozent der Arbeitnehmer, also rund 220 Millionen Menschen. In anderen Län- dern beobachten wir ganz ähnliche Ent- wicklungen. Zudem verkürzt sich die Halb- wertszeit des Wissens, das wir etwa an Universitäten gelehrt bekommen, zuse- hends, weil sich die Welt schneller verän- dert, gerade im Technologiebereich. Die Universitäten reagieren darauf mit kürze- ren Kursen wie Programmier-Bootcamps. Wir investieren zum Beispiel in Unterneh- men, die solche Lösungen anbieten. Wo werden die großen Trends im Bil- dungsbereich gesetzt? Buchwitz: Wir beobachten unterschied- liche Trends in unterschiedlichen Ländern. In Asien wird nicht nur der Markt für Um- schulungen wachsen. Ein weiteres großes Thema ist der Nachhilfeunterricht, gerade in China. In Ländern wie Japan und Korea nehmen mittlerweile 70 bis 80 Prozent aller Grundschüler Nachhilfeunterricht. In China sind es etwa 26 Prozent – Tendenz stark steigend. Gamification, also die spie- lerische Wissensvermittlung, ist ein wei- terer Wachstumsmarkt. Und: Mit digitalen Bildungsangeboten lassen sich Kosten senken. Das spielt besonders in den USA Paul Buchwitz managt den DWS Invest SDG Global Equities, der inzwischen die Marke von 1 Milliarde Euro Fonds– volumen geknackt hat eine große Rolle, wo sich die Studienge- bühren von 1998 bis 2018 beinah verdop- pelt haben. In Europa sehen wir eher die alte Welt. Klassische Bildungsverlage ver- suchen jetzt, sich zu digitalisieren. Aber auch unter ihnen finden sich spannende Kandidaten. Als Fondsmanager betonen Sie natürlich die Chancen. Bei Anlegern hält sich jedoch die Meinung, dass man bei nachhaltigen Investments auf Performance verzichtet. Buchwitz: Ja, das ist noch in manchen Köpfen drin. Mittlerweile hat sich dieses Narrativ aber komplett geändert. Heute gilt: Unternehmen, die nachhaltiger wer- den, bieten die Chance einer überdurch- schnittlichen Entwicklung. Das Jahr 2020 hat gezeigt, dass diese Kombination sehr gut funktioniert. Die Mehrheit der Nach- haltigkeitsfonds – egal ob passiv oder ak- tiv – konnten den breiten Markt schlagen. Wenn sich der Trend fortsetzt, wird auch das Vorurteil verschwinden. 0 Mehr unter DUB-magazin.de/buchwitz-dws Facts & Figures Fonds: DWS Invest SDG Global Equities Auflegung: November 2018 Fondsvolumen: 1,031 Mrd. Euro Laufende Kosten: 1,58 % p. a. Wertentwicklung seit Auflage: 19,6 % p. a. Wichtigste Sektoren: Klima/Umwelt (27 % der Unternehmensumsätze im Fonds), Gesundheit (18 %) und Bildung (12 %) 07

ANZEIGE KLIMANEUTRALE ANLAGEPORTFOLIOS Investition in die Zukunft Investoren wollen heute auf Papiere von Unternehmen setzen, die nachhaltig wirtschaften. Metzler Asset Management hat deshalb ein Klimamodell entwickelt, das ihnen volle Transparenz über den CO2-Fußabdruck ihrer Anlagen ermöglicht. M it dem Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 einigten sich 197 Staaten auf gemeinsame Ziele im Kampf gegen die Erderwärmung. Diese haben auch für Unternehmen spürbare Folgen. So verpflichten sich immer mehr Firmen unterschiedlicher Branchen, in den nächsten Jahren klimaneutral zu werden. Ein Grund dafür: Nichtnachhaltiges Wirtschaften kann die Gewinne von Unter- nehmen beeinträchtigen und erschwert den Zugang zu Kapital. Daher wird das Thema Klimaneutralität auch für Investoren bei der Konstruk- tion eines Portfolios immer bedeutender. Messung des Fußabdrucks für Treibhausgase Der traditionelle Ansatz, das Klimarisiko in einem Investitionsportfolio zu messen, besteht darin, den Fußabdruck für Treibhausgase zu ermitteln – also die Kohlenstoffkonzentration im gesamten Investi- tionsportfolio. Das „Greenhouse Gas (GHG) Protocol“ gilt als der am weitesten verbreitete Standard zur Erstellung von Treibhausgasbilan- zen. Es enthält umfassende globale, standardisierte Rahmenwerke, mit deren Hilfe sich Treibhausgas-Emissionen aus öffentlichen Betrieben des privaten und öffentlichen Sektors sowie Wertschöpfungsketten messen und managen lassen. Die Klassifikation des „GHG Protocol“ unterscheidet zwischen drei Emissionsarten: Scope-1-Emissionen: Diese direkten Emissionen stammen aus Quellen im Besitz oder unter Kontrolle des Unternehmens – zum Beispiel Fabrikgase, die bei der Produktion von Gütern entstehen. Scope-2-Emissionen: Hierzu zählen Treibhausgase, die beim Erzeugen von zugekaufter Elektrizität anfallen. Als Nutzer der Energie ist der Verbraucher indirekt für die entstehenden Treib- hausgas-Emissionen verantwortlich. Scope-3-Emissionen: Sie umfassen alle anderen indirekten Emissionen aus Aktivitäten des Unternehmens, die aus Quellen stammen, die nicht in seinem Besitz sind oder seiner Kontrolle unterliegen, zum Beispiel Geschäftsreisen, Materialbeschaffung, Abfall und Wasser. Messung der „Portfoliotemperatur“ Das Erwärmungspotenzial respektive die „Portfoliotemperatur“ lässt sich mit verschiedenen Bewertungsmodellen für den Klimawan- del messen. Solche Modelle werden bereits von Dax-Unternehmen genutzt, um die jeweiligen Erwärmungspotenziale ermitteln zu Woher die Schadstoffe kommen: Emissionen werden nach Verursacher- prinzip in drei Kategorien aufgeteilt können. Die dafür eingesetzte Temperaturmetrik zielt darauf, die Geschäftsausrichtung des Unternehmens mittels Pfaden zu quanti- fizieren, die den Temperaturzielen entsprechen. Dies ermöglicht einen standardisierten Vergleich zwischen den Unternehmen. Die Annahmen des Klimamodells beruhen auf dem Ziel des Weltklimarats (IPCC), den globalen Temperaturanstieg bis zum Jahr 2100 auf zwei Grad Celsius oder weniger gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Damit können Investoren die Geschäftstätigkeit der einzelnen Unter- nehmen zur Einhaltung der Ziele des Klimaabkommens beurteilen. Das von Metzler Asset Management genutzte Klimamodell berück- sichtigt in einer separaten Berechnung zusätzlich die von den Unter- nehmen kommunizierten Reduktionsziele für die Emissionen nach Scope 1, 2 und 3. So sind die Klimarisiken in den verwalteten Port- folios und Investmentfonds zu messen, und die Kunden erhalten eine hohe Transparenz über den CO2-Fußabdruck ihrer Anlagen. Metzler Asset Management ist seit 2012 Unterzeichner der UN Prin- ciples of Responsible Investment (UNPRI). 2020 wurde die Gesell- schaft in fünf von sieben Kategorien mit der Bestnote A+ für verant- wortungsvolles Investieren beurteilt. Ausgezeichnet wurden die Leistungen in den Kategorien ESG-Strategie, ESG-Integration, aktiver Dialog mit Unternehmen und Stimmrechtsvertretung. Weitere Informationen unter www.metzler.com/esg r e l z t e M : k fi a r G

IM ALTER ABGESICHERT PFLEGEIMMOBILIEN als Wertanlage: Für Karl Reinitzhuber ist das Tagesgeschäft. Er ist CEO von Carestone, dem Marktführer bei Pflegeimmobilien. Das Anlagethema erhält weiter kräftigen Rückenwind durch die Demografie. Vorgesorgt: Investments in die Altenpflege können nicht nur finanziell ab- sichern, sondern auch die eigene Pflege garantieren ZUR PERSON KARL REINITZHUBER ist CEO der Carestone- Gruppe. Er ist bereits seit mehr als zwei Jahr- zehnten in führenden Positionen in der Immo- bilienbranche tätig D ie Pyramide wurde zum Weihnachts- baum: Zu dieser Erkenntnis kommt jeder, der den demografischen Wandel verfolgt hat. Das hat zum einen schwer- wiegende Folgen für die gesetzliche Rente; zum anderen haben Pflegeimmobilien des- halb Hochkonjunktur. Das rechnet sich auch für Anleger, sagt Karl Reinitzhuber, CEO der Carestone-Gruppe. DUB UNTERNEHMER-Magazin: Welchen Einfluss hat Corona auf Ihre Branche, und wie verändert sich der Markt in den nächs- ten zehn Jahren? Karl Reinitzhuber: Pflegeimmobilien werden durch den demografischen Wandel immer gefragter. Und: Das Thema Pflege wurde im letzten Jahr auch wegen der Krise stärker in den Medien thematisiert. Für Investoren und potenzielle Anleger ist das ein gutes Zeichen und bestätigt, dass IMMOBILIEN Pflegeimmobilien eine nachhaltige und renditestarke Anlage sind. Wir zählen heu- te eine Million stationäre Pflegeplätze in Deutschland. Aber wir brauchen vor dem Hintergrund der Entwicklungen in den nächsten zehn Jahren zusätzliche 300.000 Plätze. Das bedeutet, dass Deutschland jedes Jahr circa 400 Pflegeheime bauen müsste. Faktisch werden aber gerade nur 200 bis 250 fertiggestellt. Es tut sich damit also eine massive Lücke auf. Welche Optionen haben Anleger, die eine Pflegeimmobilie kaufen oder in Anspruch nehmen wollen? Reinitzhuber: Konkret handelt es sich um Einrichtungen, die Menschen aufneh- men, die auf Pflege angewiesen sind. Die Eigentümerschaft und das Bewohnen sind dabei getrennt. Man kann aber eine Pflege- immobilie als Beimischung zur finanziellen Alters vorsorge nutzen, indem man eine Pflegewohnung kauft und diese über re- nommierte Betreiber für mehrere Jahre verpachtet. Am Ende können Anlegende sogar selbst einziehen und den Pflege- dienst der Einrichtung in Anspruch nehmen. Als Eigentümerin oder Eigentümer hat man ein entsprechendes Belegungsrecht. Welche Faktoren bremsen das weitere Wachstum im Pflegeimmobilien-Bereich? Reinitzhuber: Wir sind mit Abstand Marktführer in unserem Feld. Um die Pflegeinfrastruktur weiter ausbauen zu können, müssen jedoch zunächst Grund- stücke identifiziert, Bauverträge abge- schlossen und Investoren gefunden wer- den. Gerade wegen der Demografie wird das Thema Pflegeimmobilie aber von allen Seiten positiv bewertet. Wir bekommen deshalb sowohl von der Verwaltung als auch von Banken viel Unterstützung. Und die Anzahl der privaten Kapitalanleger ist jetzt schon sehr hoch und wird in den kom- menden Jahren weiter steigen. 11 ) 2 1 , 1 1 , 7 . S ( R P , ) 5 . S ( m v / s e g a m I y t t e G , ) 2 . S ( m a h t m o n a T t a r g n o r m a h T / s e g a m I y t t e G , ) 1 1 . S ( a r t r o P / s e g a m I y t t e G , ) 4 . S ( a i d e m . r e b i e r h c s r e t e p / s e g a m I y t t e G , ) 0 1 . S ( v e d n a P y a l o k i N / s e g a m I y t t e G , ) l e t i T ( y n n y k / s e g a m I y t t e G , ) 8 . S ( 0 1 m e d / s e g a m I y t t e G : t i d e r c o t o F

BESTENS FÜR IHR BUSINESS GERÜSTET FLEXIBLES LADERAUMKONZEPT HEAD-UP-DISPLAY* BIS ZU 13 FAHRER-ASSISTENZSYSTEME* Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach § 2 Nrn. 5, 6, 6a Pkw-EnVKV in der jeweils geltenden Fassung): Ford Focus ST Turnier: 12 – 5,9 (innerorts), 6,2 – 4,2 (außerorts), 8,2 – 4,8 (kombiniert); CO2-Emissionen: 186 – 125 g/km (kombiniert). * Wunschausstattung gegen Mehrpreis.

demie eine Art Selektionsdruck auf die Digitalisierung. Und durch diesen Druck waren wir gezwungen, schnel- ler zu reagieren. Das heißt, wir nutzen Technologie im Alltag und in den Behörden jetzt tatsächlich. Aus mei- ner Sicht haben wir durch die Pandemie gelernt, dass Digitales für die Zukunft eine wichtige Ergänzung zum Analogen sein wird. Geschäftsprozesse wurden digital noch einmal ganz neu gedacht – und dadurch wird tatsächlich ein Stück weit Disruption möglich. Perea Rodriguez: Leider wurde der Digitalisierung in der Verwaltung in der Vergangenheit oft zu wenig Beachtung geschenkt. Die Akzeptanz steigt, wenn man die Bürger abholt. Positiv ist, dass man jetzt auch endlich über Aspekte wie Datenschutz, Sicherheit und Transparenz redet. Kommunikation ist hier ein zentra- ler Aspekt, um das Vertrauen der Bürger zu erlangen. Inwieweit gab es Versäumnisse, beispielsweise in den Bereichen Bildung und Gesundheit? Sinemus: Ich bin grundsätzlich der Auffassung, dass wir nicht immer alles schlechtreden müssen, sondern einfach einmal darauf schauen sollten, was wir gut machen und was wir noch besser können. In Sachen Schule und Distanzunterricht wären wir gern besser gewesen – klar. Aber so schlecht sind wir auch wieder nicht unterwegs. Durch dieses Brennglas Pandemie sind wir schneller als eigentlich geplant. Mit Blick auf die Gesundheitsämter würde ich ebenfalls nicht von einem Versäumnis der Vergangenheit, sondern eher von einer Herausforderung für die Zukunft sprechen. Denn wir alle sind von diesem Pandemiethema über- rascht worden. Und die Gesundheitsämter – alle durch die Bank weg – waren nicht darauf vorbereitet, ver- netzt und digital zu arbeiten. Für die Zukunft aber müssen wir das sein. Mit den vom Bund zusätzlich bereitgestellten 50 Millionen Euro für die Digitalisie- rung der Gesundheitsämter schlagen wir hier aber bereits den richtigen Weg ein. Perea Rodriguez: Die Ausstattungsunterschiede in den Schulen muss man angleichen – und zwar nach oben, nicht nach unten. Ziel muss es sein, eine besse- re Ausstattung der Schüler und auch der Familien, die sich das nicht leisten können, zu gewährleisten. Im Bereich Gesundheit sind wir natürlich schnell bei der Nutzung von Daten. Die Meldung der Zahlen von mit Covid-19 Infizierten seitens der Gesundheitsämter ist ja die wissenschafliche Grundlage für Entscheidungen der Politik. Ist diese aber nicht vorhanden oder falsch, trifft man auch falsche Entscheidungen. Gerade wenn es um Themen wie den Lockdown geht, sollte man daher alles dafür tun, dass die Zahlen so aktuell wie möglich und auch richtig sind. Digitalisierung dient DIGITALISIERUNG & TECHNOLOGIE dazu, die Nutzung von Daten und auch die Unterstüt- zung der Gesundheitsämter, etwa bei der Verfolgung von Infektionsketten, sicherzustellen. Hier sollten wir die Möglichkeiten im Rahmen des Datenschutzes nut- zen – auch um hier für Entlastung zu sorgen. Insgesamt müssen wir langfristig und an die Herausforderungen der Zukunft denken: Wie viel Daten schutz wollen wir, um die Digitalisierung voranzubringen? Wie kommunizieren die Wirtschaft und der öffent- liche Sektor auf Augenhöhe? Perea Rodriguez: Bei Fujitsu ist ein Kernelement unserer Strategie, dass wir für einzelne Bereiche wie Bildung, Polizei und Krankenhäuser die Sprache der Verwaltung sprechen. Denn nur so sind wir in der Lage, die unterschiedlichsten Herausforderungen zu verstehen und ihnen mit passenden Technologien und Lösungen zu begegnen. Solange wir aber nicht in der Lage sind zu sagen, was man etwa mit der Blockchain in der öffentlichen Verwaltung tatsächlich bewerk- stelligen kann oder wie man über diese Technologie eine Wahl sicher gestaltet, sind diese Technologien nutzlos. Es gilt also zunächst Fragen zu beantworten: Wie nutzen wir Künstliche Intelligenz bei der Polizei und in der Justiz? Wie und wo sind Überlegungen in Richtung Smart City in der Praxis sinnvoll? Dies zu verstehen ist für die Anbieter und Nutzer dieser Sys- teme enorm wichtig. Wie konkret bringen Sie Technologie ein? Perea Rodriguez: Entscheidend sind nicht nur Tech- nologien und Produkte, sondern auch neue Komplett- lösungen und Servicekonzepte, etwa für Smart Citys oder die Digitalisierung der Justiz. Diese erarbeiten wir gemeinsam – beispielsweise im Rahmen von Co- Creation mit unseren Kunden. Daraus resultieren An- sätze, die speziell auf deren Problemstellung zuge- schnitten sind. Und wir haben spezialisierte Berater, die wir unseren Kunden zur Seite stellen können. Das macht uns zu einem kompetenten Partner auf dem Weg der Digitalisierung. ZUR PERSON PROFESSOR DR. KRISTINA SINEMUS (CDU) ist Unternehmerin und seit Januar 2019 Staatsminis- terin für Digitale Strategie und Entwicklung in Hessen. Ihre Arbeit als Professorin an der Quadriga Hochschule Berlin ruht derzeit ZUR PERSON JUAN PEREA RODRIGUEZ ist Head of Public Sector Central Ihr Fazit: Wie gelingt die digitale Transformation im öffentlichen Sektor? Europe und Mitglied der Geschäftsleitung bei Fujitsu. Seit 20 Jahren arbeitet er eng mit dem öffentlichen Bereich zusammen Sinemus: Das oberste Gebot lautet, dass die Digi- talisierung den Menschen nutzt und nicht umgekehrt. Das müssen wir vermitteln. Perea Rodriguez: Vollkommen richtig. Wir müssen die Nutzerorientierung in den Vordergrund stellen. Dafür muss man aber nicht immer alles neu erfinden und nur nach „best in class“-Lösungen streben. Es muss vor allem praktikabel sein. 37 DUB UNTERNEHMER-Magazin

MANAGEMENT & ORGANISATION Anbietersuche Kauf Eine Online-Präsenz ist ein Muss, um Kunden über Google zu erreichen und dadurch organisch zu wachsen. Doch gerade bei Kleinunternehmern besteht laut lexoffice und YouGov Nachholbedarf: Nur 43 Prozent haben eine Website, und lediglich 20 Prozent nutzen das Potenzial von sozialen Medien. Dabei werden vor allem junge Menschen, die Digital Natives, vermehrt über Plattformen wie Instagram auf Produkte und Services aufmerksam. Auch Vergleichsportale, Marktplätze wie Amazon und eBay oder die Werbung über Suchmaschinen helfen, sich als Anbieter zu positionieren. Interesse wecken Wer eine Chance auf einen Auftrag haben will, muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort präsent sein. Am effektivsten ist es, alle Kanäle, die poten- ziell im Rahmen der Customer-Journey genutzt werden könnten, miteinander zu verbinden. Amazon macht es vor: Käufe können vom Laptop, aus der App oder über Alexa-Lautsprecher getätigt werden. Basierend auf den dadurch gesammelten und analysierten Daten erhalten (potenzielle) Kunden kontinuierlich individuell zugeschnittene Vorschläge und Angebote. Wie überzeuge ich potenzielle Kunden davon, den Kaufprozess wirklich abzuschließen? „Kun- denbedürfnisse werden immer komplexer“, sagt Steiger von lexoffice. „Es etablieren sich immer mehr Plattformen und Kommunika tionstools wie Chat-Apps und soziale Medien, die auch für Kleinst- und kleine Unternehmen wichtige Touch- points darstellen – Corona hat das eindrücklich unterstrichen.“ Angesichts dessen ist es umso wichtiger, sensibel auf neue Wünsche seitens der Kundschaft zu reagieren und maßgeschneiderte Lösungen anzu- bieten. Denn letztendlich führt die konstante Ausrichtung auf den Kunden zum Kaufabschluss. Click & Collect, ein Hybrid aus stationärem und Online-Handel, macht es ganz im Sinne der Custo- mer-Centricity vor: Nach digitaler Bestellung er- folgt die Abholung der Waren vor Ort. Insbeson- dere in den strengeren Lockdown-Phasen setzten unter anderem Mode- und Elektronikhändler sowie Bau- und Lebensmittelmärkte verstärkt auf diese Option. 39 DUB UNTERNEHMER-Magazin

Bezahlen der Rechnung Auch der Bezahlvorgang ist ein essenzieller Teil der Customer-Journey. Er entscheidet mit darüber, ob der Kunde den gesamten Prozess in guter oder schlechter Erinnerung behält. Die gängigen Zah- lungsmethoden nicht anzubieten kann zum Ver- hängnis werden. Es führt zumindest zu Frust am Warenkorb, vielleicht sogar zum Last-Minute-Ab- sprung vom geplanten Kauf. Um das zu verhindern, sollten Optionen wie PayPal zur Verfügung stehen. Wer davon noch überzeugt werden muss: 95 Prozent der von Statista Befrag- ten nennen Paypal als ihre am häufigsten genutzte Online-Bezahlmöglichkeit. Auf Platz zwei findet sich Klarna (42 Prozent). MANAGEMENT & ORGANISATION Feedback Zum Ende des Kaufvorgangs lässt sich die Kunden- beziehung über Bewertungsmöglichkeiten auf Google, durch Online-Befragungstools oder Aufrufe zur Bewertung auf der Webseite noch vertiefen. Laut lexoffice und YouGov sind positive Erfahrun- gen von Kunden das zweitwichtigste Kriterium bei der Anbieterauswahl (75 Prozent) im Dienstleis- tungs- und Handwerksbereich. „Aus Feedback können wichtige Learnings zur besseren Ausrich- tung an Kundenbedürfnissen gezogen werden. Zudem fühlen sich Kunden wertgeschätzt, fragt man sie nach ihren Erfahrungen“, betont Christian Steiger von lexoffice. Kundenbindung Das Hauptziel der Customer-Journey ist die lang- fristige Bindung der Kunden an das Unternehmen. Das Interesse bis zum nächsten aktiven Kontakt kann zum Beispiel durch einen Newsletter oder über Social-Media-Kanäle aufrechterhalten werden. So lassen sich aktuelle Angebote präsentieren oder aber die Kunden bekommen durch zusätzlichen Content einen Mehrwert. 41 DUB UNTERNEHMER-Magazin

partnerschaftlichen Teilung der Lasten und einer Miet- reduzierung in den gewerblichen Mietverhältnissen von im Regelfall 50 Prozent für den Lockdown-Zeit- raum. Über diese Richtschnur gehen wir jedoch weit hinaus – mit Blick sowohl auf die Höhe als auch die Dauer der Reduzierungen. Wir verfolgen eine individu- elle Einzelbetrachtung jedes einzelnen Mietvertrags in jedem einzelnen Asset. Es gibt kein Gießkannenprin- zip, sondern maßgeschneiderte Vereinbarungen. Wie sieht das im Detail aus? Hohlmann: Wir betrachten die Situation jedes Miet- partners. Insgesamt geht es bei URW in Deutschland um circa 3.500 Mietverträge. Wir konzentrieren uns in den Gesprächen nicht nur auf die Geschäftsschlie- ßungen, sondern auch auf Umsatzentwicklungen oder das Verhältnis von Online- und Offline-Umsätzen. Na- türlich brauchen Mietpartner in den Bereichen Gas tro- nomie sowie Freizeit und Unterhaltung mehr Unter- stützung als Branchen, die weniger stark betroffen sind – wie beispielsweise der Lebensmitteleinzelhandel, Drogerien oder Anbieter, die während der Coronakrise erhebliche Zuwächse im Online-Geschäft verzeichnen. Insbesondere kleinere Gastronomen, Fitnesscenter, Kinos et cetera fördern wir in der Regel deutlich länger und umfangreicher. Für diese war ja mitunter über Monate hinweg kein oder kaum Geschäft möglich. Ge- rade hier ist partnerschaftliches Agieren gefragt. Denn anders als im Ausland sind Mieter und Vermieter in Deutschland doch stark auf sich selbst gestellt. Dennoch können Sie als Ihren Shareholdern ver- pflichtetes Unternehmen Mietern nicht nur entge- genkommen. Was erwarten Sie im Gegenzug? Hohlmann: Sowohl Mieter als aus Vermieter haben ihre Verpflichtungen, auch wir als börsennotiertes Un- ternehmen. Genau wie bei vielen anderen gelisteten Immobilienfirmen stehen als Investoren hinter URW viele Pensionskassen und Versicherungen, also Ver- mögensverwalter, die Geld von Kleinanlegern etwa für die Altersvorsorge verwalten. Immobilien sind in der Regel Investitionen, die sich über Jahrzehnte nachhal- tig rechnen. Daher ist es für URW ein zentrales Anlie- gen, langfristige Lösungen für die von uns betriebenen Standorte zu finden. Ohne kontinuierliche Mietzahlun- gen, also die Einnahmen der Immobilienunternehmen, werden jedoch die zwingend notwendigen fortlaufen- den Investitionen in die Assets erheblich gebremst. Welche wären das? Hohlmann: Es geht hier um die Förderung von Nach- haltigkeitsstandards, zum Beispiel energetische Gebäu- ZUR PERSON ANDREAS HOHLMANN Der Wirtschafts- und Bauingenieur wechselte 2017 vom Marktbeglei- ter ECE auf den Chefposten von URW in Deutsch- land. Er hat einen Sitz im Präsidium des Immobilien- wirtschaftsver- bands ZIA inne MANAGEMENT & ORGANISATION desanierungen, oder die Implementierung modernster Technologien wie Omnichannel-Systemen oder smarten Logistik-Plattformen. Auch Investitionen in die Innen- und Außenarchitektur, in Services oder die Mobilitäts- und Verkehrsinfrastruktur müssen fortlaufend getätigt werden. Letztlich leisten diese Investitionen der Im- mobilieneigentümer einen Beitrag, um die Qualität der Standorte zu heben, Leerstände zu vermeiden und die Attraktivität städtischer Räume zu erhalten und zu stärken. Um zu den Gegenleistungen zu kommen: Wir zielen in unseren Gesprächen mit den Mietpartnern darauf ab, beiderseitig die Langfristigkeit der Partner- schaft festzuhalten und die Attraktivität des Standorts zu stärken. Seitens der Mietpartner kommen dann zum Beispiel Store-Modernisierungen oder die Implemen- tierung neuester Shoppingkonzepte infrage. Natürlich gibt es auch staatliche Unterstützungsmaß- nahmen. Doch darüber hinausgedacht: Was kann die Politik strukturell für den stationären Handel tun? Hohlmann: Es gibt verschiedene zusätzliche Hebel, die der Branche helfen würden. Angefangen bei einer faireren Lastenverteilung unter Beteiligung des Staates bis zum Ausdehnen der bisherigen Hilfen über die Gas- tronomie hinaus auf den gesamten Handel – einschließ- lich zügiger Auszahlung. Zudem ist mehr Flexibilität entscheidend. Das gilt vor allem für die Um- oder Nachnutzung von Einzelhandelsflächen. Viele Bebau- ungspläne für Handelsimmobilien beruhen auf Einzel- handelsgutachten, die teilweise 30 Jahre oder älter sind. Das Erstellen und Genehmigen von Änderungen in diesen Plänen dauert üblicherweise Jahre – der Klick im Internet, häufig sonntags, dauert nur Millisekunden. Unseres Erachtens sollten die Genehmigungsverfahren zu Verkaufsflächen und Warengruppen oder zugelas- senen Nutzungen erheblich beschleunigt und flexibi- lisiert werden. So ließen sich schneller moderne und Erfolg versprechende Nutzungsmixe planen und dann auch baulich realisieren. Ein zweites Thema stellen nach wie vor verkaufsoffene Sonntage dar. Das Internet hat 24/7 geöffnet. Es geht hier nicht um eine maßlose Öffnung, aber ein verlässliches und gerichtlich stand- haftes Paket an verkaufsoffenen Sonntagen mit vier bis sechs Stunden Öffnung wäre sehr hilfreich. Und was kann der Einzelhandel selbst tun? Hohlmann: Er muss sich weiter transformieren. Wir sind für Wettbewerb und möchten die digitale Trans- formation vorantreiben. Aber vor dem Hintergrund der Coronakrise ist der stationäre Handel bald ein Jahr lang stark beeinträchtigt und teils gelähmt, wäh- rend der Online-Handel rapide wachsen kann. Es 43 DUB UNTERNEHMER-Magazin

NACHHALTIGKEITSAWARD 2021 We r i s t n a c h h a l t i g ? DEUTSCHER NACHHALTIGKEITSAWARD 2021 Welche Firmen verwirklichen aus Ihrer Sicht besondere Projekte zum Thema Nachhaltigkeit? Nominieren Sie Unternehmen, die engagiert Ideen für Umwelt und Gesellschaft umsetzen – egal ob im kleinen oder größeren Rahmen. M it dem Deutschen Nachhaltigkeitsaward 2021 kürt das Deutsche Institut für Ser- vice-Qualität in Kooperation mit dem Nachrichtensender ntv und dem Magazin DUB UNTERNEHMER Deutschlands beste Nachhaltigkeitsprojekte. Vergeben wird der Preis unter der Schirmherrschaft von Brigitte Zypries, Bun- deswirtschaftsministerin a. D. SO NOMINIEREN SIE EIN UNTERNEHMEN Zur Nominierung von Firmen senden Sie Ihre Vor- schläge bis zum 12. März an nachhaltigkeit@disq.de. Die von Ihnen nominierten Unternehmen finden Ein- gang in die Vorauswahl zum Award. Im Rahmen einer Studie werden anschließend offizielle Presse anfragen an alle Nominierten versendet, um konkrete Informa- tionen zu den Nachhaltigkeitsprojekten zu erheben. BRIGITTE ZYPRIES Die DUB UNTER- NEHMER-Heraus- geberin und ehemalige Bundesministerin ist Schirmherrin des Deutschen Nachhaltigkeits- awards 2021 Eine hochkarätige Jury aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zeichnet am Ende die besten Projekte aus. Die Prämierung von Vorzeigeprojekten ist nicht auf Firmen begrenzt, die bereits ein umfassendes Nach- haltigkeitskonzept vorweisen. Auch Unternehmen, die sich auf ausgewählten Feldern engagieren und impact- starke Projekte umsetzen, werden im Rahmen dieses Awards gewürdigt. Sein Fokus liegt auf den 17 Zielen zur nachhaltigen Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) in den Bereichen Menschen, Erde, Wohlstand, Frieden und Partnerschaften. Ziel ist es, nachhaltiges Engagement auf allen Ebe- nen sichtbar zu machen und damit weitere Unterneh- men zu inspirieren, entsprechende Projekte zu starten. DIE VORAUSSETZUNGEN FÜR DIE AUFNAHME IN DIE STUDIE: Unternehmen mit Firmensitz in Deutschland Projekte, die Relevanz für das Kerngeschäft des Unternehmens haben Projekte, die sich an einem der SDGs orientieren Aktuelle Projekte, die Mitte 2019 bis Anfang 2021 realisiert oder gestartet wurden Kontakt: Deutsches Institut für Service-Qualität, Lucia Naroska, nachhaltigkeit@disq.de

MANAGEMENT & ORGANISATION genheit, wenn sich eine Liveübertragung augenschein- lich kaum von bereits existierenden YouTube-Videos unterscheidet. STÄRKEN UND SCHWÄCHEN Plenge ist auch klar, dass der persönliche Kontakt zu den Kunden nicht durch eine virtuelle Begegnung er- setzt werden kann: „Sich ruhig auf ein Gespräch ein- zulassen oder Laufkundschaft zu generieren ist im digitalen Raum nur schwer reproduzierbar.“ Dafür können alle Events und Messestände im nachhinein betrachtet werden, woraus sich ein zusätz- licher Mehrwert über den Veranstaltungszeitraum hinaus ergibt. Eine hybride Lösung aus analog und digital sei deswegen die Zukunft der Messebranche. Es wird aber auch beobachtet, dass viele Besucher die digitale Kommunikation bei einem virtuellen Event als unseriöser einstufen, was auf die fehlende persön- liche Bindung zurückzuführen sei. Plenge: „Deshalb werden virtuelle Messen meiner Meinung nach auch über die Krise hinaus nie eine Präsenzveranstaltung ganz ersetzen können.“ Persönliche Bindung ist für Sebastian Retz, Mit- gründer von Intertrade Digital, einem Veranstalter rein digitaler Messen, ebenfalls wichtig. Denn: Egal, was man macht, es müssten immer Menschen dabei sein. „Es geht online nicht darum, einen Messestand in 3-D aufzubauen, sondern um Menschen.“ Freilich ist das in einigen Bereichen schwieriger als in anderen, etwa bei Nahrungsmitteln oder Kosmetik. Die will man sehen, fühlen, schmecken. Doch mit Kreativität lässt sich auch dieser Herausforderung begegnen. Etwa, indem die Produkte vorab an die virtuellen Besucher geliefert werden und die Menschen sich online treffen. HYBRIDEN LÖSUNGEN GEHÖRT DIE ZUKUNFT Konsens herrscht aber darüber, dass es immer um Neu- kundengewinnung geht. Die Zukunft wird nicht mehr nur in Präsenzmessen liegen, sondern auch online stattfinden. Eine Umfrage der Kongress- und Event- Agentur MCI Deutschland zeigt, dass der neue Ansatz auch überaus positiv von Besucherinnen und Besuchern aufgenommen wird. Die Teilnehmenden merken vor allem die Kosten- (70 Prozent) und Zeitersparnis (69 Prozent) sowie Klimafreundlichkeit (69 Prozent) an. Vielleicht braucht es am Ende einfach mehr Zeit, um noch bessere virtuelle Lösungen zu finden und dadurch einen neuen Messetrend zu schaffen ... 0 Mehr unter DUB-magazin.de/marketing-vertrieb 47 DUB UNTERNEHMER-Magazin Fast wie eine reale Messe: Durch Video- chats können Kunden auch online beraten werden „Es geht online nicht darum, einen Messestand in 3-D aufzu- bauen, sondern um Menschen.“ Sebastian Retz, Intertrade Digital takte können nach der Messe zusätzlich auf den ganzen Markt angewendet werden und bei der Suche nach Kundenkontakten jenseits der Messe helfen“, sagt Ja- cobsen. Natürlich können nur Daten, deren Weiter- gabe von Messebesuchern gestattet wurde, für die Generierung von Leads genutzt werden. PRÄSENZ UND DIGITALE AUSSPIELUNG Das Problem: Der Sprung ins Digitale kam für manche zu früh, zu überraschend. Hybride Formate waren daher die Antwort vieler Messeanbieter und auch Kon- zertveranstalter. Eine Mischung also aus Präsenz und digitaler Ausspielung. Besonders schwer hat es den B2C-Markt getrof- fen, wie Holger Hübner, der Mann hinter dem Rock- festival Wacken, berichtet: „Bis zum 16. August 2020 hatten wir noch Hoffnung, aber dann kam die Ent- scheidung des Landes, das war bitter.“ Es folgten in- tensives Nachdenken und die Idee, das Ganze online zu machen. Tatsächlich wurde das Event in Zusam- menarbeit mit Magenta TV gestreamt. „Wir haben versucht, das so zu rocken.“ Eine Herausforderung dabei: die Menschen dazu zu bewegen, mitzumachen. Eine schwierige Angele-

IN KOOPERATION MIT FLEX CAPITAL „Wie eine lange Beziehung“ AGIL BLEIBEN Drei Mitarbeiter zu führen ist etwas anderes, als 80 Angestellte zu haben: Till Vollmer von Meister beschreibt, wie das Wachstum seinen Führungsstil beeinflusst hat. S eit 2006 führt Michael Hollauf zusammen mit Till Vollmer die Softwarefirma Meister. Neben dem Hauptsitz in München gibt es in- zwischen Büros in Wien und Seattle. 80 An- gestellte arbeiten mit an der Entwicklung des Task-Management-Tools MeisterTask sowie des Mind- mapping-Tools MindMeister. Diese Tools haben zu- sammen 20 Millionen Nutzer weltweit. Das Credo der beiden Chefs lautet: „Wir wollen, dass die Arbeit Spaß macht!“ Der Weg vom selbst- finanzierten Start-up zu einem global agierenden Un- ternehmen hat allerdings Spuren im Führungsstil hinterlassen. DIE GEFAHR DES ZWEI-KLASSEN-SYSTEMS „Als wir vor 15 Jahren angefangen haben, waren wir zu dritt – und jetzt arbeiten immerhin 80 Menschen bei Meis- ter“, sagt Vollmer. „Da gibt es einige, die das ganze Wachstum mitbe- kommen haben. Für mich sind das eigentlich nicht nur Mitarbeiter, sondern gleichzeitig auch Freunde und Berater. Wir haben zusam- men Fehler begangen, aber auch Erfolge gefeiert. Das fühlt sich an wie eine lange Beziehung.“ Die Herausforderung: We- gen des Wachstums und vieler neuer Angestellte kann sich schon mal ungewollt ein Zwei-Klassen-System eta- blieren. Eine lockere Duz-Kultur wird zwar generell im Unterneh- men gepflegt. Doch das Verhältnis zu den Neuen in der Kolle- genschaft fällt natur- gemäß etwas anders aus als das zu den alten Hasen. ZUR PERSON TILL VOLLMER ist Managing Director von Meister. Das Unternehmen hat er 2006 mit- gegründet. Zuvor war er Product Marketing Director beim Intranetan- bieter Hyperwave Während Vollmer früher mit allen Mitarbeitenden regelmäßig zum Mittagessen ging, geht das nun nicht mehr. Und wenn er ein Zimmer betritt, in dem neue Kolleginnen oder Kollegen sitzen, sei das ein anderes Gefühl, weil eben der Chef kommt. Das Ganze wür- de schon ein bisschen mehr in Richtung Konzern ge- hen. Vollmer legt allerdings weiterhin Wert auf flache Hierarchien und ein entspanntes Arbeitsklima. Was der Schlüssel zum Erfolg für den Meister- Gründer war und ist? So platt es klingen mag: der Mensch. „Wenn ich ein Unternehmen starte, dann be- nötige ich einfach Leute, die mitziehen und als Team zusammenstehen“, so Vollmer. Ob nun drei oder 80 Menschen im Betrieb sind, der Chef muss so etwas wie die Lokomotive sein: immer vorangehen, fordernd, aber gleichzeitig auch fördernd. Ein schwieriger Ba- lanceakt. Immerhin gilt es, Ziele, die jede Abteilung für sich definiert, so gut wie möglich zu erreichen. FEEDBACK-KULTUR FÖRDERT AGILITÄT Eine gute Feedback-Kultur ist für Voll- mer ebenfalls ein Erfolgsfaktor. Bei Meister wird neben den persönlichen Gesprächen auch mit 360-Grad- Feedback-Tools zur Beurteilung von Fachkräften gearbeitet. Mithilfe von Online-Plattformen kann dieses Rundum-Feedback sicher, unkompli- ziert und zeitsparend eingeholt werden. „Nur so behält ein größeres Unterneh- men seine Agilität“, so Vollmer. „Es wird immer schwieriger, agil zu sein, weil man mehr Leute hat und mehr Prozesse, die man etablieren muss. Um nicht als behäbiger Öltanker, sondern als wendiges Segelschiff zu manövrieren und auf Marktver- änderungen zu reagieren, helfen nur agiles Handeln und ständige Prozessoptimierung.“ 0 Mehr unter meister.co 49 DUB UNTERNEHMER-Magazin

Ketchup Mayo oder Strom dazu? 1.000 Ladesäulen bei McDonald’s Bis 2025 stattet EWE Go 1.000 McDonald’s Restaurants mit Ladesäulen aus. Durchschnittlich alle 19 km eine neue Möglichkeit, alle Akkus frisch aufzuladen. ewe-go.de Klimaneutral bis 2035

New Work by Vahlen. NEUE ARBEITSWELTEN NEUE BÜCHER Breidenbach/Rollow New Work needs Inner Work 2. Aufl age. 2019. 152 Seiten. Klappenbroschur € 19,80 ISBN 978-3-8006-6137-4 Pfob/Triskiel/Dageroth Wertschätzung 2020. 271 Seiten. Gebunden € 19,80 ISBN 978-3-8006-6233-3 vahlen.de/29669155 vahlen.de/30284977 v. Appen New Work. Unplugged 2019. 200 Seiten. Kartoniert € 29,80 ISBN 978-3-8006-5944-9 Permantier Haltung entscheidet 2019. 373 Seiten. In Leinen € 34,90 ISBN 978-3-8006-6063-6 vahlen.de/26465034 vahlen.de/27786524 Permantier/Bischoff /Korpas Werte wirken 2021. Rund 300 Seiten. Kartoniert ca. € 34,90 ISBN 978-3-8006-6477-1 Neu im Frühjahr 2021 vahlen.de/31797321 Schmidlin Unternehmensbewertung & Kennzahlenanalyse 3. Aufl age 2020. 278 Seiten. Klappenbroschur € 24,90 ISBN 978-3-8006-6344-6 vahlen.de/31026833 Erhältlich im Buchhandel oder bei: beck-shop.de | Verlag Franz Vahlen GmbH · 80791 München | 172530 kundenservice@beck.de | Preise inkl. MwSt. | 172378 | linkedin.com/company/vahlen

DUB UNTERNEHMER-AKADEMIE DER TREIBSTOFF für unternehmerisches Handeln sind ausreichend finanzielle Mittel. Das gilt nicht nur, aber gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen. Der neue DUB Liquiditäts-Schnell-Check zeigt Ihnen auf, was Sie heute tun sollten, um morgen weiter agieren und wachsen zu können, statt nur zu reagieren und Löcher zu stopfen. W enn Innovationen im Markt, neue An- forderungen und natürlich die Folgen der Covid-19-Pandemie die Rahmenbe- dingungen rasant und signifikant verän- dern, sind Sie als Unternehmerin bezie- hungsweise Unternehmer gefragt. Ein stärkerer Fokus auf die Digitalisierung und ein Wandel in der Unter- nehmenskultur können Antworten darauf liefern. Doch um gegenüber Verwerfungen widerstands- fähig zu sein, braucht es nicht nur das Mindset, sondern auch die Mittel. Kluges Liquiditätsmanagement stellt finanzielle Kontinuität sicher: die Basis für nachhalti- gen Geschäftserfolg und die Voraussetzung für Bewe- gungsfreiheit – in der Gegenwart und der Zukunft. DAS MINDSET UND DIE MITTEL Doch wo steht das eigene Unternehmen in dieser Dis- ziplin? Wie stark und nachhaltig ist die Basis? Gemein- sam mit Digitalisierungs- und Finanzexperten hat die DUB Akademie einen digitalen Test entwickelt, der den Status quo von Unternehmen in Sachen Liquidität bestimmt. Mit Ihrer eigenen Einschätzung auf wenige, ganz gezielte Fragen erhalten Sie beim DUB Liquidi- täts-Schnell-Check ad hoc und gratis Ihre aktuelle Standortbestimmung. Darüber hinaus geht Ihnen im direkten Anschluss an den Check eine werthaltige Ana- lyse inklusive Vergleichswerten per PDF zu. Als zu- sätzliches Plus erhalten Teilnehmende Praxistipps zur Optimierung ihrer Liquiditäts- und Zukunftsplanung. Ansatzpunkte sind beispielsweise Rechnungsmanage- ment und Factoring oder Leasing und Mietkauf. Übri- gens: Über 2.000 Unternehmerinnen und Unterneh- mer haben den Check bereits erfolgreich absolviert. TANKEN SIE WISSEN! Wer neben dem Check seiner Aufstellung in Sachen Liquidität noch weitere Orientierung benötigt, findet bei der DUB Akademie maßgeschneiderte Programme, die fehlende Kompetenzen ergänzen und vorhandene „Der Liquiditäts-Check ist ein gutes und pragmatisches Instrument, um zügig eine Stand- ortbestimmung über das Finanz- management im Unternehmen zu erhalten und Risiken recht- zeitig zu erkennen.“ Marcus Aßmuth, Bereichsvorstand Konzernentwicklung und -strategie, Deutsche Vermögensberatung AG stärken. Die Leistungen umfassen unter anderem Net- working, Workshops auf Hochschulniveau, E-Lear- ning-Kurse, einen wöchentlichen Newsletter mit den wichtigsten Trends, exklusive Whitepaper sowie das DUB UNTERNEHMER-Magazin (Print und digital). Tanken Sie Wissen, checken Sie Ihre Liquidität – und sichern Sie sich Ihre unternehmerische Dynamik! 0 Mehr unter DUB-akademie.de/liquiditaetscheck 55 DUB UNTERNEHMER-Magazin

DUB UNTERNEHMER-AKADEMIE „Ein Einblick in die Ist-Situation“ Neuen Technologien gegenüber offen sein, konservatives Denken ablegen, Veränderungen initiieren und begleiten: Diese Eigenschaften, davon ist Alexander Krebs, Chef eines Personaldienstleisters, überzeugt, sind für Führungskräfte essenziell. DUB UNTERNEHMER-Magazin: Welche Chancen sehen Sie für Ihr Unternehmen durch die Digitalisierung? Alexander Krebs: Sie bietet eine große Chance, um auch künftig auf dem umkämpften Markt der Perso- naldienstleister bestehen zu können. Ohne Digitalisie- rung fehlt uns der entscheidende Vorteil, um in der immer schneller werdenden Arbeitswelt erfolgreich zu sein. Welche Digitalisierungsmaßnahmen planen Sie ak- tuell, welche Projekte sind bereits abgeschlossen? Krebs: Wir planen, den kompletten Ablauf des Ein- stellungsprozesses unserer Mitarbeiter zu digitalisie- ren sowie den Rechnungsversand unseren Kunden nur noch online anzubieten. In letzterem Bereich sind wir aktuell leider noch sehr rückständig. Das Bewer- ber management inklusive unserer Landingpage als Stellenbörse ist bereits digital – ebenso die in unserer Alexander Krebs ist Geschäftsführer von Arena Personal Management in Frankfurt am Main Branche gesetzlich vorgeschriebenen Einsatzmittei- lungen für Leiharbeiter. Wer treibt die Transformation Ihres Unternehmens? Krebs: Als Geschäftsführer mache ich stets Vor- schläge zur Verbesserung, die wir dann in unseren Meetings diskutieren und erörtern. Der positive Effekt sind die Synergien, die in solchen Gesprächsrunden generiert werden. Es werden Chancen und Risiken gegenübergestellt, Meinungen gesammelt sowie wei- tere Ideen eruiert. Wie hat der SMART COMPANY-Check Ihnen geholfen? Krebs: Der Check vermittelt einen Einblick in die Ist-Situation unseres Unternehmens und zeigt Poten- ziale auf, wo wir uns verbessern können und müssen. Denn Unternehmen, welche die Digitalisierung negie- ren, sind branchenübergreifend nicht zukunftsfähig. „Ein gemeinsames Ziel“ Schnell umdenken – das ist das Credo von Sascha M. Willomitzer, geschäftsführender Gesellschafter des IT-Beraters The Chameleon Way. Der SMART COMPANY-Check verschaffte dem Unternehmen einen objektiven Blick von außen. DUB UNTERNEHMER-Magazin: Welche Chancen sehen Sie für Ihr Unternehmen durch die Digitalisierung? Sascha M. Willomitzer: Nahezu jedes Unternehmen hat sich im vergangenen Jahr notgedrungen mit der Digi talisierung beschäftigt. Gleichzeitig benötigen viele vor allem bei der nachhaltigen Umsetzung von Vorhaben Hilfe. Für The Chameleon Way bedeutet dies, dass unser Kundensegment deutlich wächst und Potenzial für weiteres Wachstum bietet. Was stellt Nachhaltigkeit bei der Umsetzung sicher? Willomitzer: Gezieltes Ausprobieren ist wichtig. Eine Transformation lebt davon, dass alle Beteiligten fokussiert auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten. Es ist essenziell, schnell zu scheitern, wenn der einge- schlagene Weg nicht zielführend ist. Auf diese Weise entsteht Nachhaltigkeit. Sascha M. Willomitzer ist ein erfahrener Coach, Trainer und Software-Archi- tekt. Mit seinem Unternehmen The Chameleon Way unterstützt er Fir- men bei der agilen Transformation Verhilft Corona New Work endgültig zum Durchbruch? Willomitzer: Corona zeigt vor allem zwei Dinge: was bereits möglich ist und welche To-dos noch erle- digt werden müssen. Wir beobachten bei Kunden, dass sie begonnene Transformationsprozesse nicht weiter- führen. In vielen Fällen liegt dies an fehlenden Ideen. Gleichzeitig ist dies die größte Gefahr, die dem Durch- bruch von New Work droht. Wie hilfreich war der SMART COMPANY-Check für Sie als Unternehmer? Willomitzer: Der Check half uns zu reflektieren, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Wir nutzten gern die Chance, von außen betrachtet zu werden und den Fokus auch einmal auf uns selbst zu verlagern. Es wurde uns einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, den eigenen Status und Fortschritt zu hinterfragen. 57 DUB UNTERNEHMER-Magazin

S chon einmal von einem Regisseur gehört, der in Requisiten investiert, nicht aber in die Auswahl und Proben der Schauspieler? Wohl kaum. Ein Drehbuch kann noch so gut geschrieben sein: Wenn es nicht alle am Set verinnerlichen, wird der Film floppen. Bei der digitalen Transformation ist das nicht anders. Technik und Tools? Eine gute Basis. Digita- lisierungsstrategie? Ebenfalls eine wichtige Voraus- setzung. Doch das Herzstück des Wandels sind die Mit arbeitenden. Und denen fehlt es nicht selten an digitalen Kompetenzen. „Veränderung führt häufig zu Verunsicherung. Kommunikation, Transparenz und geeignete Lernangebote sind kritische Erfolgsfaktoren. Mitarbeiter müssen befähigt werden und sich mitge- nommen fühlen“, sagt Marc Wittbrock, Co-Geschäfts- führer der DUB UNTERNEHMER-Akademie. Eine Studie der Förderbank KfW bestätigt das: 38 Prozent der Unternehmen sehen mangelnde Kenntnisse der Mitarbeitenden als Hürde bei der Digitalisierung. ZWEI INITIATOREN, EINE MISSION „Digitale Transformation definiert keinen Endpunkt, sondern ist ein fortdauernder Prozess, um nachhaltig zu sein“, erklärt Benjamin Ferreau. „Sie beschreibt nicht allein die Implementierung technischer Instru- mente, sondern eine Art zu denken, ein innovatives, kundenorientiertes Mindset und das Beherrschen agi- ler Methoden zur Problemlösung“, so der Co-Foun der und Co-Lead bei der Digitalberatung plenum.unik. Doch das richtige Mindset lässt sich nur schwer von selbst entwickeln. Um dabei auf innovative Art zu unterstützen, haben sich zwei Initiatoren unter- schiedlicher Fachbereiche zusammengeschlossen: Die DUB Akademie bietet als Mittelstandsplattform Fort- und Weiterbildungen im Bereich Digitalisierung und digitale Trans formation an; plenum.unik verfügt über umfassende Erfahrung im Begleiten von Trans- formationsprozessen. Zusammen haben sie das neue Trainingsprogramm „NDT – nachhaltige digitale Transformation“ für Unternehmer und Führungs- kräfte entwickelt, die ihre berufliche Heimat zukunfts- fähig machen wollen. Der Clou: NDT setzt dort an, wo andere Angebote aufhören. „Das E-Learning-Programm ist auf Effizienz und Nachhaltigkeit angelegt. Es schlägt die Brücke zwi- schen Training und externer Beratungsdienstleistung, indem die Teilnehmer selbst unter Anleitung das Ge- lernte anhand von Beispielen praktisch an wenden – auf Wunsch auch auf konkrete Probleme aus ihren jeweiligen Unternehmen“, sagt Eyke Katharina Junge, Co-Geschäftsführerin der DUB Akademie. DUB UNTERNEHMER-AKADEMIE So un terscheidet das Programm zwei Angebotspake- te: NDT und NDT+. Ersteres beinhaltet neben der Theorie die praktische Anwendung gelernter Inhalte in diversen Teams; letzteres die Möglichkeit, das Ge- lernte exklusiv auf eine Problemstellung aus dem ei- genen Unternehmen anzuwenden. Teilnehmende bei- der Module erhalten im Anschluss ein Zertifikat. THEORIE TRIFFT PRAXIS Wie ist das Programm aufgebaut? „NDT besteht aus vier theoretischen und zwei praktischen Modulen, um die Theorie in praxisnahe Ansätze transformie- ren zu können“, sagt Francesco Ferreri, Co-Lead bei plenum.unik. Die vier theoretischen Module sind: 1. Kunden & Zielgruppe 2. Methoden & Ansätze 3. IT & Daten 4. Kennzahlen & KPIs Ziel ist es – neben der Vermittlung von Prinzipien und Techniken, welche die Wissensbasis bilden –, ein Ge- samtverständnis für die Zusammenhänge der Trans- formation für das eigene Unternehmen zu schaffen und die sich aus der Transformation ergebenden Chancen zu ergreifen. „Es geht also um Befähigung, um Rele- vanz und darum, die Transformation auf ihre Kern- elemente so herunterzubrechen, dass der Begriff ent- mystifiziert und Vorbehalte abgebaut werden“, so Wittbrock. Nur wenn Mitarbeitende den Mehrwert von Veränderung erkennen und in ihre Fähigkeiten vertrauen, können sie disruptive Transformationspro- zesse im Unternehmen unterstützen und als interne Botschafter helfen, eine zukunftsgerichtete Kultur mit- zuprägen. Sprich: nachhaltig Wandel zu (be-)leben. FIT FÜR DIE ZUKUNFT Durch die Verbindung von Theorie und Praxis schafft das Programm NDT eine Grundlage für nachhaltigen Lernerfolg und schlägt die Brücke zwischen Fortbildung und Beratung. Effizienz: Basiswissen anhand von vier E-Learning-Modulen Effektivität: Lerninhalte werden verknüpft, praktisch angewendet und Lernerfolge vertieft Exklusivität: Das Programm kann individuell auf das eigene Unternehmen abgestimmt werden (NTD+) Erhalten Sie hier weitere Informationen – und sichern Sie sich unverbindlich einen Bildungs- gutschein der DUB UNTERNEHMER-Akademie. Einfach den QR-Code scannen. 59 DUB UNTERNEHMER-Magazin

K ARRIERE & NACHFOLGE und erst auf dieser Basis eine Entscheidung zu treffen“, sagt Diesbrock. Seine Devise: berufliche Ideen mög- lichst frei und ohne Denkverbote entwickeln und erst danach ihre Umsetzung planen. Vermische man beide Prozesse, führe dies meist zu Blockaden. LEBENSLANG LERNEN Eine berufliche Neuorientierung ist jedoch nur eine Option. Upskilling – also das Erlernen neuer Fähig- keiten im gleichen Berufsfeld – gewinnt ebenfalls an Bedeutung. Deutschland hat dabei allerdings Nach- holbedarf. Wie eine Umfrage der Beratung Boston Consulting zeigt, investieren die Deutschen im Ver- gleich zu 41 weiteren Nationen am wenigsten Zeit in Lernmaßnahmen. Nur 38 Prozent der Befragten hier- zulande haben angegeben, mindestens einige Wochen im Jahr in berufliche Bildung zu investieren. Das ist deutlich weniger als der internatio nale Durchschnitt. Am meisten investieren asiatische und afrikanische Länder wie Myanmar (87 Prozent), Nigeria (84 Pro- zent), China (81 Prozent) und Kamerun (81 Prozent) in Weiterbildung. Wie sich die Coronakrise weltweit auf die Lern- bereitschaft und -kapazität auswirkt, wird sich in den kommenden Jahren noch zeigen. Eines steht jedoch bereits fest: Die Pandemie hat unmissverständlich klargemacht, dass der technologische Fortschritt un- aufhaltsam ist. Ein Skillset, das heute zum Berufsbild gehört, kann morgen bereits überholt sein. Jeder muss sich somit intensiv mit dem Fortschritt und den da- mit verbundenen Implikationen für den aktuellen be- ziehungsweise den künftigen neuen Job beschäftigen, um sich entsprechend weiterbilden zu können. Überblick: Für eine Umorientierung muss erst einmal klar sein, was man wirklich will und wo die eigenen Interessen liegen 61 DUB UNTERNEHMER-Magazin

leben gefunden zu haben, blieb aus. „Druck von oben und fehlende Freiräume gaben mir das Gefühl, mich nicht weiterentwickeln zu können.“ Nach einem Jahr hatte er gedanklich schon gekündigt. „Da wurde mir klar, dass ich etwas ändern muss.“ Jaborek handelte – und ging in die Selbstständigkeit unter dem Dach der Deutschen Vermögensberatung (DVAG). Als Vermögensberater unterstützt er Menschen, indem er Finanzkonzepte im Rahmen des Allfinanz- Ansatzes auf sie maßschneidert: alles rund um Geld- anlage, Absicherung, Altersvorsorge & Co. Gerade in Zeiten der Unsicherheit wächst hier der Beratungs- bedarf. Ohnehin handelt es sich um einen Wachs- tumsmarkt, dank des – trotz Corona – steigenden Geld vermögens und der angesichts der demografischen Entwicklung nötigen privaten Altersvorsorge. Be- sonders reizt Jaborek die Möglichkeit, ein Team und ein eigenes Unternehmen aufzubauen: „Es freut mich, frei von Vorgaben entscheiden zu können.“ Die DVAG ist mit über 17.000 hauptberuflichen Beraterinnen und Beratern und einem Umsatz von knapp 1,9 Milliarden Euro (2019) die größte eigenstän- dige Finanzberatung Deutschlands. Aber für Jaborek zählt nicht nur die Stärke des Unternehmens, er schätzt vor allem auch das starke Gefühl des Miteinanders: „Bei uns kann man von einer Art Musketier-Einstel- lung sprechen: ‚Einer für alle, alle für einen‘.“ RICHTIGE INVESTITIONEN ZUR RICHTIGEN ZEIT Bei der DVAG wurde bereits vor der Krise stark in moderne Kommunikation und innovative Beratungs- prozesse investiert – aber auch in andere Bereiche: Laut Geschäftsbericht flossen zuletzt über 80 Millio- nen Euro in die Aus- und Weiterbildung der Vermö- gensberaterinnen und -berater. Neben der fachlichen Ausbildung zählen Managementseminare sowie indi- viduelle Coachings dazu. Neu- und Quereinsteiger werden schrittweise an den Beruf herangeführt. LANGE DIGITALE HISTORIE Die Unabhängigkeit, das selbstbestimmte Arbeiten und die individuelle Weiterentwicklung sind Jaborek wichtig. Zudem erwartet Umsteiger als Vermögens- berater ein Umfeld, in dem die Leistung zählt und nicht die Dauer der Zugehörigkeit. Damit können Vermögensberater ihre Einkünfte und ihre Karriere- schritte selbst bestimmen. Seitens der DVAG erhalten sie die Unterstützung, um erfolgreich arbeiten zu können. Das gilt gerade jetzt in der Pandemie mit all ihren Einschränkungen. „Schneller als ursprünglich KARRIERE & NACHFOLGE geplant wurde uns Beratern die technische Plattform ‚Vermögensplanung Digital‘ zur Verfügung gestellt, die zahlreiche Prozesse erleichtert. In die Entwicklung des ganzheitlichen Beratungstools wurden wir und unsere Ansprüche aus der Praxis eng einbezogen.“ Ein Vorteil dabei: die lange Historie der DVAG beim Einsatz digitaler Tools – über alle Unternehmens- bereiche hinweg. Auch in der Aus- und Weiterbildung wird in Zeiten der Kontaktbeschränkungen verstärkt auf digitale Bausteine gesetzt. Vermögensberater kön- nen unter zahlreichen E-Learning-Modulen und Online-Seminaren wählen. INDIVIDUELL GESTALTETER ARBEITSTAG Die Selbstständigkeit gibt Jaborek Souveränität über sein Zeitbudget. Wie viele seiner Kolleginnen und Kollegen nutzt er dies auch, um seine Gesundheit zu fördern und Sport zu treiben. So spielt Jaborek etwa Golf, fährt Ski und läuft. Da er keinen „9-bis-17-Uhr- Job“ hat, kann er das in der dunklen Jahreszeit auch bei Tageslicht tun. „Viele Menschen joggen immer dieselbe Strecke. Ich laufe am liebsten querfeldein durch Wälder und über Wiesen. Bekannte Wege zu verlassen zwingt einen, neu zu denken und sich für andere Blickwinkel zu öffnen.“ 0 Mehr unter gerade-jetzt.com ZUR PERSON JAN JABOREK fand in seinem Beruf als Unter- nehmensberater kein Glück. Seit 2004 arbeitet er erfolg reich als Vermö gensberater bei der DVAG und ist Leiter einer Hauptgeschäfts- stelle WAS WECHSLER ERWARTET Chancen und Aufgabe: Die demografische Entwicklung hierzulande führt zu steigendem Beratungsbedarf bei der Altersvorsorge – unberührt von Negativauswirkungen der Coronakrise. Selbstständigkeit: Die Vermögensberater verfügen über unternehmerische Freiheit. Marktposition: Die DVAG ist Deutschlands größte eigenständige Finanzberatung. Aus- und Weiterbildung: Nicht nur für Einsteiger, sondern auch für erfahrene Vermögensberater hat die stetige Weiterbildung eine hohe Priorität. Digitalisierungsgrad: Moderne technische Ausstattung und eine Vielzahl an digitalen Tools erleichtern die Beratung und machen sie gleichzeitig interaktiv. Freie Zeiteinteilung: Selbstständige Vermögensberater können die Work-Life-Balance nach ihren Wünschen gestalten. 63 DUB UNTERNEHMER-Magazin

KARRIERE & NACHFOLGE 962 UNTERNEHMEN finden sich in der DUB-Verkäufer- und -Käuferbörse. 46.000 BESUCHER informieren sich pro Monat auf den Seiten von DUB.de über die Dienste des Mittelstandsportals. 2,7 MIO. POTENZIELLE KÄUFER kann ein Inserent über DUB.de und das DUB UNTERNEHMER-Magazin mit seinem Inserat erreichen. 97 % DER INSERATE haben zuletzt Kontaktan fragen erhalten, 81 Prozent mehr als eine. 260.000 SEITENAUFRUFE IM MONAT 65 DUB UNTERNEHMER-Magazin

DUB UNTERNEHMENSBÖRSE KARRIERE & NACHFOLGE PROFIT AM LAUFENDEN BAND FLORIERENDE PRODUKTION Maschinen, Anlagen, Werkzeug und mehr: Nutzen Sie Ihre Chance auf DUB.de und mischen Sie mit. Unternehmen – Bereich Energie und Steuerungsbau Ort West (DE) Umsatz 4,0 Mio. € Mitarbeiter 35 Preis k.A. Mehr unter DUB.de/m9049 Metallverarbeitender Produzent Bahn/Schiene Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter Ost (DE) 4,5 Mio. € 40 k.A. DUB.de/m9107 Metallverarbeitung mit spezialisierten Produkten Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter Süd (DE) 9,6 Mio. € 70 6,8 Mio. € DUB.de/m9035 Unternehmen – Industrie- & Sonderlackierung Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter Süd (DE) 2,5 bis 5,0 Mio. € 33 2,5 bis 5,0 Mio. € DUB.de/m9106 Spezialist Verarbeitung von hochfesten Metallen Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter Nord (DE) 2,5 bis 5,0 Mio. € 15 k.A. DUB.de/m9032 Mittelständisches Unterneh- men aus der Holzindustrie Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter West (DE) 10,0 bis 20,0 Mio. € 25 10,0 bis 20,0 Mio. € DUB.de/m9121 Schreinereibetrieb mit festem Kundenstamm Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter Bayern (DE) 0,5 bis 1,0 Mio. € 6 0,3 Mio. € DUB.de/m8965 Unternehmen aus der Medizintechnik Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter Nord (DE) 2,5 bis 5,0 Mio. € k.A. 1,8 Mio. € DUB.de/m9080 Stahl- und Metallverarbei- tungsbetrieb in Süd-D Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter Mitte (DE) 2,5 bis 5,0 Mio. € 50 k.A. DUB.de/m9057 Hersteller von Verpackungsmaterial Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter NW (DE) 1,0 bis 2,5 Mio. € k.A. k.A. DUB.de/m9071 Anbieter von Wertschutz— schränken/-räumen Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter Bayern (DE) 1,0 bis 2,5 Mio. € 10 1,0 bis 2,5 Mio. € DUB.de/m7932 Erfolgreiches CNC-Bearbei- tungsunternehmen Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter BW (DE) 2,5 bis 5,0 Mio. € 21 2,5 bis 5,0 Mio. € DUB.de/m9045 Hersteller von hochwertigen Klarsichtverpackungen Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter NW (DE) 3,2 Mio. € 18 k.A. DUB.de/m9088 Sondermaschinen der Holzindustrie Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter 6 (DE) 1,0 Mio. € 9 0,6 Mio. € DUB.de/m8959 Metallbauunternehmen mit industr. Schwerpunkt Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter BW (DE) 1,4 Mio. € 10 k.A. DUB.de/m9086 Stahlbau (Aluminium und Edelstahl) Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter Brandenburg (DE) 3,0 Mio. € 40 1,3 Mio. € DUB.de/m9010 67 DUB UNTERNEHMER-Magazin

DUB UNTERNEHMENSBÖRSE KARRIERE & NACHFOLGE +++ TOP-Chance +++ +++ TOP-CHANCE +++ Das zum Verkauf stehende Unternehmen Zum Verkauf steht ein Elektro-Handwerks- baut preisgünstige Basishäuser und exklusive betrieb im Großraum Stuttgart. Das Unterneh- Villen mit individuellen Grundrissen. Zudem men ist auf Photovoltaik- und Speicher anlagen werden frei geplante Architektenhäehmen spezialisiert. Angestrebt wird ein strategischer aus Sachsen übernimmt das gesamte Bau- Verkauf. Interessant wäre aber auch ein management und arbeitet Management-Buy-in. Eine langjährige Techno- mit Partnern aus diversen Gewerken zusam- logie- und Vertriebspartnerschaft mit einer men. namhaften Firma bietet beste Chancen, um Umsatz und Gewinn schnell weiter zu steigern. Photovoltaik- & Speicheranlagen Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter 70 (DE) 1,9 Mio. € 5 1,0 bis 2,5 Mio. € DUB.de/m9030 WEITERE ANGEBOTE UNTER WEITERE ANGEBOTE UNTER DUB.de/unternehmensboerse DUB.DE/UNTERNEHMENSBOERSE Bedachungsunternehmen in der Region Hannover Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter Niedersachsen (DE) 1,0 bis 2,5 Mio. € 10 k.A. DUB.de/m9060 Spezialist für Bauwerksanie- rung/Mauerentfeuchtung Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter Niedersachsen (DE) 0,5 bis 1,0 Mio. € 13 k.A. DUB.de/m8964 Profitabler Mietservice und Händler für Baubedarf Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter West (DE) 2,0 Mio. € k.A. k.A. DUB.de/m9052 Heizungs-, Klima-, Luft- und Sanitärtechnikbetrieb Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter BW (DE) 2,5 bis 5,0 Mio. € 26 0,5 bis 1,0 Mio. € DUB.de/m9081 Spezialist für SHK-Handwerk sucht Nachfolger Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter Bayern (DE) 1,9 Mio. € 14 0,7 Mio. € DUB.de/m9061 Großhandel Gase, Kleb- und Dichtstoffe Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter 50 (DE) 0,5 Mio. € 2 0,2 Mio. € DUB.de/m8995 Unternehmen im Bereich Fenster- und Türenfertigung Ort 0 (AT) Umsatz 3,6 Mio. € Mitarbeiter 16 Preis 2,2 Mio. € Mehr unter DUB.de/m9022 Erfolgreicher Handwerks- betrieb im Malergewerk Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter BW (DE) 0,5 bis 1,0 Mio. € 20 0,5 bis 1,0 Mio. € DUB.de/m9066 Steuerberatungskanzlei im Raum Backnang Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter 71 (DE) 0,5 Mio. € 4 0,4 Mio. € DUB.de/m9014 Etablierter Malerbetrieb im Raum Köln Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter 51 (DE) 0,2 Mio. € 2 0,1 Mio. € DUB.de/m9065 Steuerberatungskanzlei im Raum Weserbergland Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter 31 (DE) 1,2 Mio. € 13 1,4 Mio. € DUB.de/m9016 Ingenieurbüro aus dem Bereich Geotechnik Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter BW (DE) 0,5 bis 1,0 Mio. € 8 1,0 bis 2,5 Mio. € DUB.de/m9043 Steuerberatungskanzlei im Raum Köln Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter 51 (DE) 2,4 Mio. € 19 1,9 Mio. € DUB.de/m9017 Zwei Gesellschaften – Personaldienstleister Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter Hessen (DE) 2,5 bis 5,0 Mio. € 75 2,0 Mio. € DUB.de/m9021 Planungsbüro in Süddeutschland Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter V E R K A U F T Thüringen (DE) 0,6 Mio. € 7 k.A. Personalvermittlung und Headhunting Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter NW (DE) 4,1 Mio. € 22 6,0 Mio. € DUB.de/m8285 69 DUB UNTERNEHMER-Magazin

DUB UNTERNEHMENSBÖRSE KARRIERE & NACHFOLGE Digitale Kommunikation in der Logistik Ort Umsatz Mitarbeiter Preis für 25% Mehr unter 10 (DE) bis 0,5 Mio. € 7 1,0 bis 2,5 Mio. € DUB.de/m9054 IT-Unternehmen Cloud- Computing Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter Nord (DE) 1,5 Mio. € 10 k.A. DUB.de/m8306 Softwareunternehmen Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter Nord (DE) 0,9 Mio. € 5 k.A. DUB.de/m8919 Komplettlösungen für Dokumentenworkflows B2B Ort BW (DE) Umsatz 7,4 Mio. € Mitarbeiter 32 Preis 7,0 Mio. € DUB.de/m9006 Mehr unter NEUE WELT DIGITALISIERUNG Online-Handel, IT-Branche, neue Technologien – der Bereich wächst. Bis 2025 sollen 75 Milliarden Geräte am Netz sein. Geschäftsmodelle mit Zukunft finden sich auf DUB.de. STARKE ZUKUNFT TOP-BRANCHE Rund 60.000 überwiegend mittelständisch geprägte Firmen agieren im Bereich Logistik. Ein Investment in die Zukunft – und in die Wirtschaftskraft Europas. Logistikunternehmen sucht Nachfolger Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter BW (DE) 10,0 bis 20,0 Mio. € 73 2,4 Mio. € DUB.de/m8778 Internationaler Speditions- dienstleister Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter Hessen (DE) 6,5 Mio. € 5 k.A. DUB.de/m8953 Transportunternehmen und Spedition Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter West (DE) 6,3 Mio. € 85 2,0 Mio. € DUB.de/m6950 Speditionsgewerbe Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter Niedersachsen (DE) 0,3 Mio. € 5 0,2 Mio. € DUB.de/m8900 Anbieter von Kontrakt- logistik Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter Süd (DE) 1,4 Mio. € 20 k.A. DUB.de/m8967 Logistikdienstleistungen Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter BW (DE) 3,0 Mio. € 5 4,1 Mio. € DUB.de/m9073 WEITERE ANGEBOTE UNTER DUB.de/unternehmensboerse 71 DUB UNTERNEHMER-Magazin

DUB UNTERNEHMENSBÖRSE KARRIERE & NACHFOLGE Handel mit internen Produktionskapazitäten Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter Mitte (DE) 26,0 Mio. € k.A. k.A. DUB.de/m9094 Groß- u. Einzelhändler von Spitzenweinen u. Spirituosen Ort West (DE) Umsatz 0,5 bis 1,0 Mio. € Mitarbeiter 8 Preis bis 0,5 Mio. € Mehr unter DUB.de/m9007 B2B-Möbelgroßhändler mit starkem E-Commerce Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter Süd (DE) 5,0 bis 10,0 Mio. € k.A. k.A. DUB.de/m8952 Registrierte Marke STEINDAL + Domains Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter 42 (DE) bis 0,5 Mio. € 1 0,1 Mio. € DUB.de/m9100 Spezialunternehmen für Bepflanzung und Dekoration Ort 1 bis 9 (AT) Umsatz 0,8 Mio. € Mitarbeiter 13 Preis 0,5 Mio. € Mehr unter DUB.de/m7740 Lebensmitteleinzelhandel – über 40 Jahre erfolgreich Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter 1 (DE) 1,7 Mio. € 9 0,4 Mio. € DUB.de/m8997 Fachhandelsgruppe PSA & Berufsbekleidung Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter NW (DE) 2,4 Mio. € 23 1,1 Mio. € DUB.de/m9123 Multichannel-E-Commerce (Smartphonezubehör) Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter West (DE) 0,5 bis 1,0 Mio. € 2 bis 0,5 Mio. € DUB.de/m9113 Werkzeughandel Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter V E R K A U F T Berlin (DE) 2,5 bis 5,0 Mio. € 4 k.A. Handel für Aluminium- und Kupferprodukte Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter Niedersachsen (DE) 1,4 Mio. € 8 2,2 Mio. € DUB.de/m9025 Großhandel Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter V E R K A U F T 1 bis 9 (DE) 5,0 bis 10,0 Mio. € 35 k.A. E-Commerce-Unternehmen für Boots-/Yachtzubehör Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter Süd (DE) 1,0 bis 2,5 Mio. € 3 1,0 bis 2,5 Mio. € DUB.de/m8929 Vertrieb von hochwertigen Industrieschildern Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter Niedersachsen (DE) 1,7 Mio. € 7 k.A. DUB.de/m8935 Handel für Kartonagen und Verpackungen Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter NW (DE) 0,7 Mio. € 2 0,6 Mio. € DUB.de/m9075 Handel für umweltfreund- liche Verpackungslösungen Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter Ost (DE) 1,0 bis 2,5 Mio. € 6 0,9 Mio. € DUB.de/m9001 Online-Shop Werkzeuge für Brunnenarbeiten Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter Nord (DE) 1,0 bis 2,5 Mio. € 8 k.A. DUB.de/m9110 Expandierendes Cashmere- Fashion-Atelier Berlin Branche Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter Lifestyle/Mode Berlin (DE) 0,1 Mio. € 1 k.A. DUB.de/m9070 Kommunikationsagentur mit Verlagsabteilung Branche Ort Umsatz Mitarbeiter Preis Mehr unter Medien/Marketing Süd (DE) 2,5 bis 5,0 Mio. € 45 k.A. DUB.de/m8999 Hersteller isolierender Feuerleicht-Rohstoffe Branche Ort Umsatz Mitarbeiter Preis für 50 % Mehr unter Versorgung/Energie West (DE) 10,0 Mio. € 17 10,0 Mio. € DUB.de/m8386 73 DUB UNTERNEHMER-Magazin

DUB DUB UNTERNEHMENSBÖRSE UNTERNEHMENSBÖRSE KARRIERE & NACHFOLGE Überraschend stabile Werte KMU-MULTIPLES Die Coronakrise lässt Unternehmenswerte sinken – so die Befürchtung im Frühjahr 2020. Doch die Werte kleiner und mittlerer Firmen haben sich bisher als krisenfest erwiesen. E in Rückgang der Transaktionen, fallende Fir- menwerte, vielleicht sogar der völlige Zusam- menbruch des Geschäfts mit Unternehmens- verkäufen: drei Szenarien, die viele beim Blick auf den M&A-Markt für kleine und mittlere Unterneh- men (KMU) im Frühjahr 2020 als wahrscheinlich erachtet haben. Doch es kam anders: Bis dato läuft im M&A- Markt für KMU vieles so, als gebe es keine Pande- mie. „Begonnene Transaktionen werden in der Regel gemäß Planung umgesetzt. In seltenen Fällen wird ein Projekt on hold genommen; der Abbruch ist die Ausnahme und beschränkt sich vor allem auf die unmittelbar von der Coronakrise betroffenen Bran- chen“, sagt Gunter Klippel von con|cess, einer auf Unternehmensvermittlung spezialisierten Beratung. Coronabedingte Preisminderungen oder Ähnliches habe er noch nicht beobachtet. Und das zeigt sich auch an den KMU-Multiples, die bei der Ermittlung des Unternehmenswerts helfen. Diese haben sich im Vergleich zum Frühjahr 2020 kaum verändert; die Preise für KMU verhar- ren auf einem hohen Niveau. Aber bleibt das auch so? „Aktuell ist eine Zurückhaltung mit dem Start geplanter Verkaufsvorhaben wahrnehmbar, wes- halb es 2021 zu einer signifikanten Reduktion um- gesetzter Firmenverkäufe kommen könnte“, pro- gnostiziert Klippel. Das führe dann in erster Linie zu einem geringeren Angebot, was in der Folge trotz anhaltender Pandemie sogar Preissteigerun- gen auslösen könne. So nutzen Sie die DUB-KMU-Multiples für Haupt- branchen *: Die Formel lautet: bereinigtes EBIT x KMU-Multiple der entsprechenden Branche = Unter- nehmenswert. Wichtig: Das Ergebnis dient lediglich als Richtwert und ersetzt keine Beratung. Mehr unter DUB.de/kmu-multiples DAS SIND IHRE DUB-KMU-MULTIPLES Branche Bau und Handwerk Beratende Dienstleistung Chemie, Kunststoffe, Papier Elektrotechnik Fahrzeugbau und -zubehör Handel und E-Commerce Maschinen- und Anlagenbau Medien Nahrungs- und Genussmittel Pharma, Bio- und Medizintechnik Software Telekommunikation Textilien und Bekleidung Transport, Logistik und Touristik Umwelttechnik Versorgungswirtschaft Durchschnitt über alle Branchen min. max. 5,9 3,9 5,7 4,1 7,2 4,9 6,5 4,6 4,3 6,1 6,6 4,5 6,7 4,7 6,1 4,4 4,5 6,4 7,9 5,4 7,1 4,8 6,6 4,6 3,7 5,4 5,6 3,9 6,7 4,6 6,5 4,5 4,5 6,4 n e d r u w s e l p i t l u M e i D . o r u E n e n o i l l i M 0 2 r e t n u z t a s m u s n e m h e n r e t n U * ) 0 2 0 2 r e b o t k O : d n a t S ( t l e t t i m r e H b m G s s e c | n o c r e d s o r ü b r e n t r a P e i d r e b ü 75 DUB UNTERNEHMER-Magazin

DUB FRANCHISEBÖRSE KARRIERE & NACHFOLGE FRANCHISE-NEUGRÜNDUNG Selbstporträt* SCHMAZZ – Ihr Imbiss 4.0 Mit gutem Geschmack in die Selbstständigkeit. SCHMAZZ ist ein Better-Imbiss-Konzept, mit dem wir unsere Kunden mit hochwertigen Imbiss-Produkten versorgen. Mit SCHMAZZ setzen wir uns durch Qualität, Effizienz und Geschmack vom Rest der Lieferservice- Branche ab, um mit unseren Kunden und Franchise- partnern noch erfolgreicher zu werden. Mit guter Vorbereitung werden Sie schneller durchstarten und Ihr Ziel erreichen. Daher unterstützen wir Sie im Prozess der Gründung und begleiten Sie Schritt für Schritt – vor, bei und nach der Eröffnung. Interessiert? Sie bringen kaufmännische Grundkenntnisse, Füh- rungskompetenz und einen starken Unternehmergeist mit? Dann melden Sie sich unter franchise@schmazz.de Investition Einmalige Gebühr Monatliche Gebühr Gründungsjahr Franchisenehmer Standorte Mehr unter 70.000 bis 90.000 € 8.000 € 6 % 2020 1 1 DUB.de/f107 Selbstporträt* Machen Sie sich selbstständig mit Linde Gas & More Gas & More ist ein Franchisekonzept von Linde Gas, dem weltweit führenden Industriegasproduzenten. Aktuell suchen wir für unsere Standorte bundesweit Franchisenehmer. Sie erwartet: Eine starke Marke Ein schlüsselfertiger Shop Geringer Investitionsaufwand Individuelle Betreuung vor Ort Ihr Profil: Unternehmertum & Vertriebserfahrung Technisches/handwerkliches Interesse Führungskompetenz Hands-on-Mentalität Kontakt: karriere@gasandmore.de, +49 89 7446 1293 * Dieses System präsentiert sich unter DUB.de/franchise. Investition Einmalige Gebühr Monatliche Gebühr Gründungsjahr Franchisenehmer Standorte Mehr unter 100.000 € 20.000 € 4 % 2004 35 64 DUB.de/f45 77 DUB UNTERNEHMER-Magazin

DUB INSOLVENZBÖRSE KARRIERE & NACHFOLGE Überlebenshelfer: Der Kauf eines insolventen Unter- nehmens sichert Arbeitsplätze ge Chance, ihre Kapazitäten auszubauen und sich eventuell regional oder bei den Geschäftsfeldern brei- ter aufzustellen. Einen insolventen Betrieb zu verkau- fen ist meist deutlich weniger zeitaufwendig, da schnel- le Entscheidungen nötig sind. Und je früher ein Unternehmen aus der Insolvenz gekauft wird, desto weniger Porzellan ist in der Regel zerschlagen. 3. NUR INTERESSANTE FIRMENTEILE AUS DER INSOLVENZ ÜBERNEHMEN einen Asset-Deal, muss der Käufer die Schulden des in wirtschaftliche Schieflage geratenen Unterneh- mens nicht übernehmen. Auch anderer Altlasten, bei- spielsweise Pensionsverpflichtungen oder Schaden- ersatzleistungen, kann er sich entledigen. Außerdem profitiert der Investor von den insolvenzrechtlichen Sanierungsmöglichkeiten des Verwalters. So kann die- ser einfacher Personal abbauen und nicht mehr ge- wünschte Verbindlichkeiten wie teure oder nunmehr überflüssige Miet- und Leasingverträge beenden. Die Übernahme in der Insolvenz erfolgt meist über einen Asset-Deal. Während bei dem in Krisenzeiten eher selteneren Share-Deal der Käufer die Gesell- schaftsanteile und somit die Firma mit allem Drum und Dran erwirbt, kauft er beim Asset-Deal nur ein- zelne Vermögensgegenstände. So kann der Käufer lediglich jene Teilbereiche des Unternehmens erwer- ben, die für ihn besonders attraktiv sind. 4. SCHULDEN? NEIN, DANKE! DIE FREIHEITEN DES INSOLVENZVERWALTERS NUTZEN Erfolgt die Übernahme vom Insolvenzverwalter, also erst nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens, durch DIE INSOLVENZBÖRSE Die Deutsche Unternehmerbörse DUB.de hat ihr Angebot um eine Insolvenzbörse erweitert, über die Investoren in Schieflage geratene Unternehmen finden können. Durch die Covid-19-Krise werden viele Firmen, die mit einem eigentlich gesunden Geschäftsmodell operieren, Probleme be- kommen. Investoren finden solche Unternehmen über die In- solvenzbörse und können direkt in den Kaufprozess einsteigen. 0 Mehr unter DUB.de/insolvenzboerse 79 DUB UNTERNEHMER-Magazin

KARRIERE & NACHFOLGE Emotionaler Generationen- wechsel: Der Abschied vom eigenen Unternehmen fällt Inhabern nicht immer leicht auf die Themen Automotive & Engineering fokussie- ren. Sie kennen und sondieren den Markt vor dem Verkauf. So auch im Fall von INTORQ: „Wir sind mit einer Handvoll Investoren um die Welt gereist, haben die Betriebe besichtigt, und am Ende des Tages waren dann zwei, drei Interessenten in der engeren Auswahl. Das holländische Unternehmen, an das verkauft wur- de, hat nicht nur einen sehr attraktiven Preis geboten, sondern hat auch ein Konzept für die Zukunft von INTORQ“, erklärt von Vultejus. Da die Deutsche Bank über langjährige Erfahrung im Bereich von Industrietransaktionen verfügt, hat sie weltweiten Zugang zu möglichen Investoren. Letztend- lich ist ein Verkauf aber auch ein sehr emotionaler Akt, der von einem Berater viel Empathie verlangt. Von Vul- tejus: „Es gibt immer eine kritische Stelle in diesem Prozess. Unsere Aufgabe als neutraler Berater ist es dann, so positiv einzuwirken, dass es am Ende zu ei- nem vernünftigen Deal für beide Seiten kommt.“ ERGEBEN TRANSAKTIONEN IN ZEITEN DER KRISE ÜBERHAUPT SINN? Was das Wichtigste an einer Übergabe ist? Das richtige Timing zu finden. Wann ist mein Unternehmen wirk- lich so weit, dass ich es gut verkaufen kann? Und wann ist der Markt dafür bereit? In der Coronakrise gibt es Unternehmen, die eher schwer zu verkaufen sind. Das mag allerdings in zwei oder drei Jahren wieder ganz anders aussehen. Von Vultejus beobachtet im Markt derzeit eine klare Zweiteilung: „Wenn Sie momentan in der digi- talen Welt tätig sind oder im Gesundheitswesen, ge- staltet sich der Verkauf einfacher als bei einem Reise- büro oder einer Hotelkette. Aber auch in solchen Branchen wird es bei soliden Firmen weiterhin gute Transak tionen geben.“ 0 Mehr unter DUB-magazin.de/nachfolge-deutsche-bank 81 DUB UNTERNEHMER-Magazin

38 % der Befragten befürchten Einbußen bei ihrer Altersversorgung wegen der Coronakrise. Quelle: Deloitte, bAV Studie 2020 54 % der Arbeitnehmer haben eine bAV. Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Rentenversicherungsbericht 2020 Was Sparer wollen GESUNDHEIT & VORSORGE Michael Heuser ist Professor an der FHDW, der Fachhochschule der Wirtschaft, und wissenschaftlicher Direktor des DIVA, des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alters- sicherung „Vereinfachen!“ Professor Michael Heuser hat einen klaren Rat für die Politik – und auch einen für Unternehmer. DUB UNTERNEHMER-Magazin: Was fehlt für einen nachhal- tigen Durchbruch der bAV in Deutschland? Michael Heuser: Unsere Umfragen zum Deutschen Alters- vorsorge-Index zeigen eine einhellige Sicht: Die betriebliche Altersvorsorge in Deutschland ist komplex und höchst er- klärungsbedürftig. Sie stößt deshalb vor allem bei vielen kleinen und mittleren Unternehmen, dem für Deutschland so wichtigen Mittelstand, auf Skepsis. Die befragten Exper- ten geben an, dass eine Vereinfachung und eine bessere Information des bAV-Systems Vorrang vor jeder staatlichen finanziellen Förderung haben muss. Beide Maßnahmen werden von mehr als 90 Prozent der Profis für wichtig bis sehr wichtig gehalten. Klare Sache: Oben auf der Prioritätenliste der Bundesbürger in Sachen bAV rangiert das Kriterium „Sicherheit“. Was ist derzeit der wichtigste Rat für Arbeitgeber, die Mit- arbeitern eine bAV anbieten wollen? 78 % wollen Sicherheit 72 % wollen Flexibilität 46 % wollen eine individuelle Beratung Quelle: Willies Towers Watson, „Global Benefits Attitudes Survey“, 2018 75 % der jungen Bundesbürger (20 bis 34 Jahre) wünschen sich, dass ihr Arbeitgeber einen Teil ihres Gehalts automatisch vom Konto für eine bAV abbucht. Quelle: Ipsos/Fidelity, 2019 ? Heuser: Die bAV macht Arbeitgeber attraktiver, sie ist eine Investition in die Mitarbeitermotivation und Mitarbeiterbin- dung. Aktuell setzt der Wegfall des Solidaritätszuschlags seit Januar 2021 bei den Arbeitnehmern Li- quidität frei. Sie in die betriebliche Alters- vorsorge fließen zu lassen und dabei je Euro 15 Cent Zuschuss vom Arbeitgeber zu kassieren ist ein sehr guter Rat des Arbeitgebers an seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zumal er bei Sozialabga- ben Ersparnisse gegenrechnen kann. Na- türlich ist es gerade für die kleinen und mittleren Unternehmen eine nicht uner- hebliche Mühe, sich durch den Dschungel das bAV-Systems zu kämpfen. Aber es gibt einfache, leicht handhabbare bAV- Formen wie die Direktversicherung, und man kann sich professionellen Rat und Unterstützung holen. Der erste Schritt mag der schwerste sein, aber er lohnt sich – für die Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter und für den Arbeitgeber. es, wenn Arbeitneh- mer keine bAV haben? 42 Prozent nennen als Hauptgrund, Woran liegt dass der Arbeitgeber sie nicht anbietet. 0 2 0 2 e i d u t S V A b , e t t i o l e D : e l l e u Q 83 DUB UNTERNEHMER-Magazin

GESUNDHEIT & VORSORGE „Nachholeffekt kommt!“ SICHT DES PRODUKTGEBERS Nach coronabedingten Einschnitten wird es mit der bAV auch weiter aufwärtsgehen, sagt Ramon Sterk von Canada Life. ZUR PERSON RAMON STERK arbeitet als Direktionsbeauf- tragter bAV für Canada Life in Baden-Württem- berg. Canada Life setzt einen Schwerpunkt auf aktienorientierte Vorsorge K reative Köpfe sind es, die neue Ideen entwickeln. Das gilt in der Hochtechnologie ebenso wie in Finanzhäusern. Bei Canada Life geht es vor allem um Produkte zur aktienbasierten Altersvorsor- ge – genauer, um aktienbasierte Produkte für die be- triebliche Altersvorsorge (bAV). Erklärungsbedürftig? Klar, sagt Ramon Sterk. Aber die Bundesbürger haben etwas Entscheidendes verstanden. DUB UNTERNEHMER-Magazin: Mögen Sie den Satz beenden: bAV in Corona-Zeiten ist ...? Ramon Sterk: ... vor allem eine Herausforderung. Wie Sie sich vorstellen können, ist es für Firmen immer schwierig, Entscheidungen unter unsicheren Vorzeichen zu treffen. In vielen Branchen weiß man derzeit nicht genau, wo es hingeht. Daher spüren wir eine gewisse Zurückhaltung in Sachen bAV. Erschwerend kommt hinzu, dass in vielen Firmen die Arbeitnehmer im Home- office sitzen. Und wenn sie doch im Büro sind, wollen sie oft keinen Kontakt, möchten den Publikumsverkehr weitgehend reduzieren. Von daher ist es kein Wunder, dass es eine Herausforderung ist. Aber ich erwarte einen Nachholeffekt, wenn sich die Krise beruhigt. Welche Bedeutung hat Flexibilität für die Kunden? Sterk: Wenn Sie die Auswahlkriterien abfragen, ist Flexibilität immer eines der wichtigsten. Deswegen ist es notwendig, dass Produktlösungen an die jeweilige Lebenssituation anpassbar sind. Wir haben im vergan- genen Jahr gesehen, dass viele Menschen in Kurzarbeit waren – und teilweise nach wie vor sind. Sie fragen sich: Was passiert nun mit meiner bAV? Kann ich sie reduzieren, vielleicht auch mal beitragsfrei stellen? Das sind alles Punkte, über die auch wir als Produktgeber immer wieder nachdenken. Zuletzt haben wir die Fle- xibilität nochmals erhöht, um Druck für unsere Kunden herauszunehmen. Damit ihnen klar ist: Wenn irgend- etwas passiert, dann kann ich mein Produkt anpassen. Warum tun sich kleinere Firmen damit so schwer? Sterk: Je kleiner ein Unternehmen, umso unwahr- scheinlicher, dass sich jemand darum kümmert – es ist 72 % der Befragten ist es wichtig, dass ihre bAV flexibel handhabbar ist. ja nicht das Kerngeschäft. In so manchen kleinen Un- ternehmen wird die Buchhaltung womöglich familiär gelöst. Dann wird es natürlich schwieriger als in einem Großkonzern. Das Einfachste ist es, einen Partner ins Boot zu holen, der dabei hilft. Es heißt, die Bundesbürger würden sich dem Thema Aktien langsam annähern. Merken Sie das auch? Sterk: Ja, die Hemmungen sind tatsächlich gesunken. Wenn Sie an den Neuen Markt zurückdenken, da war das Wissen noch geringer. Eine Studie, die wir bei You- Gov beauftragt haben, zeigt: Deutsche haben verstan- den, dass kurzfristige Schwankungen an Börsen dazu- gehören, es aber langfristig nach oben geht. Für uns ist Altersvorsorge langfristige Kapitalanlage. Da geht an sachwertorientierter Kapitalanlage kein Weg vorbei. Dazu gehören auch Aktien. Nur so können wir die Ren- tenlücke, die uns alle betrifft, weiter schließen. In unse- rer bAV liegt die Sachwertquote bei über 50 Prozent. So erzielten wir trotz der vergangenen Krisen an den Finanzmärkten 5,2 Prozent Rendite pro Jahr seit Fonds- auflegung 2004, so der Stand am 31. Januar 2021. Wie lange dauert es, ein bAV-System aufzusetzen? Sterk: Kommt darauf an. Bei einer Neugründung zum Beispiel braucht es keine Bestandsaufnahme, dann müssen nur die Eckdaten abgefragt werden. Damit kann es schnell gehen, insbesondere wenn das Unternehmen hinter der bAV steht. Wichtig ist, das bAV-System kon- tinuierlich zu überprüfen und an Veränderungen, zum Beispiel durch den Gesetzgeber, anzupassen. n o s t a W s r e w o T s i l l i W , 8 1 0 2 , “ t h c i s r e m h e n t i e b r A s u a g n u g r o s r e v s r e t l A e h c i l b e i r t e B „ : e l l e u Q 85 DUB UNTERNEHMER-Magazin

DUB UNTERNEHMER-Magazin: Nach dem Eintreffen des Impfstoffs werden die Stimmen der Skeptiker lauter. Wie erklären Sie sich diese Haltung? Jens Baas: Laut Umfrage würde sich ein Großteil der Gesellschaft impfen lassen. Es geht bei der De- batte deshalb nicht um das Impfen an sich, sondern vor allem um die organisatorischen Probleme und die Lieferschwierigkeiten. Diese Kritik ist auch gerecht- fertigt, da die Versorgung zu Beginn des Impfpro- gramms schleppend anlief. Die sensationelle Leistung, dass in so kurzer Zeit wirksame Impfstoffe entwickelt und zugelassen wurden, sollte aber bei all der Kritik nicht untergehen. Wie groß die Zahl der Skeptiker wirklich ist, wird sich noch zeigen, wenn das Impfan- gebot für die breite Masse zugänglich gemacht wird. Bei der Koordinierung der Impfstofflieferungen könn- te Technologie helfen. Wo steht das deutsche Gesund- heitssystem in Sachen Digitalisierung? Baas: Man muss festhalten, dass unser jetziger Bun- desgesundheitsminister mehr für die Digitalisierung des Gesundheitssystems getan hat als alle anderen Minister vor ihm. Dementsprechend wurde die Digita- lisierung unserer Branche in den vergangenen Jahren deutlich vorangetrieben. Klar ist jedoch: Wären wir bereits zu Beginn der Coronakrise digitaler aufgestellt gewesen, hätten wir die Pandemie besser im Griff ge- habt. Maßnahmen wie die Corona-Warn-App sind prin- zipiell richtig, jedoch hapert es an der Ausgestaltung. Wenn man sich die Zahlen der täglich eingetragenen Fälle in der App anschaut und diese mit den Infektions- meldungen des RKI vergleicht, wird einem klar, dass dieses Warnsystem nicht effizient funktionieren kann. Die App wird schlichtweg zu wenig genutzt. Steht der Datenschutz der Digitalisierung des Ge- sundheitssystems im Weg? Baas: Datenschutz wird hierzulande gern als Ar- gument für den Schutz wirtschaftlicher Interessen vorgeschoben. Bitte nicht falsch verstehen: Daten- schutz ist enorm wichtig – besonders wenn es um sensible Gesundheitsdaten geht. Ich glaube auch, dass Europa mit der Datenschutz-Grundverordnung – kurz DSGVO – den richtigen Weg eingeschlagen hat. Das Bewusstsein dafür, wie wichtig der Schutz persönlicher Daten ist, kann uns zukünftig Wettbewerbsvorteile verschaffen gegenüber Ländern wie den USA oder China, die das Thema aus unterschiedlichen Gründen weniger beachten. Ganz konkret zur Warn-App: Es wäre beispielsweise hilfreich, wenn die Einträge in das Kontakttagebuch automatisch ergänzt werden und dabei auch der Standort der Begegnung festge- „Unsere Klinik fördert seit 2015 die Digitalisierung des gesamten Gesundheits- wesens über die Initiative Smart Hospital“, sagte Prof. Jochen Werner, Ärztlicher Direktor der Uniklinik Essen, in der Sendung „19 – die DUB Chefvisite“ LIVE TK-Chef Dr. Jens Baas war zu Gast bei „19 – die DUB Chef visite“. Scannen Sie den QR-Code und sehen Sie das gesamte Gespräch. Mehr zum täglichen Corona-Update erfahren Sie unter DUB-magazin.de/ chefvisite GESUNDHEIT & VORSORGE halten wird. Die Daten müssen natürlich anonymisiert sein. Das wäre mit der DSGVO durchaus vereinbar. Es wird nicht umgesetzt, da wir an dieser Stelle den Da- tenschutz über den Gesundheitsschutz stellen. Welche Rolle spielt künftig die ePA? Baas: In der ePA können Versicherte ihre Gesund- heitsdaten sicher speichern und jederzeit über eine App darauf zugreifen. Patienten können dem behan- delnden Arzt die Berechtigung geben, Einblick in ihren Krankheitsverlauf zu nehmen. Der Patient behält da- bei stets die Datenhoheit und kann individuell ent- scheiden, ob die Daten für Ärzte freigeschaltet werden oder nicht. In Zukunft können Ärzte auf diesem Weg ihre Patienten schneller und besser behandeln. Ab 2023 können Patienten ihre Daten auch für die For- schung zur Verfügung stellen. Die Selbstbestimmung der Patienten über ihre Daten ist für mich die Grund- lage eines digitalen Gesundheitssystems. Muss für eine flächendeckende Verbreitung der ePA nicht noch mehr geworben werden? Baas: Ja, auf jeden Fall. Voraussichtlich wird das ab Mitte dieses Jahres passieren. Erst wenn bundesweit alle Ärzte und Krankenhäuser an die Akte angebun- den sind, hilft sie Patienten wirklich. Als Krankenkas- se können wir unseren Versicherten jetzt schon Impf- daten, Medikamentenübersicht und Informationen zu ihren Arztbesuchen und Behandlungen zur Verfügung stellen. Für Patienten ist es aber wichtig, dass sie nach einem Praxisbesuch ihre Befunde oder Laborergeb- nisse in der Akte haben. Dafür ist der Anschluss an die Arztpraxen und Krankenhäuser entscheidend. Wie sieht es finanziell gerade bei den Kassen aus – auch vor dem Hintergrund der Pandemie? Baas: Die Kosten im Gesundheitswesen steigen be- reits seit Jahren, schon jetzt gibt es Finanzierungs- lücken, die unter anderem durch Reserven der Kassen aufgefangen werden. Falls es keine Kostenbremse gibt, steigen die Beiträge. Oder es muss einen Steuerzu- schuss geben. Diese Entwicklung liegt aber nur zum Teil an der Pandemie. Die Kosten steigen insbesonde- re wegen teurer Gesetze, die in den vergangenen Le- gislaturen beschlossen wurden. Beispiele dafür sind etwa das TSVG mit seinen Regelungen zu ärztlicher Vergütung, aber auch zu Heilmittelpreisen, oder das GKV-VSG. Teuer macht sie auch, dass sie nicht einma- lig wirken, sondern jedes Jahr auf die Budgets schla- gen. Eine durchschnittliche Erhöhung der Beiträge um einen Prozentpunkt im Jahr 2022 halte ich deshalb für realistisch – wenn nicht gegengesteuert wird. 87 DUB UNTERNEHMER-Magazin

GESUNDHEIT & VORSORGE „Ehrliches Mitgefühl“ Wie gelingt ein pietätvoller Umgang mit dem Tod? Victoria Dietrich vom Bestattungs-Start-up Emmora gibt Tipps, was Unternehmen beachten sollten. DUB UNTERNEHMER-Magazin: Was ist für ein Unternehmen im Falle des Todes eines Teammitglieds ein ab- solutes „No-Go“? Victoria Dietrich: Das A und O ist die richtige Kommunikation. Im bes- ten Fall gibt es im Unternehmen eine Trauerfall-Guideline, die Führungs- kräfte anleitet, wie der Verlust kom- muniziert wird. Es ist ein absolutes No-Go, zum Tod eines Teammitglieds zu schweigen oder Business as usual anzuordnen. Von meist unangebrach- ten, wenn auch gut gemeinten Flos- keln wie „Das wird schon wieder!“ raten wir ebenso ab. Victoria Dietrich bietet seit 2019 zusammen mit ihrer Co-Gründerin Evgeniya Polo über die Online-Plattform Emmora individuelle Bestattungen an. Das Start-up übernimmt dabei die gesamte Organisation Wie gelingt es, die Balance zwischen der Rückkehr zum Tagesgeschäft und empathischer Ausei- nandersetzung mit dem Tod zu finden? Dietrich: Man sollte Raum für Trauer geben, zum Beispiel mit einer Gedenkfeier im Büro oder einem Kondolenzbuch. Bei Beschäftigten, die besonders intensiv unter einem Trauerfall leiden, können Unternehmen Verantwortung zeigen und Mög- lichkeiten für eine Trauerbegleitung oder Therapie anbieten. Das zeigt die Fürsorge der Firma und verhindert auch lang- fristige Arbeitsausfälle. Wichtig ist zudem intern eine gemein- same Auseinandersetzung am Arbeitsplatz, um Sorgen, Stress und Unsicherheiten zu vermeiden. Welche Tipps haben Sie für den Umgang mit trauernden An- gestellten, wenn ein naher Angehöriger verstorben ist? Dietrich: Eine Beileidsbekundung sollte direkt erfolgen – nicht aus Pflicht-, sondern ehrlichem Mitgefühl. Wir empfehlen, das ganze Team einzubeziehen, etwa mit einer gemeinsam unterschriebenen Karte und einem Blumenstrauß. Bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz ist es wichtig, ihn oder sie zu inkludieren, und wenn er oder sie über den Verlust sprechen möchte, dies zuzulassen. Manche Mitarbeiter haben auf Dauer Probleme, sich wieder in den Arbeitsalltag einzufinden. Dann sollte es zum Gesundheitsmanagement einer Firma gehören, durch eine professionelle Trauerbegleitung beziehungsweise Vermittlung einer religiösen Beratung Hilfe anzubieten. 89 DUB UNTERNEHMER-Magazin VIRENBEFREITE LUFT IM LANDTAG Mit technischer Innovation gegen Corona: Im Gebäude der NRW-Landesregierung in Düssel- dorf helfen 41 Hochleistungsluftreiniger von Trotec dabei, die Infektionsgefahr durch virenhaltige Aerosole zu reduzieren. Die mobilen Geräte des Typs TAC V+ filtern die Luft sechsmal pro Stunde – und sind auch eine Option für Unternehmen, in denen Homeoffice nur begrenzt möglich ist. INVESTORENGELD FÜR FOOD-START-UP Seit der Gründung 2015 hat sich Berlin Organics ganz ohne Fremdkapital finanziert. Bis jetzt: Nun hat die auf pflanzliche Bio-Lebens- und -Nahrungsergänzungsmittel spezialisierte Firma einen sechsstelligen Betrag auf dem Kapitalmarkt eingeworben. Ein Indiz dafür, dass Investoren an weiteres Wachstum im Bereich Functional Food glauben.

Wozu dient ein Fuhrparkmanagement? Es bietet einen umfangreichen Überblick über alle Kosten und Termine rund um die Fahrzeuge. So hilft es dabei, den Fuhrpark effizienter und kos- tengünstiger zu betreiben. Nicht nur für eine Spe- dition mit vielen Lkw ist ein Fuhrparkmanage- ment hilfreich, sondern auch für mittelständische Unternehmen ab drei Fahrzeugen. Welche Tools können das Flottenmanagement effizienter gestalten? Das moderne Flottenmanagement funktioniert GPS-basiert. Spezielle Sender lokalisieren die Fahrzeuge, sodass die Fuhrparkleitung immer genau weiß, wo sich das Auto gerade befindet. Damit kann sie die Fahrzeuge und Routen effizi- enter aufeinander abstimmen. Mit Soft- und Hardware beispielsweise von comm.fleet, Speedfleet, FleetOne, Fleetster, Ca- rano oder Vimcar lassen sich Fahrzeuge orten, Fahrzeugbücher führen, Tankkarten hinterlegen, Kosten und Routen kontrollieren sowie eine di- gitale Fahrzeugakte an legen. Für die Verbindung reicht in der Regel ein sogenannter Dongle, der in den OBD-II-Adapter des Fahrzeugs gesteckt und mit dem Smartphone verbunden wird. Die Installation erfolgt schnell und einfach. Mit einem speziellen Programm oder einer App lassen sich die Daten auslesen und wei- terverarbeiten. Was unterscheidet Mieten vom Leasen? Der Unterschied besteht darin, dass der Nutzer beim Leasing alle Rechte, Risiken und Pflichten hat, die bei der Mie te in der Regel der Vermieter trägt. So haftet der Leasingnehmer für Beschädi- gungen und für den Ausfall der Autos, ein Mieter jedoch in aller Regel nicht. Welche finanziellen Vorteile bietet Leasing für Unterne h men? Es müssen keine hohen Kaufsummen aufgebracht werden, welche die Liquidität des Unternehmens schwächen. Leasingraten können bilanzneutral in voller Höhe geltend gemacht werden. Je nach Pa- ket beinhaltet das Leasing auch die Wartung. Je nach Vertrag und Laufzeit bleibt der Leasingneh- mer flexibler als beim Autokauf. Allerdings wird der Vertrag meist über mehrere Jahre festgeschrie- ben und kann nur gegen hohe Gebühren frühzei- tig gekündigt werden. Nachteile liegen in den monatlichen Fixkosten, die sich jedoch kalkulie- AUTO & MOBILITÄT 8 1 0 2 , u a B d n u m u a R m u r t n e z s n o i t a m r o f n I - r e f o h n u a r F : e l l e u Q 96 % aller Fahrten eines Fuhrparkwagens sind kürzer als 100 Kilo meter und können deshalb auch komfortabel elektrisch zurückgelegt werden. ren lassen und die als Betriebsausgaben abzugs- fähig sind, wie auch die Betriebskosten. Worin liegen die Unterschiede zwischen Kilo- meter- und Restwertleasing? Beim Kilometerleasing darf nur die im Vertrag festgelegte Kilometeranzahl gefahren werden. Mehr Kilometer kosten extra, bei weniger gibt es meist Geld zurück. Kilometerleasing lässt sich aber gut kalkulieren. Beim Restwertleasing ermittelt ein Gutachter bei Rückgabe des Fahrzeugs den Restwert. Liegt dieser höher als der vertraglich festgelegte, erhält der Leasingnehmer in der Regel 75 Prozent des höheren Restwerts. Bei einem geringeren Rest- wert muss der Leasingnehmer aber die Differenz voll bezahlen. Dabei hängt der Restwert nicht nur vom Zustand des Fahrzeugs ab, sondern auch von der aktuellen Marktsituation. Welche Vorteile bietet der Autokauf für Unter- nehmen? Der Autokauf kann als Betriebsausgabe angegeben werden. Abgeschrieben wird das Fahrzeug nach der AfA-Tabelle als bilanzierungspflichtiges Be- triebsvermögen. Die Anschaffungskosten werden über mehrere Jahre geltend gemacht und mindern den Unternehmensgewinn. Wird das Auto finan- ziert, können auch die Kreditzinsen abgeschrieben werden. Der Nachteil beim Kauf eines Firmen- wagens liegt in der Belastung der Liquidität, bei einer Kreditfinanzierung im Schmälern der 91 DUB UNTERNEHMER-Magazin

6.750 Euro (Bund: 4.500 Euro, Hersteller: 2.250 Euro) für Plug-in-Hybride mit einem CO2-Ausstoß von maximal 50 g/km oder einer elektrischen Mindestreichweite von 40 km und bis 40.000 Euro Nettolistenpreis (ab 2022 50 km Reichweite) 5.625 Euro Umweltbonus (Bund: 3.750 Euro, Hersteller: 1.875 Euro) für Plug-in-Hybride über 40.000 Euro bis 65.000 Euro (maximal 50 g CO2/km oder 40 km Reichweite; ab 2022 50 km Reichweite) Privat genutzte Firmenautos müssen monatlich nur mit 0,5 Prozent des Bruttolistenpreises als geldwerter Vorteil versteuert werden (statt mit 1 Prozent wie Autos mit Verbrennungsmotor). Welche Leasingzuschüsse erhalten Plug-in- Hybride? Die Zuschüsse sind bei einer Laufzeit des Leasing- vertrags von mehr als 24 Monaten identisch. Bei kürzeren Laufzeiten gibt es bis zu 1.651,50 Euro (6 bis 12 Monate Laufzeit) beziehungsweise bis zu 3.375 Euro (12 bis 23 Monate Laufzeit). Welche Kaufzuschüsse sowie Steuervorteile gibt es für Elektro fahrzeuge? 9.000 Euro (Bund: 6.000 Euro, Hersteller: 3.000 Euro) für E-Autos bis 40.000 Euro Nettolis- tenpreis 7.500 Euro (Bund: 5.000 Euro, Hersteller: 2.500 Euro) für E-Autos von 40.000 bis 65.000 Euro Nettolistenpreis Zehn Jahre Kfz-Steuerbefreiung Welche Leasingzuschüsse erhalten E-Autos? Die Zuschüsse sind bei einer Laufzeit des Lea- singvertrags von mehr als 23 Monaten identisch. Bei kürzeren Laufzeiten gibt es bis zu 2.250 Euro (6 bis 12 Monate Laufzeit) beziehungsweise bis zu 4.500 Euro (12 bis 23 Monate Laufzeit). Gibt es auch Zuschüsse für Gebrauchtwagen? Gebrauchte E-Autos (5.000 Euro) und Plug-in- Hybride (3.750 Euro) werden bezuschusst, wenn nicht bereits beim vorangegangenen Kauf ein Umweltbonus ausgezahlt wurde. Hinzu kommt jeweils der einfache Herstellerbonus. Junge Gebrauchte mit Erstzulassung ab dem 5. November 2019 bekommen die erhöhte Inno- vationsprämie (6.000 Euro für E-Autos respek- tive 4.500 Euro für Plug-in-Hybride), wenn der Pkw nicht länger als zwölf Monate erstzugelas- AUTO & MOBILITÄT sen und höchstens 15.000 Kilometer gelaufen war. Der Kaufpreis darf 80 Prozent des Neuwa- gen-Bruttolistenpreises abzüglich des Bruttoher- stelleranteils nicht überschreiten. Welcher geldwerte Vorteil von E-Autos muss bei privater Nutzung versteuert werden? Privat genutzte Firmenautos mit Elektromotor bis 60.000 Euro Bruttolistenpreis müssen nur mit 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises als geldwer- ter Vorteil versteuert werden (statt 1 Prozent wie Autos mit Verbrennungsmotor und 0,5 Prozent bei Plug-in-Hybriden oder E-Autos über 60.000 Euro). Der geldwerte Vorteil bei Fahrten zum Arbeitsplatz beträgt statt 0,03 Prozent des Neu- preises pro Kilometer nur 0,015 Prozent. Wie wird der Zuschuss beantragt? Der Antrag wird binnen eines Jahres online beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gestellt, nachdem das Fahrzeug erworben und zugelassen wurde. Wird der Antrag zuvor gestellt, verfällt der Anspruch. Gibt es zusätzliche Förderungen? Ja, einige Bundesländer haben zusätzliche För- derprogramme. Wann endet die staatliche Förderung? Der Umweltbonus für E-Autos wurde im Novem- ber 2020 bis 2025 verlängert. Wird die Installation von Wallboxen gefördert? Privathaushalte erhalten 900 Euro Zuschuss pro Ladepunkt. Bundesländer wie Nordrhein-West- falen unterstützen auch Firmen und Selbststän- dige bei der Installation von Ladestationen. 0 2 0 2 , e i g r e n E d n u t f a h c s t r i W r ü f m u i r e t s i n i m s e d n u B : e l l e u Q 24.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte wurden bereits errichtet. (Stand: Juni 2020) 93 DUB UNTERNEHMER-Magazin

AUTO & MOBILITÄT den werden kann. Gleichzeitig ändert sich in den ver- schiedenen Fahrmodi das Laden der Batterie, und eine intelligentere Rekuperation sorgt für eine effizientere Nutzung des E-Antriebs. Alles öko? Porsche wäre nicht Porsche, wenn der Antrieb nicht sehr sportlich ausfallen würde. Mit dem Doppelherz beschleunigt die Limousine in 3,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h und fährt bis zu 315 km/h schnell. Das Beste: Je nach Fahrmodus liegt die rein elektrische Reichweite bei bis zu 56 Kilome- ter, der Stromverbrauch bei 21,8 kWh auf 100 Kilo - meter und der Kraftstoffverbrauch bei 2,7 Litern auf 100 Kilometer. Damit lässt es sich entspannt und lokal emissionsfrei in die Stadt oder ins Büro fahren. Auf langen Strecken schaltet sich der Verbrenner zu. 0 Mehr unter porsche.de Auf einen Blick: Wie bei Sport- wagen gewohnt, sitzt auch beim Panamera Plug-in- Hybrid der Dreh- zahlmesser mittig im Cockpit das hauseigene Wechselstrom-Ladesystem „Porsche Des tination Charging“ Teil der Strategie. Bisher las- sen sich Porsche-Fahrzeuge in mehr als 50 Ländern an knapp 2.000 Ladestationen mit dreiphasigem 400- Volt-Wechselstrom mit bis zu 11 kW aufladen. Die Ladepunkte installiert Porsche unter anderem an Hotels, Flughäfen, Museen, Restaurants, Einkaufs- zentren, Sportclubs und Yachthäfen. Porsche-Kunden können ihre Fahrzeuge dort kostenlos aufladen. SAFT AUS DER STECKDOSE Und mit der „Porsche Connect App“ lassen sich die Ladesäulen nicht nur lokalisieren. Auch die Authen- tifizierung an ihnen, der Support und das Bezahlen an „fremden“ Säulen funktionieren über die App. Mit einem Fingertipp auf das Smartphone sieht der Be- nutzer zudem den Ladezustand der Batterie seines Taycan und kann den Ladevorgang starten oder zu einer bestimmten Zeit planen. Für das Laden zu Hause und unterwegs bietet Porsche den „Mobile Charger“ mit 3,6 oder 7,2 kW und den „Mobile Charger Connect“ für bis zu 11 kW Ladeleistung. Unerfahrene Plug-in-Hybrid- oder Elek- troautofahrer werden in Sachen Stromanschluss und Wallbox individuell beraten. Beim Charging Pre- Check können Interessenten schon im Vorfeld prü- fen, ob das Laden eines Plug-in-Hybrids oder Elektro- fahrzeugs zu Hause oder im Büro möglich ist. Denn ohne leicht verfügbare Stromtankstelle macht auch der schnellste E-Porsche auf Dauer keinen Spaß. HYBRIDE FLITZER Die Auswahl der Modelle mit Elektromotoren wächst. Zur Wahl stehen beim Panamera drei neue Plug-in- Hybrid-Varianten: Panamera 4 E-Hybrid (ab 110.369 Euro), 4S E-Hybrid (ab 126.841 Euro) und Turbo S E-Hybrid (ab 185.537 Euro). Im Panamera Turbo S E-Hybrid arbeiten ein 4,0-Liter-V8- und ein Elektro- motor; die Systemleistung liegt bei 700 PS und 870 Newtonmeter Drehmoment. Allein die E-Maschine, die platzsparend im Achtgang-Doppelkupplungs- getriebe sitzt, leistet 136 PS und 400 Newtonmeter. MEHR LADUNG Somit bleibt mehr Raum für die Energie. In den Hy- bridmodellen kommt eine neue 17,9-kWh-Hochvolt- Lithium-Ionen-Batterie (bisher 14,1 kWh) zum Ein- satz, welche die elektrische Reichweite um bis zu 30 Prozent steigert und mit konstanten 7,2 kW gela- ie „Porsche Connect Schnell zum Ziel: D App“ zeigt den Weg zur nächsten Ladesäule 95 DUB UNTERNEHMER-Magazin

Der Mitsubishi Eclipse Cross Plug-in Hybrid kommt mit serienmäßigem Allradantrieb, einer umfangreichen Ausstattung und 9.000 Euro Zuschuss (4.500 Euro staatliche Innovations- prämie plus 4.500 Euro Mitsubishi-Elektrobonus) ECLIPSE CROSS PLUG-IN HYBRID Elegantes Coupé-SUV in neuer Generation ANZEIGE R P : o t o F Mitsubishi baut sein Angebot an modernen Plug-in-Hybriden (PHEV) konsequent aus. Mit dem Outlander Plug-in Hybrid hat man bereits einen von Europas meistverkauften PHEV im Angebot. Nun folgt die elektrifizierte Version des Coupé-SUV Eclipse Cross. P lug-in-Hybride sind besonders beliebt, weil sie das Beste aus zwei Welten bieten. Der Verbrennungsmotor garantiert große Reichweite, der Elektroantrieb lokal emissionsfreies Fahren. Bis zu 61 Kilometer elektrische Reichweite (je nach Nutzung) schafft der jüngste Vertreter im Mitsubishi-Portfolio, der Eclipse Cross Plug-in Hybrid, der im Frühjahr zu den Mitsubishi- Händlern kommt. Da Mitsubishi zusätzlich zur staatlichen Innova- tionsprämie1 von 4.500 Euro den gleichen Förderbetrag gibt und die Förderprämie so auf 9.000 Euro verdoppelt, ist aktuell eine Anschaf- fung bereits ab 30.890 Euro2 möglich. Neu ist dabei nicht nur der innovative und sparsame Antrieb, sondern auch das vollständig überarbeitete Design: Als Coupé-SUV verbindet der Eclipse Cross ein elegantes Äußeres mit einer eigenständigen und sportlichen Linienführung und hebt sich somit von vielen anderen SUV ab. Da ist für jeden das Richtige dabei Neben den möglichen Förderungen von insgesamt 9.000 Euro bei der Anschaffung sparen Eclipse-Cross-Fahrer, die das Coupé-SUV ge- schäftlich nutzen, auch steuerlich bares Geld: Der geldwerte Vorteil für die private Nutzung eines Dienstwagens wird nämlich monatlich nur mit 0,5 Prozent des Bruttolistenpreises versteuert statt mit 1 Prozent wie bei Verbrennerfahrzeugen – einer von vielen Vorteilen des E-Kennzeichens, das der Eclipse Cross trägt. Private und geschäft- liche Nutzer sparen außerdem dank reduzierter Kfz-Steuer oder dem Gratis-Parken in einigen Städten. Alle Fördermöglichkeiten und eine umfassende Beratung bieten die über 480 „Mitsubishi Green Mobility Center“-Händler, die sich auf E-Mobilität spezialisiert haben und umfangreiche Dienstleistungen zum Thema bieten. Zum Marktstart im Frühjahr gibt es drei Ausstattungslinien und eine limitierte „Intro Edition“. Bereits zur Einstiegsvariante BASIS gehören serienmäßig unter anderem Allradantrieb, Notbrems-, Spurhalte- und Fernlichtassistent, Rückfahrkamera, 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, Sitz- heizung vorn, Smart-Key-System, 2-Zonen-Klimaautomatik, Leder- Multifunktionslenkrad, Infotainment-System mit Smartphone-Anbin- dung über Android Auto™ und Apple CarPlay, 8-Zoll-Touchscreen und digitaler Radioempfang (DAB+). Wer die nächsthöhere PLUS-Variante (34.390 Euro2 nach Abzug der aufgestockten Innovationsprämie) wählt, fährt zusätzlich mit Bi-LED- Scheinwerfern, LED-Nebelscheinwerfern, Navigationssystem, elek- trisch einstellbarem Fahrersitz, Head-up-Display, Einparkhilfe vorn und hinten, Verkehrszeichenerkennung und elektrischem Warmwasser- Standheizungssystem, das den Eclipse Cross Plug-in Hybrid im Sommer auch kühlen kann. Über das Smartphone lassen sich zudem zahlreiche Funktionen fernbedienen. Die „Intro Edition“ (36.390 Euro2 nach Abzug der aufgestockten Inno- vationsprämie) enthält zusätzlich ein beheizbares Lenkrad, Sitzheizung für die äußeren Sitze hinten, 230-Volt-Steckdose im Gepäckraum, adaptive Tempoautomatik, 360-Grad-Umgebungskameras sowie Totwinkel- und Ausparkassistent. Wer auch noch ein elektrisches Panorama-Glasschiebedach, Leder- sitze, das Power-Sound-System und einen elektrisch einstellbaren Beifahrersitz möchte, wählt die TOP-Ausstattung (38.590 Euro2 nach Abzug der aufgestockten Innovationsprämie). 1 Hierin ist bereits der vom Automobilhersteller zu tragende Anteil am Umweltbonus enthalten. Genaue Bedingungen auf www.elektro-bestseller.de 2 Rechnerischer Wert; es besteht kein Rechtsanspruch auf Gewährung des Umweltbonus

AUTO & MOBILITÄT das perfekte Ambiente für eine Ausfahrt mit dem 204 PS starken UX 300e. Während der Tour fallen die für Lexus typischen Features ins Auge: Schaltwippen am Lenkrad lassen sich bedienen, ohne den Blick von der Straße wenden zu müssen. Der Klima-Concierge sorgt für die ideale Temperatur, und das beheizbare Lederlenkrad bringt zusätzlichen Komfort. Feine Nähte, Touchpad zur Bedienung des Multimedia- Bildschirms – dem Zufall überlassen wurde nichts. FLEXIBILITÄT BEIM LADEN Das passt zum Kernwert der Premiummarke: „Omo- tenashi“ – der japanische Begriff steht für Gastfreund- schaft und das vorausschauende Erkennen von Bedürf- nissen jedes Einzelnen. In diesem Fall: der Kundinnen und Kunden. Auf eben diesen Grundsatz zahlt auch die neue App „Lexus Link“ ein. Sie verbindet den Fahrer ganz einfach übers Smartphone direkt mit sei- nem Modell. Scheiben enteisen, Klimaautomatik re- gulieren – all das ist darüber jetzt möglich. Beim UX 300e lässt sich auf diese Weise auch der Ladevor- gang steuern. Der Wagen muss zunächst einmal über die App registriert und als Profil angelegt werden. Und schon kann es losgehen: Über die Suche werden dann Ladestationen in der Umgebung angezeigt. BEZAHLEN PER APP Das Fahrzeug mit seinem Lithium-Ionen-Akku und einer Speicherkapazität von 54,3 Kilowattstunden ver- fügt über zwei Anschlüsse. In der HafenCity stehen vor allem Ladestationen für den Typ-2-Stecker. Dieser eignet sich ideal auch für die heimische Wallbox und das Laden über Nacht. Wer aber viel Power in kurzer Zeit braucht, der sollte auf ein System setzen, das für den CHAdeMO-Stecker passt. Ein Supercharger quasi. Freigeschaltet werden kann der Ladevorgang je nach Anbieter über die Ladestation (erfolgte bei der Testfahrt via SMS über das Stromnetz Hamburg) oder direkt über die „Lexus Link“-App – nach vorheriger Registrierung für das „Lexus Charging Network“, das herstellereigene Bezahlmodell. Darüber lassen sich Ladestationen auch direkt freischalten. Einer lautlosen Fahrt steht damit nichts mehr im Wege. 0 Mehr unter lexus.de/car-models/ux-300e Kilowattstun- den statt Liter: Kombiniert verbraucht die Modell- neuheit 16,8 bis 17,1 kWh/ 100 km Kinderleicht: Über die neue „Lexus Link“-App kann der Lade- status jeder- zeit abgerufen werden 99 DUB UNTERNEHMER-Magazin

powered by DUB Zeitgeist für Unternehmer Absoluter HÄRTETEST Segler Boris Herrmann bei der „Vendée Globe“: Eine Uhr von Glashütte Original reiste mit um die Welt

60SECONDS Zahlmeister am Arm TECHNISCHE NOTIZ Kontaktloses Bezahlen ist in der Pandemie besonders beliebt – per App auf dem Smartphone, aber auch per Armbanduhr. Eine Smartwatch braucht es dazu nicht – wohl aber einen smarten Chip, der eine Uhr zum federleichten Portemonnaie macht. C orona verändert die Art, wie Menschen be- zahlen, rasend schnell. Kontaktlos ist die neue Standardwährung – oder zumindest beinah. 79 Prozent der Deutschen, so das Ergebnis einer Er- hebung des Digitalverbands Bitkom, zahlen inzwi- schen lieber per Karte oder Smart Device. Kontakt- los, das sind die neueren Giro- oder Kreditkarten, aber genauso Apps wie „Apple Pay“ oder „Google Pay“. Voraussetzung dafür ist ein NFC-Chip im Device. NFC steht für Near Field Communication – also für Nahfeldkommunikation. Der NFC- Chip kann über kurze Distanz mit den Lesegeräten im Kassen bereich kommunizieren; Strom braucht er nicht. Kurze Distanz bedeutet vier Zentimeter; weiter reicht die Emp- fangsfähigkeit nicht. Und so ein Chip wird auch in eine Reihe der Swatch- Uhren eingebaut. NEUE DIENSTLEISTER AM HANDGELENK 2019 kam die erste Serie der zahlungsfähigen Uhren auf den Markt. Nun laden die Schweizer nach und bringen gemeinsam mit der Commerzbank und der App „Vimpay“ zwei neue Zahlungsdienstleister an den Start. Ein Zahlungs dienstleister sorgt – Konto vorausgesetzt – dafür, dass die Uhr Rechnungen be- Gut getarntes Porte- monnaie: Ein Chip in der Swatch ermög- licht Bezahlen ohne Schein und Münze gleichen kann; Swatch liefert die „Ver- packung“ des Chips, der sich in einer normalen Uhr verbirgt. Sorge davor, dass eine leere Batterie an der Kasse Probleme bereiten könnte, muss nie- mand haben. Gezahlt werden kann trotzdem, denn das Kartenterminal spendet die Energie für den Chip. Ganz einfach: Die Uhr kurz vor das Lese- gerät halten und schon ist alles bezahlt. Der NFC-Chip macht es möglich Wie das alles funktioniert? Es braucht neben der Uhr noch die App „SwatchPay“. Sie verbindet den Zeitmesser mit dem Zahlungs- dienstleister. Dazu wird eine Art digitale Spiegelung, etwa der Girokarte, erstellt und ihre 16-stellige Nummer durch einen Token ersetzt. Und sollte die Uhr gestohlen werden: kein Problem – einfach per App die Zahlfunktion sperren. 0 Mehr unter swatch.com/de-de/swatch-pay 103 DUB UNTERNEHMER-Magazin

60SECONDS Handarbeit: Mit den „Coffeegrindern“ werden die Segel gesetzt und dem Wind angepasst W asser gurgelt um den Rumpf, zischt weiß gischtend vorbei, prasselt auf das Deck und gegen die Segel der „Seaexplorer – Yacht Club de Monaco“. Die „Vendée Globe“ ist nichts für Wasserscheue. Bo- ris Herrmann ist einer der besten deut- schen Segler und hat diese Nonstop-Regatta hinter sich gebracht – Segelanriss und Stromausfall inklusive. Wasserfest mussten nicht nur Boot und Segler auf der 28.000-Seemeilen-Reise sein. Mit dabei war auch eine Armbanduhr aus dem Hause Glashütte Original. DUB UNTERNEHMER-Magazin: Wie sehr hat Sie das Rennen körperlich und mental gefordert? Boris Herrmann: Direkt nach dem Start – die Zeit, die ich eigentlich als Eingewöhnungsphase geplant hatte – erwischte uns im Atlantik eine massive Sturm- front. Und danach erlebte ich jeden Tag aufs Neue Dinge, die mich mental und körperlich extrem bean- spruchten. Ruhephasen waren extrem selten. Und nach 80 Tagen auf See war ich erschöpft. bessert. Dabei an Grenzen zu gehen gehört dazu und ist Teil der DNA dieses Sports, wie in vielen anderen Sportarten auch. Ziemlich nass: Mit an Bord war auch ein kleines Labor, das zum Beispiel die Temperatur oder den Salzgehalt des Wassers per Proben untersuchte. Immer am Arm: die Uhr von Glashütte Original. Das Unternehmen fertigt seit dem 19. Jahrhundert unter anderem robuste Instrumentenuhren sowie präzise und edle Zeitmesser Sie trugen an Bord eine mechanische Uhr. Wie passen das harte Hochseesegeln und feine Uhrmacherkunst zusammen? Herrmann: Genau wie diese sehr spezielle Uhr ist das Boot handgefertigt, hochkomplex und wider- standsfähig. Und obendrein sehr elegant. Trotzdem erwischte ich mich immer wieder dabei, wie ich bei besonders intensiven Manövern Angst hatte, dass ich die Uhr beschädigen könnte. Ich wurde zwar immer wieder von unserem Partner Glashütte Original darauf hingewiesen, dass ich mir wirklich keine Sorgen ma- chen muss. Denn diese Uhr, eine „SeaQ Panorama- datum“, wurde für extreme Bedingungen gemacht und entsprechend intensiv getestet. Dies ist zwar eine weitere Parallele zu unserem Boot, aber ich kann eben einfach nicht aus meiner Haut. Segelanriss, Kabelriss, Kollision mit einem Trawler: Haben Sie die Technik an ihre Grenzen gebracht? Die härteste Regatta der Welt haben Sie erfolgreich gemeistert. Was kommt jetzt? Herrmann: Tatsächlich bin ich davon überzeugt, dass die Technologie zu allem in der Lage ist respek- tive künftig in der Lage sein kann. Hier sehe ich im Übrigen eine Parallele zum Klimawandel: Ich glaube, dass Technologie und Wissenschaft neben dem allge- meinen Bewusstsein für nachhaltigeres Leben die zentrale Rolle im Rennen gegen die weitere Erderwär- mung spielen. Im Falle der IMOCA-Boote sehen wir von Rennen zu Rennen große Fortschritte in der Tech- nologie, und selbst ältere Yachten werden stetig ver- Herrmann: Die „Vendée Globe“ war ein Lebenstraum. Generell gab es zwei Ziele: Bewältigen und Gewinnen. Ich ging nicht davon aus, beides bei der ersten Teil- nahme erreichen zu können. Das wäre auch vollkom- men vermessen. Darüber hinaus gibt es weitere große sportliche Ziele. Alles andere wäre ja auch unglaublich traurig. Als Team wollen wir in eineinhalb Jahren am „Ocean Race“ teilnehmen. Dabei geht es ebenfalls ein- mal um die Welt, allerdings im gemischten Team und in Etappen mit Zielen auf jedem Kontinent. 105 DUB UNTERNEHMER-Magazin

Racer: TAG Heuer „Monaco“, Automatik- Chronograph, Edelstahlgehäuse am Stahlband, ca. 6.400 Euro 60SECONDS Mit Worten mehr sagen: „W35 Copper“ von Qlocktwo, Quarzantrieb, Edelstahl mit PVS-Beschichtung, am Lederband, ca. 990 Euro Harmonisch: Nomos „Tetra“ mit Zifferblattfarbe „Unsterbliche Geliebte“, Handaufzugs- werk, Edelstahl, Lederband, ca. 1.660 Euro Innovativ: „True Square Tej Chauhan“ von Rado, Automatikwerk, Keramikgehäuse am ge- steppten Lederband, ca. 1.810 Euro Jaeger-LeCoultre, die in diesem Jahr ihren 90. Geburtstag feiert und Herren- sowie Damenmodelle auf Basis des rechteckigen Wendegehäuses von 1931 bietet. Doch auch in diesem scheint die Format-Faustregel zu gelten: Die markante und quadratische „Reverso Squadra“, zum 80. Jubiläum lanciert, verschwand bald wieder aus der Kollektion. UNTERNEHMERISCHER MUT IST GEFRAGT Carsten Schmidt-Kippig führt das Familienunternehmen Juwe- lier Roller mit zwei Geschäften in der Chemnitzer Innenstadt. Er sieht eckige Uhren eher auf dem Rückzug und nennt einen guten Grund dafür: „Es kommt eigentlich nie ein Kunde zu uns, der ausdrücklich eine eckige Uhr sucht. Schlage ich in der Beratung nach fünf runden ein rechteckiges Modell vor, sorgt das eher für Verwunderung.“ Insgesamt werde der Geschmack konventioneller. „Und wenn sich Designer im Moment von den 1950er- und den frühen 1960er-Jahren inspirieren lassen, entwerfen sie natürlich runde Uhren.“ So seien frühere Erfolgsmodelle wie Longines’ Damen- uhr „Dolce Vita“ heute nicht mehr entscheidend für das Mar- ken image. „Und Maurice Lacroix hat die längliche ‚Fiaba‘ kurzerhand in eine runde Form überführt – vielleicht zulasten der Wiedererkennbarkeit, aber sicher mit besten Verkaufsabsichten.“ Mit manchen eckigen Designs habe er auch selbst so seine Probleme, sagt Schmidt-Kippig, die kaufe er nicht ein, wenn gestalterisch „zu viel versucht wurde“. Für die Connaisseurs unter seiner Kund- schaft wären womöglich neue Modelle mit für das Format konstruierten Formwerken ein Verkaufs argument. „Aber deren teure Ent- wicklung“, so der Juwelier, „verlangt beim Her- steller auch unternehmerischen Mut.“ Natür- lich gebe es neben der „Reverso“ weitere erfolg- reiche Klassiker – TAG Heuers „Monaco“ etwa oder die an frühere Erfolgsmodelle angelehnte „Seventies“ von Glashütte Original. Beide brächten offenbar den Geist „guter alter Zeiten“ auf den Punkt, seien aber wiederum beim Verkauf unter repräsentiert. DIE AUSNAHME VON DER REGEL Zum Sortiment von Juwelier Roller gehört auch die Kollek- tion von Nomos. Die Glashütter Manufaktur hat seit ihrem Debüt 1992 eine quadratische Uhr im Angebot, die „Tetra“. „Ein für uns wichtiges Modell, an dem wir seit bald 30 Jah- ren große Freude haben“, sagt Nomos-Geschäftsführerin Judith Borowski. Mit ihrem Dauererfolg scheint die „Tetra“ das Gesetz des erfolglosen Quadrats zu widerlegen, hat dabei aber auch einen erheblichen Wandel in der Gunst der Käufer durch- 107 DUB UNTERNEHMER-Magazin

60SECONDS „Rolex ist Goldstandard“ MODERNES SHOPPEN Uhren online kaufen? Das ist für immer mehr Fans von Zeitmessern gar kein Problem. Den Trend erklärt Chrono24-CEO Tim Stracke. E bay für Luxusuhren? Das ist keine Innova- tion mehr; seit 2003 ist Chrono24 so unter- wegs. Offenbar auch aufgrund der Überzeu- gung von Gründer Tim Stracke: „Wenn ich 100 Jahre in die Zukunft schaue, dann werde ich nicht mehr da sein. Aber meine Uhr ensammlung wird hoffentlich an den Armen meiner Enkel getragen. Das ist ein schöner Gedanke, finde ich.“ Was läuft besser bei Ihnen – neu oder gebraucht? Stracke: Über den Daumen gepeilt machen bei uns neue Uhren ein Drittel des Geschäfts aus, zwei Drittel die gebrauchten. Ganz trennscharf ist das aber nicht, da manchmal auch alte Uhren inseriert werden, die nie getragen wurden und damit quasi neu sind. Aber als Anhaltspunkt passt diese Verteilung. Und die Preise? DUB UNTERNEHMER-Magazin: Luxus läuft immer. Kann man das so einfach sagen? Tim Stracke: 2020 ist für uns tatsächlich sehr gut gelaufen. Wir profitieren vom allgemeinen Trend hin zu Online. Man sagt ja, dass solche Krisen die techno- logische Entwicklung fünf oder zehn Jahre nach vorn bringen. Und grundsätzlich sind gerade hochwertige Uhren für manche Menschen so etwas wie eine alter- native Geldanlage. Das macht sich in unruhigen Zei- ten besonders bemerkbar. Stracke: Insbesondere die Preise von Sportmodel- len aus Stahl der Marken Rolex, Patek Philippe und Audemars Piguet sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen. In den Ladengeschäften weltweit waren diese Modelle komplett ausverkauft. Das war mit ein Grund für unseren Erfolg der letzten Jahre, da man die Uhren bei uns noch kaufen konn- te und auch weiterhin kaufen kann. Aber Studien zeigen, dass die Menschen in Krisen- zeiten Geld eher zurücklegen als ausgeben. Wie passt das zu Ihren Eindrücken? Stracke: Der Studienbefund stimmt grundsätzlich schon – aber nicht für alle Bereiche. Für die Touristik war 2020 ein ganz schlechtes Jahr. Gut war das Jahr aber für Unternehmen, die Fahrräder oder Outdoor- Kleidung verkaufen. Das hat in meinen Augen auch etwas mit „Revanche-Shoppen“ zu tun: Weil manches nicht möglich war, gönnten die Menschen sich an an- derer Stelle etwas. Und Uhren stehen eben für die klassische „Ich gönne mir mal was“-Haltung. Der Goldstandard ... Stracke: ... sind die bekannten Marken wie Rolex. Das Design mag mitunter polarisieren, aber ihre Qualität ist über jeden Zweifel erhaben. Ein Drittel des Markts ist Rolex; da leisten viele Mo- delle echten Werter- halt. Digitales Uhr-Gestein Bereits 2003 hat Tim Stracke Chrono24 gegründet. Heute beschäf- tigt das Unternehmen rund 400 Mitarbeitende. Die Plattform ist derzeit in 22 Sprachen abrufbar. „Uhren sind einer der globalsten Kon sumartikel. Wenn Sie etwa eine ‚Omega Speedmaster‘ kaufen wollen, dann kann die aus Johannesburg, Santiago de Chile oder auch aus Tokio kommen.“ 109 DUB UNTERNEHMER-Magazin

mitgearbeitet. Warum nun alkoholfreien Schnaps? „Ich bin ein Nerd“, sagt Livings im Gespräch mit DUB UNTERNEHMER. „Ich liebe es, Dinge in ihre Ein- zelteile zu zerlegen, wieder zusammenzusetzen und einen Markt dafür zu finden. Getränke-Entwicklung ist nicht anders, als eine Software zu schreiben.“ Und den Markt für seine „Software“ hat er gefunden. „Es gibt zwei Gründe, warum dieser Trend plötzlich so explodiert ist“, erklärt Livings. „Zum einen denken Konsumenten zunehmend anders über Alkohol, viele suchen nach gesünderen, verantwortungsbewussten Optionen. Aber sie legen ihre Gewohnheiten nicht ab, der Anlass für soziale Kontakte ist oft ein Drink. Der zweite Grund ist die bessere Technik.“ In den vergangenen Jahren wurden verschiedene neue Verfahren entwickelt, Getränken den Alkohol zu entziehen. So nutzt die Hamburger Firma Undone für ihr Alkoholfrei-Sortiment (u. a. Rum, Gin, Wermut und Orange Bitter) eine patentierte Ionisierungsme- thode. „Ein weltweit einzigartiges Verfahren“, sagt Undone-Marketingchefin Renke-Marie Lux. „Wir kreieren damit zum Beispiel einen geschmacksinten- siven Pot-Still-Gin mit typischem London-Dry-Pro- fil, entziehen den Alkohol und verfeinern die alkohol- freie Essenz mit natürlichen Aromen und Schärfe- noten.“ Undone ist seit einem Jahr auf dem Markt, verkauft über den Einzelhandel, in der Gastronomie und online (itsundone.com). Den bisher fünf Undone- Sorten sollen noch in diesem Jahr weitere folgen. EICHENFÄSSER ALS HERAUSFORDERUNG Lyre’s geht einen anderen Weg, erklärt Mark Livings. „Wir destillieren nicht erst Spirituosen und ziehen dann den Alkohol heraus. Denn Alkohol ist ein star- ker Aromaträger. Wenn man ihn entfernt, gehen auch viele Aromen verloren.“ Lyre’s setzt deshalb bei null an: Aus natürlichen Quellen werden die Moleküle isoliert, die Duft und Geschmack eines Getränks aus- machen, und dann in eine Wasserbasis gemischt. Die „Geschmacksarchitekten“ arbeiten mit Kräu- ter- und Gewürzextrakten – Zimtrinde, Wacholder, Vanille, sogar Terpinen aus Eiche. Holzaromen seien eine Herausforderung, gibt Livings zu: „Es war schwie- rig, die Geschmacksnoten eines Eichenfasses in ein Getränk auf Wasserbasis zu bekommen, zum Beispiel für unseren ,American Malt‘.“ Das Ziel von Lyre’s: jedes Getränk auf der Karte einer Bar als alkoholfreie Variante nachzubilden. Dem- nächst erscheint ein Prosecco. Nur vom Wodka will Livings die Finger lassen – für seinen Geschmack hat schon das Original zu wenig Aroma. Britischer Dreierpack: Seedlip bringt mit den Destillaten „Grove 42“ (Orange & Ingwer), „Garden 108“ (Rosmarin & Thymian) und „Spice 94“ (Piment & Kardamom) drei sehr unterschiedliche Gins. Je 29,59 Euro, seedlipdrinks.com LIFE & STYLE Tropen-Trip: „C aleno Light & Zesty“ verbindet Gin mit karibischen Aromen. Neben Wacholder stecken Ananas, Zitrone und Kardamom drin. Passt zu Tonic oder in fruchtige Cocktails. 19,90 Euro, calenodrinks.com Feiner Italiener: Den leuchtend roten Martini „Vibrante“ gibt’s auch hell als „Floreale“. Sommerlich-süßer Alkoholfrei-Aperitif mit Kräutern, ca. 10 Euro, martini.com Kräftiger Rheinländer: Die gefeierten Gin-Brenner aus Bonn schufen nach ihrem „Siegfried“ auch die alkoholfreie Version, „Siegfried Wonderleaf“. Sehr intensive Aromen, man braucht erstaunlich wenig für ein Glas Gin Tonic. 18,90 Euro, siegfriedgin.com 111 DUB UNTERNEHMER-Magazin

Luxuriöser Kick Holidays. Im April öffnet das neue „Ikos Andalusia“ an der Costa del Sol seine Pforten. Es lockt neben 5-Sterne-all- inclusive de luxe mit einem ganz besonderen Angebot: Kinder und Jugendliche können mit Fußballlegenden wie Robbie Keane (Tottenham Hotspur) trainieren. Zu den Gesundheits- maßnahmen gehören u. a. Covid-19-Tests für Angestellte und Gäste. ikosresorts.com Schöner schrauben Homework. Wie stylish ein Akkuschrauber sein kann, zeigt Bosch jetzt mit dem IXO. Über einen Konfigurator lassen sich die Farben von Gehäuse und Griffen aus einer Palette auswählen. Auch technisch weiß der IXO zu gefallen, verfügt über eine Speed- Control-Geschwindkeitsregulierung, hat eine 30 Prozent kürzere Ladezeit und liegt dank neuer Form noch besser in der Hand. Preis: 54,99 Euro. Und für je 17,99 Euro gibt es u. a. einen Korkenzieher- oder einen Grillgebläse- Aufsatz. Cool! bosch-heroes.com LIFE & STYLE News Trends Bunte Mischung: Salat und Gemüse aus eigener Anzucht; ein Werkzeug, das auf innere und äußere Werte setzt; eine Hose, die es allen leicht macht, und ein 5-Sterne-Trainings- Camp am Meer Meine kleine Farm Better Food. Salate, Kräuter, Blattgemüse voller Nährstoffe – und das frisch geerntet? Selbst im City-Apartment kein Pro- blem. Die zweite Edition des Plantcubes verfügt über zwei neu entwickelte Schubladen mit Platz für je neun Seedbars. Beleuchtung, Klima und Bewässerung erfolgen automatisch. Die Ernte: nachhaltig und gesund. Preis: 2.999 Euro. agrilution.de Die Alles-easy- Jogging-Pants Outfit. Seitdem Homeoffice für viele Routine geworden ist, feiert die Jogginghose ihr x-tes Revival. Ein besonderes Modell hat das Amsterdamer Label MR MARVIS aufgelegt. Die neuen „Easies“ sollen das lässige Tragefühl einer Jogginghose mit einem Look verbinden, der auch außerhalb der eigenen vier Wände besteht. Sie werden aus Strickgewebe mit GOTS-zertifizierter Bio-Baumwolle (73 %), Polyamid (17 %) sowie Elasthan (10 %) gefertigt – in Portu- gal, in Handarbeit, in sieben Far- ben. Preis: 99 Euro. mrmarvis.de 113 DUB UNTERNEHMER-Magazin &

LIFE & STYLE Grazile Lässigkeit Amazing. „Grace“ nennen sich die anmutigen Stühle von Freifrau. Der Entwurf stammt vom Hamburger Designerduo Birgit Hoffmann und Christoph Kahleyss. Den Reiz schafft die Kombination aus einem zart anmutenden Gestell und dickem Leder, das locker übergeworfen erscheint. Klingt einfach, ist es aber nicht. Und so stecken mehr als 400 Arbeitsstunden in „Grace“. Erhältlich in vier Ledertönen; das Drahtgestell pulverbeschichtet in allen RAL-Farben. freifrau.com Edler Eyecatcher Stylischer Mix. Das Gestell aus Metall, Beine in Aluminiumguss. Darauf gruppieren sich Sitz- und Rückenkissen. Und dann das Leder! Es ummantelt die sichtba- ren Teile der elastischen Riemen, die für Halt und Komfort sor- gen. Sie verleihen „Gregory“ von Flexform einen ebenso eleganten wie eigenständigen Look. Design: Antonio Citterio. flexform.it My home is my office! Clever und cool. Mit dem „Floater“ (r.), entworfen von Pauline Deltour, hat COR eine stilvolle, schicke und funktio- nierende Lösung auf kleinem Raum geschaffen. Perfekt für die Arbeit zu Hause, aber auch in Open-Space-Konzepten. Die Schreibtischkabine schirmt nicht nur Blicke ab, sie dient gleichzeitig als zuverlässiger Schallschutz. Oder wie wäre es mit einem stylischen Stehtisch wie dem „Level“ (o.)? cor.de 115 DUB UNTERNEHMER-Magazin

Get-together in leichter Eleganz Starkes Ensemble. Damit lässt sich leben: morgens Konferenztisch – und abends Treffpunkt für die Familie. Der Esstisch „WK 852-4“ glänzt mit einer Platte in Bootsform und Nussbaum massiv. Das Gestell präsentiert sich als Y-Wange schokofarben pulverbeschich- tet und passt ideal zu den ebenso gefer- tigten vier Beinen der „WK 722-1000“- Stühle. Mit Armlehnen, in Leder „Roma“ und cognacfarben geschmackvoll und repräsentativ. wk-wohnen.de LIFE & STYLE Alles easy Klassisch schön. So einfach kann Design Behaglichkeit schaffen: Bestehend aus nur zwei Elementen, luxuriösen Kissen und tief stapelnden Gestellrahmen, gibt sich „easy pieces“ von Brühl puristisch zeitlos. Der Entwurf von Kati Meyer- Brühl setzt auf ökologische Materialien. Die Bezüge aus Stoff oder Leder sind abziehbar; das Gestell zeigt sich in Chrom oder schwarzer Pulverbeschichtung. Übrigens: Auch easy verwandelbar in ein Bett oder Daybed. bruehl.com Schein mit Stil Geheimnisvoll. Die Farben changieren edel zwischen Dunkelbraun und Dunkelgrau – abhängig von Umgebung und Lichteinfall. Die neue metallene Oberfläche namens „phantom“, hergestellt im PVD-Verfahren, verleiht den Leuch- ten von Occhio nochmals einen Hauch mehr an Eleganz, ohne sich dabei in den Vordergrund zu spielen. Jetzt neu für die Serien „Mito“, „Sento“ und „Più“ – und ab Mitte des Jahres auch für die gesamte Leuchtenkollektion. occhio.de 117 DUB UNTERNEHMER-Magazin

9,80 € GRATIS! Kostenlos 2 Ausgaben SCREEN mit 2 Kinofilmen auf DVD zum testen! 4 Ja, ich möchte 2 x das SCREEN MAGAZIN testen! ! KONTAKT Tel.: 040/38 6666 – 351 Mail: screen@pressup.de Web: screen-magazin.de/ abonnement SICHERN SIE SICH JETZT IHRE 2 VÖLLIG KOSTENLOSEN TEST-AUSGABEN! Ich teste GRATIS die nächsten zwei Ausgaben vom SCREEN MAGAZIN (im Wert von 9,80€). Wenn mir das SCREEN MAGAZIN gut gefällt, brauche ich nichts weiter zu tun. Ich erhalte das SCREEN MAGAZIN dann für ein Jahr (7 Hefte, inkl. Gratis-DVDs) zum Vorzugspreis von 29,00€ frei Haus. Das Angebot verlängert sich um jeweils ein Jahr, wenn es nicht spätestens zwei Wochen vor Ablauf des Bezugszeitraumes schriftlich gekündigt wird. Widerrufsrecht: Die Bestellung kann ich innerhalb von 14 Tagen ohne Begründung per Brief oder E-Mail bei PressUp GmbH/SCREEN Magazin, Postfach 70 13 11, 22013 Hamburg, E-Mail: screen@pressup.de, widerrufen. Zur Einhaltung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung. Ich kann der Nutzung meiner Daten zu Werbezwecken jederzeit beim Verlag widersprechen. Das SCREEN MAGAZIN erscheint in der JDB Media GmbH, Schanzenstraße 70, 20357 Hamburg, vertreten durch den Herausgeber Jens de Buhr, Amtsgericht Hamburg, HRB 77214. 1 2 0 2 _ R A U R B E F _ B U D _ N E G E I 9 1 0 2 _ B E F _ B U D _ N E G E I PressUp GmbH/ SCREEN Magazin Postfach 70 13 11 22013 Hamburg DVD MAGAZIN ı 4

Damit der Neustart gelingt ... Sachbuch. Der Computer reagiert nicht mehr. Um diesen Fehler zu beheben, muss der Rech- ner neu gestartet werden. Ein Mittel, das jeder kennt. In „Reboot. Der Code für eine wider- standsfähige Wirtschaft, Po litik und Gesellschaft“ setzt der viel- fach ausgezeichnete Publizist und Experte für Digitalisierung Robert Jacobi die Coronakrise mit einem Computerneustart gleich. Die Pandemie treibe demnach einen historischen Wandel hin zu einer krisensicheren Zukunft voran. Murmann Verlag, 232 S., 22 Euro LIFE & STYLE Mit Untoten durch Seoul Horror. Nach den Überraschungshits „Seoul Station“ und „Train to Busan“ bringt Regisseur Yeon Sang-ho mit „Peninsula“ die lang erwartete Fortsetzung seiner Zombiethriller heraus. Soldat Jung-seok (Gang Dong-won) entging nur knapp der Hölle. Vier Jahre nach den tragischen Ereig- nissen erhält er ein verlockendes Angebot: Für viel Geld soll er in den Süden der koreanischen Halbinsel zurückkehren. Sein Auftrag: mitten in Seoul, wo Heer- scharen von Zombies leben, eine Lkw-Ladung finden und sichern. Alles läuft reibungslos, bis eine mysteriöse Miliz auftaucht, welche die Operation auf den Kopf stellt. Es startet ein Wettlauf um Leben und Tod, vor allem aber gegen die Zeit, um aus der von Untoten überrann- ten Stadt fliehen zu können. Erhältlich auf Blu-Ray ANZEIGE STORE EKSTRAORDINÆR – Hygge mit allen Sinnen BoConcept perfektioniert sein erfolgreiches Geschäftsmodell und sucht neue Franchisepartner. D as Unternehmen BoConcept steht bereits seit 1952 für Premium-Lifestyle-Produkte. Ob mit Möbeln, Accessoires oder stylischen Wohnkonzepten – das dänische Unternehmen bringt den Kunden auf allen Ebenen das elegante nordische Lebensgefühl nach Hause. In den weltweit über 300 Niederlassungen wird großer Wert auf eine moderne und ansprechende Präsentation gelegt. Diese bewährte Formel wurde jetzt feinjustiert, um die Wünsche der Kunden künftig noch besser erfüllen zu können. Die Tatsache, dass alle seit Monaten mehr Zeit zu Hause verbringen, hat für einen Aufschwung bei BoConcept gesorgt. Und deshalb sucht das Unternehmen nun neue Partner, die Teil der Erfolgsgeschichte werden möchten. STORE EKSTRAORDINÆR: Franchise im eleganten dänischen Design Franchise mit Stil – mit BoConcept durchstarten Für alle Franchise-Interessenten bietet sich jetzt die Chance, mit dem neuen Ladenkonzept STORE EKSTRAORDINÆR Maßstäbe zu setzen und beruflichen Erfolg neu zu definieren. Das Konzept kann problem- los auch auf kleineren Ladenflächen umgesetzt werden. Dank der vereinfachten und raschen Auf- und Abbautechnik der Verkaufs- präsentation kann jederzeit in eine neue Location umgezogen werden. Das wirkt sich positiv auf die Investitionskosten aus: Diese wurden umfassend gesenkt, sodass künftige Franchisepartner nachhaltiger und schneller wachsen können. Wer gemeinsam mit BoConcept durchstartet, investiert in eine weltweit etablierte Marke. Franchise- partner erwartet eine hohe Gewinnspanne, die durch eine geringe Amortisierungszeit der Investitionskosten begünstigt wird. Die BoConcept-Erfolgsgeschichte wird weitergeschrieben – und der Unternehmensname steht neben hochwertigen Wohnkonzepten auch für eine starke und zuverlässige Franchisepartnerschaft. t p e c n o C o B : o t o F

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